Fachinformation

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Transferiert von AstraZeneca AG

Tenormin®/- mite/- submite

Atnahs Pharma Switzerland AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Atenolol.

Hilfsstoffe

Maisstärke

schweres basisches Magnesiumcarbonat

Gelatine (E441)

Natriumdodecylsulfat (E487) (corresp. Natrium 0.14 mg in 25 mg Tabletten, 0.26 mg in 50 mg Tabletten und 0.53 mg in 100 mg Tabletten)

Magnesiumstearat

Hypromellose (E464)

Glycerol (E422)

Titandioxid (E171)

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Tenormin submite: 25 mg Atenololum pro Tablette.

Tenormin mite: 50 mg Atenololum pro Tablette.

Tenormin: 100 mg Atenololum pro Tablette.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hypertonie, Angina pectoris, Arrhythmien.

Langzeitprophylaxe bei Status nach Herzinfarkt.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

Hypertonie

Die orale Standarddosis beträgt 50 bis 100 mg pro Tag (1 Tabl. Tenormin mite resp. 1 Tabl. Tenormin). Tenormin kann vor, während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Einnahme der Tabletten sollte jedoch immer zur gleichen Zeit erfolgen. Bei einem Ruhepuls von 50-55 sollte die Dosis nicht weiter erhöht werden. Ein allfälliger Therapieabbruch bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit ist schrittweise über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen vorzunehmen. Wird bei Hypertonikern nach 1 Woche die erwünschte Blutdrucksenkung nicht erreicht, kann Tenormin mit einem Diuretikum oder einem Vasodilatator kombiniert werden. Vorzugsweise werden Präparate eingesetzt, welche ebenfalls nur 1mal pro Tag verabreicht werden.

Angina pectoris

Die übliche Dosierung beträgt 100 mg verabreicht als einmal tägliche Dosis oder 50 mg zweimal täglich. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Dosissteigerung einen zusätzlichen klinischen Nutzen bringt.

Arrhythmien

Einmal täglich 50–100 mg peroral als Langzeittherapie.

Status nach Herzinfarkt

Die empfohlene Dosierung für eine Langzeit-Prophylaxe beginnend 24 Stunden nach Herzinfarkt beträgt 1mal 100 mg täglich p.o.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Kinder und Jugendliche

Über die Dosierung bei Kindern liegen keine Angaben vor. Deshalb kann Tenormin nicht für Kinder empfohlen werden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten muss möglicherweise niedriger dosiert werden, vor allem bei beeinträchtigter Nierenfunktion.

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Niereninsuffizienz ist die Erhaltungsdosis der Nierenfunktion anzupassen. Bei einer Kreatinin-Clearance von mehr als 35 ml/Min./1,73 m² findet in der Regel keine Kumulation statt. Liegt die Kreatinin-Clearance bei 15-35 ml/Min./1,73 m² (oder Serumkreatinin 300-600 µmol/l) sollte die Dosis auf 50 mg p.o. einmal täglich angepasst werden, bei einer Kreatinin-Clearance <15 ml/Min./1,73 m² (oder Serumkreatinin >600 µmol/l) auf 25 mg p.o. täglich oder 50 mg p.o. alle 2 Tage.

Bei Dialysepatienten ist die Dosis 50 mg p.o. nach der Dialyse. Der Blutdruck ist anschliessend zu überwachen, wegen der Möglichkeit eines erheblichen Blutdruck-Abfalls.

Kontraindikationen

Tenormin ist wie alle Betablocker kontraindiziert bei Bradykardie (Puls <50), kardiogenem Schock, Hypotension, metabolischer Azidose, schweren peripheren Zirkulationsstörungen, AV-Block 2. und 3. Grades, Sick-Sinus-Syndrom, unbehandeltem Phäochromozytom, dekompensierter Herzinsuffizienz und bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Atenolol oder einen der Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Da das insuffiziente Myokard vom beta-adrenergen Antrieb abhängig ist, sollte Tenormin bei Herzinsuffizienz nicht ohne vorgängige, ausreichende Kompensation verordnet werden. Spezielle Vorsicht ist geboten bei Patienten mit geringer kardialer Reserve.

Tenormin kann aufgrund ungehinderter alpharezeptor-vermittelter Vasokonstriktion der Koronararterien Anzahl und Dauer der Anfälle bei Patienten mit Prinzmetal-Angina erhöhen. Obwohl Tenormin β1-selektiv ist, sollte es trotzdem mit grösster Vorsicht angewendet werden.

Tenormin kann bestehende periphere Durchblutungsstörungen verschlechtern. Bei Patienten mit AV-Block 1. Grades soll Tenormin aufgrund des negativen Effektes auf die Reizleitung nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Tenormin kann eine hypoglykämisch bedingte Tachykardie abschwächen und Zeichen einer Thyreotoxikose maskieren.

Bei Niereninsuffizienz siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen».

Tenormin wirkt vorwiegend auf die kardialen Betarezeptoren. Bei Asthmatikern kann aber eine Erhöhung des bronchialen Widerstandes nicht ausgeschlossen werden. Falls eine solche Bronchialobstruktion auftritt, soll Tenormin abgesetzt werden und wenn nötig ein Bronchodilatator (z.B. Salbutamol) eingesetzt werden.

Falls ein Patient unter der Behandlung Symptome entwickelt, die auf eine zu tiefe Herzrate zurückzuführen sind, sollte die Dosis reduziert werden.

Der Abbruch einer Betablockertherapie bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit sollte ausschleichend erfolgen.

Bei Patienten, welche anamnestisch auf verschiedene Allergene mit einer anaphylaktischen Reaktion reagiert haben, genügen möglicherweise die üblichen Adrenalin-Dosen zur Behandlung einer allergischen Reaktion nicht.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Calciumantagonisten

Die gleichzeitige Verabreichung von Betablockern mit negativ inotropen Kalziumantagonisten (z.B. Verapamil, Diltiazem) kann zu einer Verstärkung dieses Effektes führen und soll daher unterbleiben; dies vor allem bei Patienten mit beeinträchtigter Ventrikelfunktion und/oder SA- und AV-Reizleitungsstörungen. Es kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie und Herzversagen kommen.

Dihydropyridine

Eine Kombinationstherapie mit Dihydropyridinen, z.B. Nifedipin, kann das Risiko einer Hypotonie erhöhen, und bei Patienten mit asymptomatischer Herzinsuffizienz kann sich diese durch eine Betablocker-Therapie manifestieren.

Antiarrythmika

Die gleichzeitige Verabreichung von Betablockern mit Antiarrhythmika der Klasse I (z.B: Disopyramid) oder Amidarone könnte eine potenzierende Wirkung auf die Vorhof-Überleitungszeit haben und zu einem negativen inotropischen Effekt führen.

Clonidin

Betablocker können eine Rebound-Hypertonie nach Absetzen von Clonidin verstärken. Falls beide Substanzen gleichzeitig verabreicht werden, soll der Betablocker mehrere Tage vor Clonidin abgesetzt werden. Bei einem Wechsel von Clonidin auf Tenormin soll die Betablocker-Therapie erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.

Anästhetika

Bei der Anwendung von Anästhetika ist Vorsicht geboten. Der Narkosearzt ist vor einer Allgemeinnarkose auf die Tenormin-Behandlung des Patienten aufmerksam zu machen und es sollte ein Narkosemittel mit möglichst schwach negativ inotroper Wirkung gewählt werden. Der gleichzeitige Einsatz von Betablockern und Narkosemittel kann eine Reflextachykardie abschwächen und die Hypotoniegefahr erhöhen. Narkosemittel mit kardiodepressiver Wirkung sollten vermieden werden.

Digitalisglykoside

Digitalisglykoside in Kombination mit Betablockern können die AV-Überleitungszeit verlängern.

Sympathomimetika

Die gleichzeitige Anwendung von Sympathomimetika, z.B. Adrenalin, kann die Wirkung der Betablocker antagonisieren.

Prostaglandin-Synthese-Hemmer

Prostaglandin-Synthese-Hemmer wie Ibuprofen oder Indometacin können die blutdrucksenkende Wirkung von Tenormin vermindern.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

In tierexperimentellen Studien fand sich eine Reproduktionstoxizität (siehe «Präklinische Daten»). Tenormin passiert die Plazentaschranke und geht in den fetalen Kreislauf über. Es gibt keine humanen Studien über die Verwendung von Tenormin im ersten und zweiten Trimenon einer Schwangerschaft. Die Anwendung von Tenormin zur Behandlung von leichter bis mässiger Hypertonie bei Schwangeren wurde mit einer Verlangsamung des fetalen Wachstums in Verbindung gebracht. Die Möglichkeit einer fetalen Schädigung kann daher nicht ausgeschlossen werden. Im dritten Trimenon wurde Tenormin unter enger Überwachung zur Behandlung von Hypertonie verwendet.

Ternormin darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig notwendig. Im Allgemeinen reduzieren Betablocker die Plazentaperfusion, was mit Wachstumsretardierung, fetalem Tod in der Gebärmutter, Fehlgeburten und vorzeitigen Wehen einhergeht.

Bei einer Behandlung in der Nähe des Geburtstermins besteht die Möglichkeit des Auftretens von Bradykardie, Hypoglykämie und Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen; ebenso sind Fälle von Betablockade beschrieben worden. Aus diesem Grund sollte Atenolol 24 – 48 Stunden vor der Entbindung abgesetzt werden.

Stillzeit

Tenormin reichert sich in der Muttermilch an.

Neugeborene von Müttern, die zum Zeitpunkt der Entbindung oder in der Stillzeit Tenormin erhalten, können ein Risiko für Hypoglykämie und Bradykardie aufweisen.

Während der Anwendung von Tenormin soll nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmässigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Die folgenden unerwünschten Wirkungen, geordnet nach Organsystem, wurden bei der Anwendung von Tenormin beobachtet:

Die folgenden Häufigkeitsangaben werden verwendet:

sehr häufig (≥1/10)

häufig (≥1/100, <1/10)

gelegentlich (≥1/1000, <1/100)

selten (≥1/10'000, <1/1000)

sehr selten (<1/10'000).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Purpura, Thrombozytopenie.

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Zunahme antinuklearer Antikörper (ANA); die klinische Relevanz dieses Befundes ist jedoch noch unklar.

Psychiatrische Erkrankungen/Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Müdigkeit.

Gelegentlich: Schlafstörungen.

Selten: Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Alpträume, Psychosen, Halluzinationen und Parästhesien.

Augenerkrankungen

Selten: Sehstörungen, Trockenheit der Augen

Herzerkrankungen

Häufig: Bradykardie.

Selten: Herzblock, Verschlechterung einer Herzinsuffizienz.

Wie bei allen Antiarrhythmika kann es auch bei der Behandlung von Rhythmusstörungen mit Betablockern zu arrhythmogenen Effekten kommen.

Gefässerkrankungen

Häufig: Kalte Extremitäten.

Selten: Verstärkung einer bestehenden Claudicatio intermittens, orthostatische Hypotonie, welche mit Synkopen einhergehen kann, Raynaud Syndrom.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Bronchospasmus bei Patienten mit Bronchialasthma oder anamnestischen asthmatischen Beschwerden.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.

Selten: Mundtrockenheit.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: Erhöhung der Transaminasewerte.

Selten: hepatotoxische Reaktionen einschliesslich intrahepatische Cholestase.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Selten: Psoriasiforme Hautreaktionen, Exazerbation einer Psoriasis, Hautaffektionen, Alopezie.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Impotenz, Peyronie-Krankheit.

Falls nach klinischer Beurteilung das Wohlbefinden eines Patienten durch die obenerwähnten Reaktionen stark beeinträchtigt ist, soll das Absetzen des Medikamentes in Erwägung gezogen werden.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome

Als Folge einer Überdosierung können Bradykardie, Hypotonie, akute Herzinsuffizienz und Bronchospasmus auftreten.

Behandlung

Allgemeine Massnahmen sind strenge ärztliche Überwachung (evtl. auf der Intensivstation) und Durchführung einer Magenspülung. Zur Verhinderung der Absorption von zurückgebliebenem Wirkstoff soll Aktivkohle und ein Laxativum verabreicht werden, zur Behandlung von Hypotonie und Schock kann Plasma oder Plasmaersatz gegeben werden. Falls nötig kann eine Hämodialyse oder eine Hämoperfusion in Erwägung gezogen werden.

Eine exzessive Bradykardie kann grundsätzlich mit 1-2 mg Atropin i.v. und/oder dem Einsatz eines Herzschrittmachers behoben werden. Falls nötig kann anschliessend ein i.v. Bolus von 10 mg Glukagon verabreicht werden. Bei Bedarf kann dies wiederholt werden, oder gefolgt sein von einer Glukagoninfusion von 1-10 mg/h, je nach Reaktion des Patienten. Falls der Patient nicht auf Glukagon anspricht, oder kein Glukagon vorhanden ist, kann ein Betastimulator wie Dobutamin 2,5 bis 10 µg/kg/Min. i.v. als Infusion gegeben werden (evtl. sind höhere Dosen notwendig).

Aufgrund der positiv inotropen Wirkung kann Dobutamin auch zur Behandlung von Hypotonie und akuter Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Es ist wahrscheinlich, dass bei schwerwiegender Überdosierung die erwähnten Dosierungen nicht ausreichen, um die kardiale Wirkung der Betablockade aufzuheben. Die Dobutamin-Dosis sollte somit, falls notwendig, erhöht werden, um das erwartete Ansprechen gemäss der klinischen Verfassung des Patienten zu gewährleisten.

Ein Bronchospasmus kann üblicherweise mit einem Bronchodilatator behoben werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

C07AB03

Wirkungsmechanismus

Atenolol ist ein β1-selektiver Betarezeptorenblocker, frei von membranstabilisierenden Eigenschaften und sympathomimetischen Eigenwirkungen (ISA). Die Selektivität nimmt mit steigender Dosis ab.

Die Dosis-Wirkungskurve ist im therapeutischen Bereich flach. Die Wirksamkeit von Salbutamol auf die Bronchien wird nicht beeinträchtigt. Mit entsprechender Vorsicht kann es daher bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Atenolol lässt sich, wie bei anderen Betablockern, nicht genau erklären. Die Verminderung der Pulsfrequenz und der Herz-Kontraktilität bewirkt wahrscheinlich eine Reduzierung oder Elimination der Symptome bei Angina pectoris.

Atenolol senkt Herzfrequenz und Blutdruck. Es erhöht die AV-Überleitungszeit, die Refraktärzeit des Vorhofes und des Atrioventrikularknotens. Der antihypertonische Effekt von Atenolol setzt rasch ein und erreicht sein volles Ausmass nach einer Woche. Bei gleichzeitiger Gabe anderer Antihypertonika verstärkt sich die therapeutische Wirkung. Pulsfrequenz- und Blutdruckspitzen werden unter der Behandlung mit Atenolol weitgehend verhütet. Der frühe Einsatz von Atenolol beim akuten Herzinfarkt reduziert die Infarktgrösse und senkt die Morbidität und Mortalität. Patienten mit drohendem Infarkt entwickeln seltener einen definitiven Infarkt, die Häufigkeit ventrikulärer Arrhythmien ist vermindert und die ausgeprägte Schmerzlinderung führt zu einer Reduktion des Analgetikabedarfs.

Tenormin ist bei den meisten ethnischen Gruppen wirksam und gut verträglich, obgleich schwarze Patienten möglicherweise weniger stark ansprechen.

Es ist unwahrscheinlich, dass zusätzliche Eigenschaften von S(-)-Atenolol, verglichen mit dem Racemat, zu anderen therapeutischen Wirkungen führen würden.

Aufgrund ihres negativ inotropen Effektes sollte die Anwendung von Betablockern bei nicht kompensierter Herzinsuffizienz vermieden werden.

Pharmakodynamik

Siehe auch unter «Wirkungsmechanismus».

Klinische Wirksamkeit

Keine Daten vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption

Atenolol ist hydrophil. Es wird nach oraler Applikation reproduzierbar, aber unvollständig resorbiert (40-50%). Maximale Blutspiegel werden nach 2-4 h erreicht.

Distribution

Verteilungsvolumen ca. 0,7 l/kg, Plasmaproteinbindung ca. 3%, mittlere Hirnkonzentration 1/7 der Plasmakonzentration, freie Passage der Plazentaschranke. In der Muttermilch sind die Konzentrationen etwa dreimal höher als im Blut.

Metabolismus

Atenolol wird nur in geringem Ausmass hepatisch metabolisiert, mehr als 90% der absorbierten Dosis erscheinen unverändert im Blut.

Elimination

Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt 6 h; extrarenale Dosisfraktion (Q0) 0,12; gut dialysierbar.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Nierenfunktionsstörungen

In der Regel keine Kumulation bei einer glomerulären Filtrationsrate von mehr als 35 ml/Min./1,73 m², resp. einem Serumkreatinin von ca. 300 µmol/l (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).

Präklinische Daten

Mutagenität/Karzinogenität

Atenolol wurde keiner Mutagenitätsprüfung nach modernen Studienprotokollen unterzogen. Bisherige in vitro und in vivo Tests verliefen klar negativ.

In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Atenolol.

Reproduktionstoxizität

Das embryotoxische Potential von Atenolol wurde an zwei Tierarten (Ratte, Kaninchen) untersucht. Fruchtresorption trat bei der Ratte bei 200 mg/kg auf, einer Dosis, die unterhalb des maternal toxischen Bereiches lag. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

39879 (Swissmedic).

Packungen

Tenormin: Tabletten zu 100 mg: 30 und 100. [B]

Tenormin mite: Tabletten zu 50 mg: 30 und 100. [B]

Tenormin submite: Tabletten zu 25 mg: 30 und 100. [B]

Zulassungsinhaberin

Atnahs Pharma Switzerland AG, Zug.

Stand der Information

Mai 2021.