Fachinformation

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Sanalepsi® N

Bayer (Schweiz) AG

Zusammensetzung

Wirkstoff: doxylaminum in Form von doxylamini succinas.

Hilfsstoffe: glycerolum, aurantii amari extractum liquidum normatum, E 150d, polysorbatum 80, saccharinum natricum, chinini sulfas, anetholum, valerianae aetheroleum, simethiconum, ethanolum 96 per centum 190 mg, natrii hydroxidum, aqua purificata ad solutionem pro 1 ml corresp. 25 guttae corresp. natrium 1.7 mg, corresp. ethanolum 24% V/V.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 ml Tropflösung (= 25 Tropfen) enthält: 10 mg Doxylamin in Form von 14,35 mg Doxylaminsuccinat.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Kurzzeitbehandlung von Nervosität in Verbindung mit Einschlafstörungen.

Allergische Rhinitis.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 25 Tropfen 1-3x täglich mit den Mahlzeiten oder eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen. Nicht mehr als 5x25 Tropfen täglich einnehmen.

Da bei älteren Patienten eine gesteigerte Unruhe oder verstärkte unerwünschte Wirkungen nicht auszuschliessen sind, kann eine Anpassung der Dosierung notwendig sein.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Akuter Asthmaanfall.

Engwinkelglaukom.

Phäochromozytom.

Blasenentleerungsstörung mit Restharnbildung.

Epilepsie.

Gleichzeitige Therapie mit MAO-Hemmern.

Sanalepsi N darf an Kinder unter 12 Jahren nicht verabreicht werden, da sie auf Anticholinergika speziell empfindlich sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wegen der anticholinergen Wirkungen ist Sanalepsi N bei Prostatahyperplasie, Glaukom, kardiovaskulären Erkrankungen und Asthma bronchiale mit Vorsicht anzuwenden.

Bei bekannter Unverträglichkeit gegenüber anderen Antihistaminika kann eine solche auch mit Doxylamin auftreten.

Dieses Arzneimittel enthält 24-%Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 190 mg pro 1 ml, entsprechend 5 ml Bier oder 2.5 ml Wein.

Gesundheitliches Risiko für Patienten, die unter Alkoholismus leiden.

Ist bei Schwangeren bzw. Stillenden sowie bei Kindern und Patienten mit erhöhtem Risiko auf Grund einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Alkohol und alle zentral dämpfenden Arzneimittel können die sedativen Effekte verstärken. Sanalepsi N steigert die Wirkung von andern Substanzen mit anticholinerger Aktivität.

Schwangerschaft/Stillzeit

Fortpflanzungsstudien bei Tieren haben eine gewisse Toxizität (die sich nicht auf eine Verminderung der Fruchtbarkeit bezieht) ergeben, welche durch kontrollierte Studien bei Frauen während des ersten Trimesters nicht bestätigt werden konnten; deshalb ist die Einnahme des Arzneimittels während dieser Periode nicht empfehlenswert. Es gibt keine Hinweise für Risiken in den folgenden Trimestern.

Bei der Anwendung in der gesamten Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.

Da geringe Mengen des Arzneimittels in die Muttermilch übertreten, ist Sanalepsi N von stillenden Frauen nicht anzuwenden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Personen, welche Fahrzeuge lenken und Maschinen bedienen, sind darauf aufmerksam zu machen, dass die Wachsamkeit und das Reaktionsvermögen reduziert sein können. Zusätzlicher Alkohol kann diese Effekte unvorhersehbar steigern.

Unerwünschte Wirkungen

Folgende unerwünschte Wirkungen können auftreten:

Immunsystem

Selten: allergische Reaktionen.

Psychiatrische Störungen

Häufig: Müdigkeit, Verminderung der Reaktionsbereitschaft.

Gelegentlich: paradoxe Reaktionen bei Kindern und älteren Personen.

Nervensystem

Gelegentlich: anticholinerge Wirkungen (mit Trockenheit der Mund- und/oder Nasenschleimhaut, Akkommodationsstörungen, Obstipation, Urinretention) und Kopfschmerzen.

Herz- und Kreislaufsystem

Selten: Hypotension, Hypertension, Arrhythmien.

Gastrointestinale Störungen

Gelegentlich: Magenbeschwerden.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Doxylamin, wie andere H1-Blocker der ersten Generation, bei Überdosierungen Torsade de Pointes (TdP)-Arrhythmien auslösen kann.

Bei erheblicher Überdosierung können, neben den oben erwähnten eventuell gesteigerten unerwünschten Wirkungen, folgende Symptome beobachtet werden: Mydriase, Tachykardie, konvulsive Anfälle, Psychose, Koma. Nach Einnahme von 250 mg bis 6,0 g Doxylamin wiesen jedoch 39% der Patienten überhaupt keine klinischen Symptome auf.

Zur Behandlung einer Antihistaminika-Überdosierung steht kein spezifisches Antidot zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt symptomatisch durch Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N05CM

Doxylamin ist ein Ethanolaminderivat mit blockierender Wirkung am H1-Histaminrezeptor.

Sanalepsi N wirkt sedativ und erleichtert dadurch das Einschlafen. Die Wirkungsdauer beträgt 6 - 8 Stunden. Ausserdem sind anticholinerge Wirkungen nachweisbar.

Pharmakokinetik

Absorption

Doxylaminsuccinat wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert.

Distribution

Die maximale Plasmakonzentration ist 1,6 - 2,4 Stunden nach Einnahme erreicht.

Metabolismus

40% des Doxylamins werden durch die mikrosomalen Leberenzyme metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 10 Stunden.

Elimination

Die Metaboliten des Doxylamins und die unveränderte Fraktion (60%) werden renal eliminiert.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Anwendung relevanten präparatespezifischen Daten vorhanden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Nach dem ersten Öffnen nicht länger als 6 Monate verwenden.

Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Zulassungsnummer

47735 (Swissmedic).

Packungen

Flasche (mit Tropfenzähler) zu 50 ml. [B]

Zulassungsinhaberin

Bayer (Schweiz) AG, 8045 Zürich.

Stand der Information

August 2019.