Fachinformation

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Advantan® Crème/Salbe/Fettsalbe

LEO Pharmaceutical Products Sarath Ltd.

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Methylprednisolon als Methylprednisolon aceponat.

Hilfsstoffe

Advantan Crème: gereinigtes Wasser, Decyloleat, Glycerolmonostearat 40-55, Glyceroltricaprylat/caprat/myristat/stearat, Glycerol 85%, Macrogolstearat, Cetylstearylalkohol 25 mg/g, Hartfett, Benzylalkohol 10 mg/g, Natriumedetat, Butylhydroxytoluol (E 321) 0.06 mg/g.

Advantan Salbe: Hartparaffin, gereinigtes Wasser, dickflüssiges Paraffin, gebleichtes Wachs, Dicocoyl Pentaerythrityl Distearyl Citrat, Sorbitansesquioleat, Aluminiumstearat.

Advantan Fettsalbe: weisses Vaselin, dickflüssiges Paraffin, mikrokristallines Wachs, hydriertes Rizinusöl.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Advantan Crème: 1 g Crème enthält 1 mg Methylprednisolon (als Methylprednisolon aceponat).

Advantan Salbe: 1 g Salbe enthält 1 mg Methylprednisolon (als Methylprednisolon aceponat).

Advantan Fettsalbe: 1 g Salbe enthält 1 mg Methylprednisolon (als Methylprednisolon aceponat).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Atopische Dermatitis, Kontaktekzem, degeneratives, dyshidrosiformes, nummuläres, unklassifiziertes Ekzem, Ekzeme bei Kindern.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

Die dem Krankheitszustand angemessene Advantan-Zubereitung wird im Allgemeinen 1x täglich auf die erkrankten Hautpartien dünn aufgetragen.

Therapiedauer

Die Anwendungsdauer sollte bei Erwachsenen 12 Wochen, bei Kindern 4 Wochen nicht überschreiten.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Kinder und Jugendliche

Aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und/oder Wirksamkeit wird die Anwendung von Advantan in folgenden Fällen nicht empfohlen:

Crème: nicht bei Kindern unter 4 Monaten anwenden.

Salbe: nicht bei Kindern unter 2 Jahren anwenden.

Fettsalbe: nicht bei Kindern unter 3 Jahren anwenden.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der unter «Zusammensetzung» aufgelisteten Hilfsstoffe.

·Bakteriell verursachte Hautläsionen wie tuberkulöse oder luetische Prozesse im Behandlungsbereich

·Viruserkrankungen (z.B. Varicellae, Herpes zoster)

·Rosazea, periorale Dermatitis, Ulzera, Acne vulgaris, atrophische Hauterkrankungen und postvakzinale Hautreaktionen im Behandlungsbereich.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Glukokortikoide wie Advantan dürfen, insbesondere bei Kindern, nur in der niedrigst möglichen Dosierung angewendet werden und nur so lange wie unbedingt erforderlich zur Erzielung und Erhaltung des gewünschten therapeutischen Effekts.

Lokale Hautinfektionen können durch die topische Anwendung von Glukokortikoiden verschlimmert werden. Bei bakteriell infizierten Hauterkrankungen und/oder Hautmykosen ist daher zusätzlich eine spezifische Therapie erforderlich.

Advantan Crème, Advantan Salbe oder Advantan Fettsalbe dürfen nicht in der Nähe der Augen oder auf tiefen offenen Wunden angewendet werden. Es ist darauf zu achten, dass Advantan nicht in Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten gelangt.

Bei der Behandlung grösserer erkrankter Hautflächen (40–60% der Hautoberfläche) mit Advantan ist eine partielle Suppression der Hypophysen-Nebennieren-Achse nachweisbar. So konnte nach einer 22-stündigen Anwendung von Advantan Salbe auf 60% der Hautoberfläche unter okklusiven Bedingungen bei gesunden, erwachsenen Freiwilligen eine Unterdrückung der Plasma-Cortisol-Spiegel und ein Einfluss auf den zirkadianen Rhythmus festgestellt werden. Deshalb sollte bei der Behandlung solcher grösseren Flächen die Anwendungszeit so kurz wie möglich gehalten werden, da die Möglichkeit einer erhöhten Resorption gegeben ist und daher systemische Wirkungen (NNR-Suppression) nicht völlig ausgeschlossen werden können.

Extensive Anwendung topischer Kortikoide auf grossen Körperflächen und/oder über einen längeren Zeitraum, insbesondere unter Okklusiv-Bedingungen, kann das Risiko von Nebenwirkungen signifikant erhöhen. Eine Behandlung unter okklusiven Bedingungen sollte vermieden werden, falls nicht explizit indiziert. Dabei ist zu beachten, dass intertriginöse Räume (wie Leistengegend oder Submammärfalten) und Windeln Okklusivbedingungen darstellen können.

Wie von systemischen Kortikoiden bekannt, kann sich ein Glaukom auch bei Gebrauch lokaler Kortikoide entwickeln (z.B. nach hochdosierter oder ausgedehnter Anwendung über einen verlängerten Zeitraum, okklusiven Verbandstechniken oder Anwendung auf der Haut rund um die Augen).

Wie bei allen Glukokortikoiden kann eine unsachgemässe Anwendung von Advantan klinische Symptome maskieren.

Die langfristige kontinuierliche oder unkorrekte Anwendung topischer Steroide kann bei Behandlungsende Rebound-Effekte zur Folge haben (topical steroid withdrawal syndrome). Es kann sich eine schwere Form eines Rebound-Effekts in Form einer Dermatitis mit intensiver Rötung, Stechen und Brennen entwickeln, die sich über den ursprünglich behandelten Bereich hinaus erstrecken kann. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens ist grösser, wenn empfindliche Hautstellen wie das Gesicht oder Beugen behandelten werden. Wenn es zu einer Rückkehr der ursprünglichen Beschwerden innerhalb von Tagen oder Wochen nach der erfolgreichen Behandlung kommt, besteht der Verdacht auf eine Absetzreaktion (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die erneute Anwendung sollte nur mit Vorsicht erfolgen und es ist in diesen Fällen fachärztlicher Rat einzuholen oder eine andere Behandlung zu erwägen.

Wenn unter längerer Anwendung von Advantan Crème die Haut zu stark austrocknet, sollte auf eine fetthaltigere Zubereitung (Advantan Salbe oder Advantan Fettsalbe) übergegangen werden.

Die Reissfestigkeit von Latexprodukten, wie z.B. Kondomen und Diaphragmen, kann durch bestimmte Hilfsstoffe in Advantan Crème, Advantan Salbe oder Advantan Fettsalbe beeinträchtigt werden.

Advantan Crème enthält Cetylstearylalkohol und Butylhydroxytoluol. Diese Hilfsstoffe können lokale Hautreaktionen hervorrufen (z.B. Kontaktdermatitis). Butylhydroxytoluol kann ausserdem Irritationen der Augen und Schleimhäute verursachen.

Interaktionen

Keine bekannt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten zum Gebrauch von Advantan Crème, Salbe und Fettsalbe bei schwangeren Frauen vor.

Tierexperimentelle Studien mit Methylprednisolon aceponat haben embryotoxische und/oder teratogene Wirkungen gezeigt (vgl. «Präklinische Daten»). Als allgemeine Regel gilt, dass topische Präparate, die Kortikoide enthalten, nicht während des ersten Schwangerschaftstrimesters angewendet werden sollten.

Epidemiologische Studien legen nahe, dass es möglicherweise ein gesteigertes Risiko für Gaumenspalten bei Neugeborenen geben könnte, deren Mütter während des ersten Schwangerschaftstrimesters mit systemischen Glukokortikosteroiden behandelt wurden.

Bei Schwangeren sollte Advantan nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Insbesondere die grossflächige oder verlängerte Anwendung sowie die Anwendung unter Okklusionsverbänden müssen vermieden werden.

Stillzeit

Bei stillenden Müttern sollte Advantan nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Es wurde berichtet, dass systemisch verabreichte Corticosteroide in der Muttermilch wiederzufinden sind, aber es ist nicht bekannt, ob Methylprednisolon aceponat in die Muttermilch übergeht. Es ist nicht bekannt, ob bei der topischen Anwendung von Advantan Crème, Salbe und Fettsalbe genügend Methylprednisolon aceponat systemisch absorbiert wird, um nachweisbare Mengen in die Muttermilch abzugeben. Daher ist Vorsicht geboten, falls Advantan Crème, Salbe und Fettsalbe bei stillenden Müttern angewendet wird.

Stillende Mütter sollen nicht im Bereich der Brüste behandelt werden. Grossflächige oder verlängerte Anwendung sowie die Anwendung unter Okklusionsverbänden müssen vermieden werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

In klinischen Studien waren bei Advantan Crème und Salbe die am häufigsten auftretenden unerwünschten Wirkungen Brennen und Juckreiz an der Applikationsstelle, bei Advantan Fettsalbe kamen Follikulitis und Brennen an der Applikationsstelle am häufigsten vor.

Die in klinischen Studien aufgetretenen unerwünschten Wirkungen sind nachfolgend nach MedDRA Systemorganklassen (SOC) aufgelistet. Innerhalb jeder Systemorganklasse werden die Nebenwirkungen nach Häufigkeit angeordnet, beginnend mit den häufigsten. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeführt. Zusätzlich basiert die entsprechende Häufigkeitskategorie für jede Nebenwirkung auf den folgenden Häufigkeitsdefinitionen:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100)

Selten (≥1/10'000 bis <1/1000)

Sehr selten (<1/10'000)

Nicht bekannt (Häufigkeit kann aus den vorliegenden Daten nicht bestimmt werden)

Advantan Crème

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Selten: Pilzinfektionen der Haut.

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil der Zubereitung.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Pyoderma, Hautfissuren, Teleangiektasen, Hautatrophie, Pilzinfektionen der Haut, Akne.

Nicht bekannt: Striae, periorale Dermatitis, Hautverfärbung, allergische Hautreaktionen, Absetzreaktionen – Hautrötung, die sich über den ursprünglich betroffenen Bereich hinaus erstrecken kann, Gefühl des Brennens oder Stechens, Juckreiz, abschälende Haut, nässende Bläschen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen»).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Brennen und Juckreiz an der Applikationsstelle.

Gelegentlich: Trockenheit, Erythem, Bläschen, Follikulitis, Rash und Parästhesien an der Applikationsstelle.

Selten: Ödem, Cellulitis, Irritationen an der Applikationsstelle.

Nicht bekannt: Hypertrichosis.

Advantan Salbe

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Nicht bekannt: Pilzinfektionen der Haut

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautatrophie, Ekchymose, Impetigo, fettige Haut.

Nicht bekannt: Akne, Teleangiektasen, Striae, periorale Dermatitis, Hautverfärbung, allergische Hautreaktion, Hypertrichosis, Folliculitis, Absetzreaktionen – Hautrötung, die sich über den ursprünglich betroffenen Bereich hinaus erstrecken kann, Gefühl des Brennens oder Stechens, Juckreiz, abschälende Haut, nässende Bläschen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen»).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Brennen und Juckreiz an der Applikationsstelle.

Gelegentlich: Trockenheit, Erythem, Bläschen, Irritationen, Ekzeme und Papeln an der Applikationsstelle sowie periphere Ödeme.

Advantan Fettsalbe

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil der Zubereitung.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautfissuren und Teleangiektasen.

Nicht bekannt: Akne, Hautatrophie, Striae, periorale Dermatitis, Hautverfärbung, allergische Hautreaktionen, Hypertrichosis, Absetzreaktionen – Hautrötung, die sich über den ursprünglich betroffenen Bereich hinaus erstrecken kann, Gefühl des Brennens oder Stechens, Juckreiz, abschälende Haut, nässende Bläschen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen».

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Brennen und Follikulitis an der Applikationsstelle.

Gelegentlich: Pusteln, Erythem, Bläschen, Juckreiz, Schmerzen und Papeln an der Applikationsstelle.

Bei der Anwendung corticoidhaltiger Zubereitungen kann es durch Absorption zu systemischen Wirkungen kommen.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Die Ergebnisse akuter Toxizitätsstudien deuten nicht darauf hin, dass bei einmaliger Anwendung einer Überdosis auf der Haut (grossflächige Anwendung unter resorptionsbegünstigenden Bedingungen) oder versehentlichem Verschlucken mit einem Risiko einer akuten Intoxikation zu rechnen ist.

Sollten infolge topischer «Überdosierung» Symptome einer Hautatrophie auftreten, ist die Behandlung abzusetzen. Im Allgemeinen bilden sich die Symptome danach innerhalb von 10–14 Tagen zurück.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

D07AC14

Wirkungsmechanismus

Methylprednisolon aceponat ist ein stark wirksames (Stärkeklasse 3) nicht-halogeniertes Glukokortikoid. Advantan hemmt nach lokaler Anwendung entzündliche, allergische und mit Hyperproliferation einhergehende Hautreaktionen und führt zur Rückbildung der objektiven Symptome (Erythem, Ödem, Infiltration, Lichenifikation) und der subjektiven Beschwerden (Pruritus, Brennen, Schmerz).

Bekannt ist, dass Methylprednisolon aceponat selbst an den intrazellulären Glukokortikoid-Rezeptor bindet; in noch höherem Masse gilt dies für den Hauptmetaboliten 6α-Methylprednisolon-17-propionat, der nach Spaltung in der Haut gebildet wird.

Der Steroid-Rezeptor-Komplex bindet an bestimmte Bereiche der DNA und löst dadurch eine Reihe biologischer Effekte aus.

Durch die Bindung des Steroid-Rezeptor-Komplexes kommt es zur Induktion der Macrocortinsynthese. Macrocortin hemmt die Freisetzung von Arachidonsäure und damit die Entstehung von entzündungsfördernden Substanzen wie Prostaglandinen und Leukotrienen.

Die immunsupressive Wirkung der Glukokortikoide kann erklärt werden durch die Hemmung der Zytokinsynthese sowie einer mitosehemmenden Wirkung, welche bisher noch nicht vollständig ergründet ist.

Die Hemmung der Synthese gefässerweiternder Prostaglandine oder die Potenzierung der vasokonstriktorischen Wirkung von Adrenalin resultiert schliesslich in der vasokonstriktorischen Wirkung der Glukokortikosteroide.

Die jeweiligen Grundlagen für den therapeutischen Effekt der Advantan-Formulierungen sind von grosser Bedeutung.

Advantan Crème

Advantan Crème eignet sich als fettarme Zubereitung mit hohem Wassergehalt besonders für akute und nässende Ekzemstadien, für sehr fettige Haut sowie zur Anwendung auf unbedeckten oder behaarten Körperstellen.

Advantan Salbe

Hautzustände, die weder nässend noch sehr trocken sind, erfordern eine Grundlage mit ausgewogenem Fett- und Wasseranteil. Advantan Salbe fettet die Haut leicht auf, ohne Wärme und Flüssigkeit zu stauen. Advantan Salbe hat von den drei Zubereitungen den weitesten Anwendungsbereich.

Advantan Fettsalbe

Sehr trockene Erscheinungsformen und chronische Stadien verlangen eine wasserfreie Grundlage. Der Okklusiveffekt der Fettsalbengrundlage fördert den Heilungsverlauf.

Pharmakodynamik

Siehe Wirkungsmechanismus.

Klinische Wirksamkeit

Keine Daten verfügbar.

Pharmakokinetik

Absorption

Methylprednisolon aceponat (MPA) wird aus allen Formulierungen (Crème, Salbe, Fettsalbe) in der Haut verfügbar. Die Konzentration in Hornschicht und lebender Haut nimmt von aussen nach innen hin ab.

Das Ausmass der perkutanen Resorption hängt von verschiedenen Faktoren ab: der chemischen Struktur des Wirkstoffs, der Zusammensetzung der Zubereitung, der Wirkstoffkonzentration in der Zubereitung, den Applikationsbedingungen (Behandlungsbereich, Expositionsdauer, offen oder okklusiv) und dem Hautzustand (Art und Schwere der Erkrankung, anatomische Region).

Distribution

Methylprednisolon aceponat wird in Epidermis und Dermis zum Hauptmetaboliten 6α-Methylprednisolon-17-propionat hydrolisiert. Dieser bindet stärker an den Kortikoidrezeptor, was auf eine «Bioaktivierung» in der Haut hinweist.

Metabolismus

Nach Erreichen der systemischen Zirkulation wird das primäre Hydrolyseprodukt von MPA, 6α-Methylprednisolon-17-propionat, rasch mit Glukuronsäure konjugiert und dadurch inaktiviert.

Elimination

Die Metabolite von Methylprednisolon aceponat werden hauptsächlich über den Harn mit einer Halbwertszeit von ca. 16 Stunden ausgeschieden. Nach i.v. Applikation war die Exkretion der 14C-markierten Substanzen mit Harn und Stuhl innerhalb von 7 Tagen vollständig. Eine Anreicherung von Wirkstoff oder Metaboliten im Organismus findet nicht statt.

Präklinische Daten

In systemischen Verträglichkeitsstudien nach wiederholter subkutaner und dermaler Verabreichung zeigte MPA das Wirkungsprofil eines typischen Glukokortikoids. Aus diesen Ergebnissen lässt sich ableiten, dass nach therapeutischer Anwendung von Advantan selbst unter extremen Bedingungen wie dem grossflächigen Auftragen und/oder Okklusion nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, die über die typischen systemischen Glukokortikoideffekte hinausgehen.

Mutagenität

Weder in-vitro Untersuchungen zur Erfassung von Genmutationen in Bakterien- und Säugetierzellen noch in-vitro und in-vivo Untersuchungen zur Erfassung von Chromosomen- und Genmutationen ergaben Hinweise auf ein genotoxisches Potential von MPA.

Karzinogenität

Spezifische Tumorigenitätsstudien mit MPA wurden nicht durchgeführt.

Der Kenntnisstand über die Struktur, den pharmakologischen Wirkmechanismus und die systemischen Verträglichkeitsstudien für Langzeitanwendung deutet nicht auf ein gesteigertes Risiko für das Auftreten von Tumoren hin.

Da eine systemisch wirksame immunsuppressive Exposition bei dermaler Anwendung von Advantan unter den empfohlenen Anwendungsbedingungen nicht erreicht wird, ist kein Einfluss auf das Auftreten von Tumoren zu erwarten.

Reproduktionstoxizität

Embryotoxizitätsstudien mit Advantan ergaben die für Glukokortikoide typischen Resultate, d.h. embryoletale und/oder teratogene Effekte werden in geeigneten Testsystemen induziert.

Weitere Daten (Lokale Toxizität, Phototoxizität, Immunotoxizität)

In Untersuchungen zur lokalen Verträglichkeit von MPA und Advantan-Formulierungen auf der Haut und der Schleimhaut wurden keine Befunde, ausser den für die Glukokortikoide bekannten topischen Nebenwirkungen, festgestellt.

MPA zeigte kein Sensibilisierungspotential auf der Meerschweinchenhaut.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Advantan Crème: nicht über 25°C und nicht im Kühlschrank lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Advantan Salbe: nicht über 25°C und nicht im Kühlschrank lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Advantan Fettsalbe: nicht über 30°C und nicht im Kühlschrank lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

51177, 51178, 51179 (Swissmedic).

Packungen

Advantan Crème: Tube à 30 g [B]

Advantan Salbe: Tube à 30 g [B]

Advantan Fettsalbe: Tube à 30 g [B]

Zulassungsinhaberin

LEO Pharmaceutical Products Sarath Ltd., Kloten

Domizil: Zürich.

Stand der Information

Februar 2022.