Fachinformation

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Zusammensetzung, Darreichungsform, Dosierung/Anwendung,Warnhinweise, unerwünschte Wirkungen, Pharmakokinetik, , Präklinik, Stand der Information

Fluoresceine 10% Faure

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Fluoresceinum natricum

Hilfsstoffe

Natrii hydroxidum (zur pH-Einstellung), aqua ad iniectabile.

Eine Ampulle mit 5 ml enthält 66.5 mg Natrium.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Injektionslösung (i.v.) 100 mg/ml

Eine Ampulle zu 5 ml enthält 500 mg Fluoresceinum natricum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Fluoreszenz-Angiographie des Augenhintergrundes. Das Arzneimittel ist nur für den diagnostischen Gebrauch bestimmt.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene

1 Ampulle zu 5 ml wird langsam intravenös injiziert.

Die Dosis sollte in die Vena antekubitalis verabreicht werden, nachdem Vorsichtsmassnahmen zur Vermeidung einer Extravasation getroffen wurden (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Spezielle Patientengruppen

Patienten mit Niereninsuffizienz

Begrenzte Erfahrungen bei Patienten mit Niereninsuffizienz deuten darauf hin, dass eine Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz nicht erforderlich ist.

Bei Dialysepatienten sollte nur die Hälfte der Ampulle verabreicht werden.

Patienten mit Leberinsuffizienz

Es sind keine Daten aus klinischen Studien zur Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz verfügbar.

Pädiatrie

Aufgrund der begrenzten Datenlage ist die Wirksamkeit und Sicherheit von Fluorescein 10% Faure bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht nachgewiesen. Daher sollte die Fluorescein 10% Faure nicht bei Patienten unter 18 Jahren angewendet werden.

Ältere Patienten

Es gibt keine Hinweise für die Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei älteren Patienten.

 

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Fluoresceine oder einem Hilfsstoff.

Intraarterielle oder intrathekale Anwendung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vor der Anwendung soll eine komplette Anamnese erhoben werden, inklusive Vorgeschichte betreffend Allergien, kardio-pulmonaler Erkrankungen und gleichzeitiger Einnahme von anderen Arzneimitteln (im speziellen β-Blocker, inklusive Augentropfen).

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit einer Vorgeschichte betreffend Allergien oder bronchialem Asthma.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei Patienten, die mit Fluoresceine 10% Faure behandelt wurden, wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich seltene Fälle von analphylaktischem/anaphylaktoidem Schock (einige mit letalem Ausgang), berichtet. Falls bei einer früheren Angiographie oder mit anderen diagnostischen Agenzien unerwünschte Überempfindlichkeitsreaktionen aufgetreten sind oder wenn aus der Anamnese eine Prädisposition zu allergischen Reaktionen bekannt ist, muss das Verhältnis von Nutzen zu Risiko sorgfältig abgeschätzt werden (Risiko letaler allergischer Reaktionen ca. 1/200’000). Dies gilt auch, wenn bei einer früheren Fluoresceine-Applikation über Nausea und/oder Erbrechen hinausgehende Vorfälle auftraten, oder wenn der Patient an einer Nahrungsmittel- oder Arzneimittelallergie, an Ekzemen, an Asthma oder an Heuschnupfen leidet oder wenn er unter einer β-Blocker Therapie steht. Dies sollte daher vor der Untersuchung durch den behandelnden Arzt abgeklärt werden. Ein vorgängiger Verträglichkeitstest auf Fluoresceine, der ohne Probleme verlief, darf nicht als absolute Sicherheit für die Anwendung von Fluoresceine 10% Faure betrachtet werden.

Gegebenenfalls kann mit einem oralen H1-Antihistaminikum oder mit Kortikosteroiden prämediziert werden, wobei das Restrisiko einer schweren anaphylaktischen Reaktion bestehen bleibt. Eine generelle Anwendung dieser Prämedikation ist hingegen nicht sinnvoll.

Es sollte Folgendes beachtet werden:

-Fluoresceine 10% Faure sollte nur in Einrichtungen verabreicht werden, die über in der Reanimation geschultes Personal und über geeignetes Material und Ausrüstung für die Notfallreanimation verfügen.

-Der Patient sollte anschliessend an die Fluoresceine-Angiographie während mindestens 30 Min. überwacht werden und die Infusionsleitung dabei bestehen bleiben, damit eine eventuelle schwere unerwünschte Wirkung unverzüglich behandelt werden kann.

-Ein Notfallset mit Adrenalin 0,1%, Antihistaminika, Kortikosteroiden, Aminophyllin und Sauerstoff sollte bei jeder Anwendung von Fluoresceine 10% Faure bereitstehen. Es empfiehlt sich, insbesondere bei Risikopatienten, einen zweiten fixierten venösen Zugang zu erstellen, um im Notfall während der Anwendung über einen sicheren venösen Verabreichungsweg zu verfügen, mit dem eine wirksame Volumentherapie erfolgen kann.

Kombination mit β-Blockern

Die Kombination mit β-Blockern kann in seltenen Fällen zu letalen anaphylaktischen Reaktionen führen.

Die Untersuchung ist daher bei Risikopatienten – insbesondere wenn sie unter β-Blocker-Therapie (inkl. in Form von Augentropfen) stehen – bei denen die Angiographie unbedingt notwendig ist – unter ärztlicher Kontrolle und unter Bereithalten des erforderlichen Reanimationsmaterials während der gesamten Dauer der Untersuchung vorzunehmen. Dies unter der Beachtung der Tatsache, dass Patienten unter β-Blockern bei einer allenfalls notwendigen Reanimation auf die Anwendung von Adrenalin und die Volumentherapie weniger ansprechen können (s. «Interaktionen»).

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Nach der Anwendung von Fluoresceine 10% Faure wurden kardiovaskuläre Komplikationen wie Brustschmerz, Herzstillstand, myokardialer Infarkt und Schock beobachtet (s. «Unerwünschte Wirkungen»).

Vorbestehende Erkrankungen und Behandlungen

Die Risikoabschätzung einer Angiographie sollte bei Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen, wie kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus und gleichzeitige Behandlung mit anderen Medikamenten (insbesondere Beta-Blocker, s. «Interaktionen») besonders sorgfältig vorgenommen werden.

Paravenöse Applikation

Bevor mit der Fluoresceine-Injektion begonnen wird, sollte man sicher sein, dass die Nadel richtig in die Vene eingeführt wurde, dies wegen des hohen alkalischen pH der Lösung. Komplikationen aufgrund paravenöser Applikation können schwere Schmerzen, Thrombophlebitis und entzündliche Reaktionen, die zur Gewebenekrose führen können, beinhalten. Wenn das Präparat in die umgebenden Gewebe infiltriert, ist die Injektion sofort abzubrechen und geeignete Massnahmen zu treffen um die Schädigung des Gewebes zu behandeln und Schmerzen zu lindern.

Inkompatibilität

Gleichzeitige Verabreichung von anderen intravenösen Injektionen oder das Mischen von Fluoresceine 10% Faure mit anderen Lösungen sollte auf Grund potentieller physikalisch-chemischer Inkompatibilitäten vermieden werden (s. «Sonstige Hinweise», Abschnitt «Inkompatibilitäten»).

Um bei prädisponierten Patienten einer Nausea vorzubeugen, ist Fluoresceine langsam zu injizieren.

Bei Dialyse-Patienten gibt man nur ½ Ampulle Fluoresceine 10% Faure.

Natrium

Fluoresceine 10% Faure enthält 66,5 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 3,3% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Interaktionen

Beta-Blocker

Die gleichzeitige Behandlung von Fluorescein-Natrium und Beta-Rezeptoren blockierenden Substanzen (einschliesslich Augentropfen) können in seltenen Fällen schwere anaphylaktische Reaktionen auslösen. Beta-Rezeptoren blockierende Substanzen können sowohl die vaskuläre Kompensation eines anaphylaktischen Schocks herabsetzen als auch die Wirkung von Adrenalin bei einem kardiovaskulären Kollaps.

Organische Anionentransporter-Inhibitoren

Die Verteilung von Fluoresceine kann von Verbindungen, welche den aktiven Transport der organischen Anionen inhibieren (z.B. Probenecid), beeinflusst werden.

Labor Untersuchungen

Die Fluoreszenz kann mit der Analyse von Blut- und Urinparametern interferieren und die Gegenwart von Fluoresceine im Urin kann die Resultate gewisser biologischer Tests während 3–4 Tagen verfälschen.

Vorsicht ist geboten beim therapeutischen Drug-Monitoring bei Arzneimitteln mit engem therapeutischem Fenster (z.B. Digoxin, Quinidin).

 

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf Teratogenität. Es sind jedoch keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen verfügbar. Das potentielle Risiko für den menschlichen Fötus während der Schwangerschaft ist nicht bekannt. Angiographien sollten deshalb während der Schwangerschaft vermieden werden, ausser sie seien absolut nötig (s. «Präklinische Daten»).

Stillzeit

Fluoresceine tritt in die Muttermilch über. Aufgrund der Möglichkeit von schweren unerwünschten Wirkungen beim Stillen von Neugeborenen muss eine sorgfältige Risikoabwägung erfolgen. Bei einem frühgeborenen Säugling, der im Gefolge einer Hyperbilirubinämie eine Phototherapie erhielt, wurde über eine durch Fluoresceine induzierte Phototoxizität berichtet. Somit sollte auf eine Anwendung während der Stillzeit verzichtet werden. Das Stillen sollte nach einer Fluoresceine -Angiographie unterbrochen werden. Die verfügbaren Daten weisen darauf hin, dass eine vollständige Entfernung von Fluoresceine aus der Muttermilch ungefähr 2 Wochen nach der intravenösen Anwendung dauert.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die mit der Fluoreszenz-Angiographie für die Untersuchung notwendige Mydriase beeinflusst die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Strassenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen. Die Patienten müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass nach der Anwendung bis zur Normalisierung des Sehvermögens das Führen von Fahrzeugen sowie das Bedienen von Maschinen zu unterlassen ist.

Unerwünschte Wirkungen

Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Fluorescein-Natrium beschrieben.

Die Häufigkeiten der unerwünschten Wirkungen sind wie folgt angegeben:

sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1‘000, <1/100), selten (≥1/10‘000, <1/1‘000), sehr selten (<1/10‘000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

 

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Thrombozytopenie.

 

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen inkl. Hautreaktionen, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktischer/anaphylaktoider Schock, der in seltenen Fällen letal sein kann.

Selten: anaphylaktoide Reaktion.

 

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Verlust des Bewusstseins.

Selten: Synkope, Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe, Koma, Parästhesie, Disgeusie, Tremor.

Sehr selten: Hypoaesthesie.

Nicht bekannt: cerebrovaskuläre Ereignisse, Aphasie.

 

Herzerkrankungen

Selten: Herzstillstand, akuter Myokardinfarkt, Bradykardie, Tachykardie, Kreislaufkollaps.

 

Gefässeerkrankungen

Gelegentlich: Hypotonie.

Selten: Schock, Blässe, Hitzewallungen.

Nicht bekannt: Thrombophlebitis, Hypertonie.

 

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Lungenödem, Asthma, Dyspnoe, Husten, Niessen, Irritation des Rachens, Bronchospasmus.

Sehr selten: Atemstillstand, Lungenödem.

Nicht bekannt: Atemstörung, Engegefühl im Hals.

 

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Vorübergehende Übelkeit, Erbrechen (nach der Injektion).

Selten: Abdominalschmerzen.

Sehr selten: Speichelhypersekretion.

Nicht bekannt: Würgen.

 

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich: Exantheme, Erythem, Pruritus, Urtikaria.

Selten: Dermatitis, Hyperhidrosis, vorübergehende Gelbfärbung der Haut, die bis 12 h nach Applikation anhalten kann.

Nicht bekannt: kalter Schweiss.

 

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Chromaturie, hellgelber Urin wird während 24 bis 36 h nach Administration erwartet.

 

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Unwohlsein, Paravasat: jede paravenöse Gabe des Präparats kann eine schmerzhafte entzündliche Reaktion und sogar eine Nekrose des Gewebes zur Folge haben (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die Bindehaut, die Haut und der Urin weisen vorübergehend eine gelbe Verfärbung auf.

Selten: Thoraxschmerzen, Oedeme, Asthenie, Hitzewallung, Schüttelfrost.

Nicht bekannt: Schmerzen, Thrombophlebitis an der Injektionsstelle.

 

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

S01JA01

Wirkungsmechanismus

Fluoresceine 10% Faure ist ein Fluoreszenzfarbstoff zum Anfärben von Blutgefässen im Augenfundus. Bei Lichteinstrahlung (UV, 465–490 nm) leuchtet Fluoresceine gelbgrün (520–530 nm) auf. Diese Fluoreszenz erlaubt es, pathologische Veränderungen in der retinalen Blutzirkulation zu erkennen.

Pharmakodynamik

Keine Angaben.

Klinische Wirksamkeit

Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption

Nicht zutreffend.

Distribution

Nach intravenöser Injektion verteilt sich Fluoresceine schnell im Körper und erscheint innerhalb von 15-20 sec. im Retinagewebe. Die Konzentration von Fluoresceine Glucuronid, ein Fluoresceine-Metabolit mit fluoreszierenden Eigenschaften, war nach 15 min nach Injektion im Blut höher als die Konzentration von Fluoresceine.

Fluoresceine ist zu ca. 80% an Plasmaproteine (speziell Albumin) und zu 15–17% an Erythrozyten gebunden. Die Haut weist eine vorübergehende Gelbfärbung auf, welche nach 6–12 h verschwindet. Der Urin bekommt eine hellgelbe Farbe, welche nach 24–36 h verschwindet.

Metabolismus

Nach intravenöser Injektion wird Fluoresceine schnell glucuronidiert. Fluoresceineglucuronid hat auch fluoreszierende Eigenschaften. Die terminalen Halbwertszeiten von Fluoresceine und Fluoresceineglucuronid im Plasma betragen 23,5 und 264 min. Nach 4–5 h trägt Fluoresceineglucuronid praktisch ausschliesslich zur Plasmafluoreszenz bei. Diabetische und nicht-diabetische Patienten haben eine vergleichbare Plasma-Fluoresceine-Pharmakokinetik.

Elimination

Die Exkretion von Fluoresceine und Metaboliten geschieht über Galle und Urin und ist nach 48 h zu 90% abgeschlossen. Fluoresceine ist im Urin während 24–36 h mit abnehmender Intensität nachweisbar. Die renale Clearance von Fluoresceine beträgt 7,4 l/h.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Niereninsuffizienz ist der Plasmaspiegel des freien Fluoresceines und seiner Metaboliten um 11–34% erhöht. Fluoresceine hatte keinen signifikanten Einfluss auf die glomeruläre Filtrationsrate bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen, deshalb sind bei diesen Patienten keine Dosisanpassung notwendig.

Präklinische Daten

Basierend auf Toxizitätsstudien nach einmaliger Gabe haben präklinische Daten für Fluorescein-Natrium keine speziellen Gefahren für den Menschen gezeigt.

Es liegen keine Daten zur Toxizität nach wiederholter Gabe, zur Karzinogenität oder zum Einfluss auf die Fertilität vor.

Mutagenität

In vitro und in vivo Standardstudien zur Genotoxizität waren für die bakterielle Mutagenität, chromosomale Abberation und den Maus-Mikronukleus-Test negativ.

Positive Resultate wurden für den Maus-Lymphoma-Zell-Assay, in einer in vitro Studie zum Schwester-Chromatid-Austausch (CHO Zellen) und in vivo (Maus-Knochenmark-Zellen) gefunden. Diese Resultate geben Hinweise auf ein Potential zur DNS-Schädigung.

Reproduktions- und Entwicklungstoxizität

Fluoresceine verursachte keine embryo-fetale Toxizität oder Teratogenität wenn es trächtigen Ratten in Dosen von bis zu 1500 mg/kg/Tag an den Tagen 6 bis 19 der Trächtigkeit oder trächtigen Kaninchen in Dosen von bis zu 250 mg/kg/Tag an den Tagen 6 bis 27 der Trächtigkeit oral verabreicht wurde. Der gefärbte Urin in allen behandelten Tieren bestätigt, dass Fluoresceine nach oraler Verabreichung aufgenommen wurde. Die intravenöse Verabreichung von 500 mg/kg Natriumfluorescein an trächtige Ratten am Tag 1, 6, 12 oder 18 der Trächtigkeit oder 31.1 mg/kg an trächtige Kaninchen an den Tagen 5, 6 und 8 oder 13, 15 und 16 der Trächtigkeit führte nicht zu teratogenen Wirkungen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse scheint Fluorescein kein teratogenes Potenzial zu besitzen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Bedingt durch den alkalischen Charakter von Fluoresceine kann die Applikation einer sauren Substanz durch die gleiche Nadel zu einer Präzipitation führen (speziell Antihistaminika).

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.

Haltbarkeit nach Anbruch

Nach Öffnen der Ampulle Lösung sofort verwenden und nicht aufbewahren, allfällige Reste verwerfen.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

54604 (Swissmedic).

Packungen

Packung zu 10 Ampullen zu 5 ml. [B]

Zulassungsinhaberin

Curatis AG, 4410 Liestal.

Stand der Information

August 2023