Patienteninformation

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Information für Patientinnen und Patienten

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen.

Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage bzw. nach Anweisung des Arztes oder Apothekers bzw. der Ärztin oder Apothekerin an, um den grössten Nutzen zu haben.

Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Motilium®/- lingual®

JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH

Was ist Motilium/Motilium lingual und wann wird es angewendet?

Motilium/Motilium lingual dient zur symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen.

Was sollte dazu beachtet werden?

Im Zusammenhang mit der Einnahme von Motilium/Motilium lingual können einige, seltene Nebenwirkungen auftreten, die es erforderlich machen, die Behandlung sofort abzubrechen und unverzüglich einen Arzt zu kontaktieren. Detaillierte Angaben finden sich im Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Motilium/Motilium lingual haben?»

Wann darf Motilium/Motilium lingual nicht eingenommen / angewendet werden?

Sie dürfen Motilium/Motilium lingual nicht anwenden:

wenn Sie allergisch (überempfindlich) sind gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Inhaltsstoffe (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit oder Gesichtsschwellungen).

wenn Sie an einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse, genannt Prolaktinom, leiden.

bei schweren Magen-Darmkrankheiten (Blutungen, mechanischem Darmverschluss oder Darmdurchbruch). Solche Erkrankungen können sich in Form von schweren Bauchkrämpfen oder anhaltend dunklem Stuhl bemerkbar machen.

wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten.

wenn Ihr EKG (Elektrokardiogramm) auf ein Herzproblem hinweist, das als «verlängertes QT-Intervall» bezeichnet wird.

wenn Sie ein Problem haben oder hatten, bei dem Ihr Herz das Blut nicht so gut durch den Körper pumpen kann, wie es sollte (Herzinsuffizienz).

wenn Sie ein Problem haben, bei dem Ihr Kalium- oder Magnesiumspiegel erniedrigt ist oder der Kaliumspiegel in Ihrem Blut erhöht ist.

wenn Sie gleichzeitig folgende Arzneimittel anwenden, die das Leberenzym CYP3A4 hemmen, den Metabolismus anderer Arzneimittel im Körper verlangsamen oder Ihren Herzrhythmus beeinträchtigen können:

gewisse Arzneimittel (sog. Azol-Antimykotika) zur Behandlung von Pilzinfektionen wie z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol oder Voriconazol;

gewisse Antibiotika wie Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin, welche gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden;

bestimmte Arzneimittel gegen Infektionen mit dem HIV-Virus (HIV-Proteinase-Hemmer) wie Ritonavir oder Saquinavir.

Motilium, Filmtabletten und Motilium lingual, Schmelztabletten sind für Kinder unter 12 Jahren sowie für Erwachsene und Jugendliche, die weniger als 35 kg wiegen, nicht geeignet.

Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Motilium/Motilium lingual Vorsicht geboten?

Wenn Sie älter als 60 Jahre sind, sollten Sie vor der Einnahme von Motilium Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat fragen.

Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel (auch Präparate aus Heilpflanzen) einnehmen, müssen Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin besprechen, da Motilium bei der gleichzeitigen Einnahme von Arzneimitteln, die ein bestimmtes Eiweiss - das Leberenzym CYP3A4 - beeinflussen, zu Wechselwirkungen führen kann.

Sie sollten Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren, wenn Sie früher Probleme mit dem Herzen hatten oder aktuell an einer Herzkrankheit leiden, einschliesslich Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzinfarkt, Angina pectoris (Herzenge) oder Herzrhythmusstörungen (schneller, langsamer oder unregelmässiger Herzschlag).

Falls Sie während der Behandlung einen abnormalen Herzrhythmus feststellen, sollten Sie die Behandlung mit Motilium beenden und umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen.

Patienten mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung) sollten mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin sprechen, bevor sie Motilium einnehmen.

Motilium, Filmtabletten und Motilium lingual, Schmelztabletten sollten bei Patienten mit Lebererkrankungen nicht angewendet werden.

Bei Patienten mit einer Nierenerkrankung wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin evtl. eine Dosisanpassung vornehmen, insbesondere dann, wenn Sie Motilium über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Spezielle Darreichungsformen

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die die Magensäure vermindern. Motilium, Filmtabletten und Motilium lingual, Schmelztabletten sollten nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln, welche die Magensäure vermindern, eingenommen werden. Nehmen Sie Motilium, Filmtabletten bzw. lingual Schmelztabletten vor und das Arzneimittel gegen die Magensäure nach der Mahlzeit ein.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Anticholinergika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien, Asthma, Inkontinenz, Magendarmkrämpfen, Muskelspasmen, Depression oder Schlafstörungen, beispielsweise Dextromethorphan oder Diphenhydramin) einnehmen, da diese Motilium beeinflussen könnten.

Lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie sich müde, schläfrig oder schwindlig fühlen, nachdem Sie Ihr Medikament eingenommen haben. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen oder bakteriellen Infektionen, Herzproblemen, Malaria, AIDS/HIV, Depressionen, psychischen Erkrankungen, Magen-Darm-Problemen, Krebserkrankungen, Schmerzen oder Abhängigkeit nehmen.

Aprepitant nehmen, ein Arzneimittel zur Linderung von Übelkeit im Zusammenhang mit einer Chemotherapie.

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, ob diese Arzneimittel zusammen mit Motilium/Motilium lingual eingenommen werden können oder ob Sie engmaschig auf das Auftreten von Herzproblemen überwacht werden müssen.

Motilium, Filmtabletten

erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin einnehmen, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».

Motilium lingual, Schmelztabletten

enthalten 0,75 mg Aspartam pro Schmelztablette. Aspartam ist eine Quelle für Phenylalanin. Es kann schädlich sein, wenn Sie eine Phenylketonurie (PKU) haben, eine seltene angeborene Erkrankung, bei der sich Phenylalanin anreichert, weil der Körper es nicht ausreichend abbauen kann.

enthalten 0,0038 mg Benzylalkohol pro Schmelztablette. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.

Darf Motilium/Motilium lingual während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?

Schwangerschaft

Es ist nicht bekannt, ob eine Anwendung von Motilium während der Schwangerschaft schädlich ist. Wenn Sie schwanger sind oder meinen, schwanger zu sein, fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, der bzw. die entscheiden wird, ob Sie Motilium einnehmen können.

Stillzeit

Geringe Mengen von Motilium wurden in der Muttermilch festgestellt. Die Anwendung bei stillenden Müttern wird daher nicht empfohlen.

Wie verwenden Sie Motilium/Motilium lingual?

Motilium wirkt am besten, wenn Sie das Arzneimittel mit etwas Flüssigkeit 15 - 30 Minuten vor den Mahlzeiten und falls nötig vor dem Schlafengehen einnehmen.

Die folgenden Dosen sind Richtdosen und können von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin auf Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene bis 60 Jahre mit einem Körpergewicht von 35 kg oder mehr:

Dosierung von Motilium/Motilium lingual ohne ärztliche Verschreibung

1 Tablette zu 10 mg bis zu 3-mal täglich vor dem Essen. Die Maximaldosis beträgt 3 Tabletten zu 10 mg pro Tag.

Motilium sollte ununterbrochen nicht länger als eine Woche eingenommen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn die Übelkeit und das Erbrechen bei Ihnen länger als eine Woche anhalten.

Kinder unter 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene, die weniger als 35 kg wiegen:

Motilium, Filmtabletten und Motilium lingual, Schmelztabletten sind für Kinder unter 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene mit einem Körpergewicht unter 35 kg nicht geeignet.

Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt bzw. der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Motilium/Motilium lingual haben?

Beenden Sie sofort die Behandlung mit Motilium/Motilium lingual und wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen eine der unten aufgeführten unerwünschten Nebenwirkungen eintritt.

Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)

Krämpfe

Schwindelgefühl

unkontrollierte Bewegungen des Gesichts oder der Arme und Beine, starkes Zittern, extreme Muskelsteifheit oder Muskelspasmen

allergische Reaktion, die kurz nach der Verabreichung auftreten kann und sich in Form von Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit und/oder einem geschwollenen Gesicht äussert

starke Überempfindlichkeitsreaktionen, die kurz nach der Verabreichung auftreten und sich neben anderen Symptomen in Form von Nesselausschlag, Juckreiz, Erröten, Ohnmacht und Schwellungen der Hände, Füsse, des Gesichtes oder im Bereich des Kehlkopfes äussern können, die zu Schluck- und Atemproblemen führen können

Herzrhythmusstörungen

In Einzelfällen wurde ein plötzlicher Tod aufgrund eines plötzlichen Verlusts der Herzfunktion beschrieben, insbesondere bei Personen, die vorher möglicherweise eine Herzkrankheit hatten.

Andere unerwünschte Nebenwirkungen, die mit Motilium festgestellt wurden, sind unten aufgeführt:

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

Depression

Angstzustände

Verlust des Interesses an Sex oder verringertes Interesse an Sex

Kopfschmerzen

Schläfrigkeit

Ruhelosigkeit

Durchfall

Ausschlag

Juckreiz

Vergrösserung der Brust

Schmerzen oder Druckempfindlichkeit der Brust

Milchausfluss aus den Brüsten oder Probleme beim Brustgeben

unregelmässige oder unterbrochene Menstruation bei Frauen

allgemeines Schwächegefühl

trockener Mund

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

Überempfindlichkeitsreaktion

Nesselausschlag

geschwollene Brüste

ungewöhnlicher Ausfluss aus den Brüsten

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)

erhöhter Prolaktinspiegel

Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)

Erregtheit

Nervosität

Unfähigkeit zu urinieren

vorübergehende Darmkrämpfe

abnormale Leberfunktionswerte

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Motilium, Filmtabletten: Bei Raumtemperatur (15 °C - 25 °C) lagern.

Motilium lingual, Schmelztabletten: Bei Raumtemperatur (15 °C - 25 °C) lagern. Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Hinweise

Motilium lingual ist eine sich schnell auflösende Schmelztablette. Die Schmelztablette wird auf die Zunge gelegt, worauf sie sofort zerfällt und dann mit dem Speichel geschluckt werden kann. Flüssigkeitszufuhr ist für die Einnahme von Schmelztabletten nicht notwendig. Da die schnell zerfallenden Schmelztabletten zerbrechlich sind, dürfen Motilium lingual, Schmelztabletten nicht durch den Blister gedrückt werden, da sie sonst beschädigt würden. Motilium lingual, Schmelztabletten werden folgendermassen aus dem Blister genommen:

Folienecke an der Markierung abziehen (Abb. 1)

die Folie vollständig entfernen (Abb. 2)

Blister biegen (Abb. 3)

die Schmelztablette entnehmen (Abb. 4)

Bild 1

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Motilium/Motilium lingual enthalten?

1 Filmtablette Motilium enthält

Wirkstoffe

10 mg Domperidon.

Hilfsstoffe

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, vorgequollene Kartoffelstärke, Povidon K90, Magnesiumstearat, hydriertes Baumwollsamenöl (aus gentechnisch veränderten Baumwollsamen hergestellt), Natriumdodecylsulfat, Hypromellose.

1 Schmelztablette Motilium lingual enthält

Wirkstoffe

10 mg Domperidon.

Hilfsstoffe

Aspartam (E 951), Gelatine, Mannitol (E 421), Minz-Aroma (enthält Benzylalkohol und Ethanol), Poloxamer.

Zulassungsnummer

41903, 54068 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Motilium/Motilium lingual? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken ohne ärztliche Verschreibung nach persönlicher Fachberatung durch die Apothekerin/den Apotheker erhältlich.

Motilium, Filmtabletten: Packung mit 30 Filmtabletten

Motilium lingual, Schmelztabletten: Packung mit 30 Schmelztabletten

Zulassungsinhaberin

JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH, Zug

Diese Packungsbeilage wurde im Februar 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.