▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, den Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen».
Arexvy
GlaxoSmithKline AG
Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) (rekombinant, adjuvantiert)
Zusammensetzung
Wirkstoffe
Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV)-prä-fusionales Protein F (RSVPreF3-Antigen), hergestellt mittels rekombinanter DNA-Technologie in Ovarienzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen).
Hilfsstoffe
Pulver (RSVPreF3-Antigen): Trehalose-Dihydrat, Polysorbat 80, Kaliumdihydrogenphosphat, Dikaliumphosphat.
Suspension (AS01E-Adjuvans): gereinigtes Quillaja Saponin (QS-21), 3-O-Desacyl-4'-Monophosphoryl-Lipid A (MPL), Dioleoyl-Phosphatidylcholin, Cholesterol, Natriumchlorid, wasserfreies Dinatriumphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, Wasser für Injektionszwecke.
Nach Rekonstitution enthält eine Impfdosis 1,78 mg Natrium und 0,35 mg Kalium.
Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit
Pulver und Suspension zur Herstellung einer Injektionssuspension (i.m.).
Nach der Rekonstitution enthält 1 Dosis (0,5 mL) 120 Mikrogramm RSVPreF31-Antigen, adjuvantiert mit AS01E2.
1 Glykoprotein F des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV), stabilisiert in der Präfusionskonformation (RSVPreF3), hergestellt mittels rekombinanter DNA-Technologie in Ovarienzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen).
2 Das AS01E-Adjuvanssystem besteht aus dem Pflanzenextrakt Quillaja saponaria Molina, Fraktion 21 (QS-21) (25 Mikrogramm), und 3-O-Desacyl-4'-monophosphoryl-Lipid A (MPL) aus Salmonella minnesota (25 Mikrogramm).
Das Pulver ist weiss.
Die Suspension ist eine opaleszente, farblose bis blass bräunliche Flüssigkeit.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Arexvy ist indiziert zur aktiven Immunisierung zur Vorbeugung einer Erkrankung der unteren Atemwege (lower respiratory tract disease; LRTD), die durch das Respiratorische Synzytial-Virus verursacht wird, bei:
·Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter;
·Erwachsenen zwischen 50 und 59 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für eine RSV-Erkrankung haben.
Die offiziellen Impfempfehlungen zur sachgerechten Anwendung sollten beachtet werden.
Dosierung/Anwendung
Die offiziellen Impfempfehlungen bezüglich des Impfschemas sollten berücksichtigt werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Übliche Dosierung
Arexvy wird in einer Einzeldosis von 0,5 mL verabreicht.
Die Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung ist nicht erwiesen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Arexvy bei Kindern und Jugendlichen, die jünger als 18 Jahre sind, ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Arexvy ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Art der Anwendung
Arexvy ist ausschliesslich zur intramuskulären Injektion bestimmt, vorzugsweise in den M. deltoideus.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt «Hinweise für die Handhabung».
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile des Impfstoffs (siehe «Zusammensetzung» und «Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit»).
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Vor der Impfung
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollten für den Fall eines anaphylaktischen Ereignisses nach Verabreichung des Impfstoffs die entsprechenden therapeutischen und Überwachungsmassnahmen stets verfügbar sein.
Wie bei anderen Impfstoffen sollte die Impfung mit Arexvy bei Personen, die an einer akuten schweren fiebrigen Erkrankung leiden, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Leichte Infektionen, z.B. eine Erkältung, sollten nicht zu einem Aufschub der Impfung führen.
Wie bei allen Impfstoffen wird möglicherweise nicht bei allen geimpften Personen eine schützende Immunantwort erzielt.
Nach oder sogar vor einer Impfung kann es als psychogene Reaktion auf die Nadelinjektion zu einer Synkope (Ohnmacht) kommen. Es ist wichtig, Massnahmen zu ergreifen, um Verletzungen durch die Ohnmacht zu verhindern.
Vorsichtsmassnahmen bei der Verwendung
Der Impfstoff darf nicht intravasal oder intradermal verabreicht werden. Zur subkutanen Anwendung von Arexvy liegen keine Daten vor.
Wie bei anderen intramuskulär verabreichten Impfstoffen sollte Arexvy bei Personen mit Thrombozytopenie oder einer Blutgerinnungsstörung mit Vorsicht verabreicht werden, da nach intramuskulärer Verabreichung bei diesen Personen eine Blutung auftreten kann.
Systemische Immunsuppressiva und Immunschwäche
Es liegen keine Daten zur Sicherheit und Immunogenität von Arexvy bei immungeschwächten Personen vor. Bei Patienten, die eine immunsuppressive Behandlung erhalten, oder bei Patienten mit Immunschwäche kann die Immunantwort auf Arexvy reduziert sein.
Einschränkungen der klinischen Daten
Studien zur klinischen Wirksamkeit und Sicherheit von Arexvy wurden bei Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter durchgeführt.
Die Effektivität von Arexvy bei Erwachsenen zwischen 50 und 59 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für eine RSV-Erkrankung haben, kann abgeleitet werden aufgrund einer vergleichbaren Immunantwort wie bei Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter, bei denen die Wirksamkeit des Impfstoffs nachgewiesen wurde.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Impfdosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Dieses Arzneimittel enthält Kalium, jedoch weniger als 1 mmol (39 mg) pro Impfdosis, d.h. es ist nahezu «kaliumfrei».
Interaktionen
Anwendung mit anderen Impfstoffen
Arexvy kann gleichzeitig mit inaktivierten saisonalen Grippeimpfstoffen (standarddosiert nicht-adjuvantiert, hochdosiert nicht-adjuvantiert oder standarddosiert adjuvantiert) verabreicht werden.
Das Sicherheitsprofil von Arexvy bei gleichzeitiger Verabreichung mit inaktivierten saisonalen Grippeimpfstoffen war vergleichbar mit der alleinigen Verabreichung von Arexvy.
In drei offenen klinischen Phase-III-Studien wurden die Teilnehmer randomisiert und erhielten 1 Dosis Arexvy entweder gleichzeitig an Tag 1 oder separat (im Abstand von 1 Monat) mit einem inaktivierten saisonalen quadrivalenten Grippeimpfstoff (standarddosiert nicht adjuvantiert, Erwachsene ≥60 Jahre; hochdosiert nicht adjuvantiert, Erwachsene ≥65 Jahre; oder standarddosiert adjuvantiert, Erwachsene ≥65 Jahre).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Arexvy mit einem standarddosierten adjuvantierten saisonalen Grippeimpfstoff gab es keine Hinweise auf eine klinisch relevante Beeinträchtigung der Immunantwort auf RSV-A oder eines der vier Influenza-Antigene. Die durch Flu A/H3N2 ausgelöste Immunantwort erfüllte jedoch nicht die vordefinierten Kriterien für Nichtunterlegenheit (die Obergrenze (UL) des 95%-KI für das GMT-Verhältnis betrug 1,53 und lag damit über dem vordefinierten Grenzwert von ≤1,5).
Die RSV-B-Neutralisationstiter waren in allen drei Studien bei getrennter Verabreichung und bei gleichzeitiger Verabreichung vergleichbar.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Arexvy und saisonalen inaktivierten Grippeimpfstoffen wurden im Vergleich zur getrennten Verabreichung numerisch niedrigere RSV-A und RSV-B neutralisierende Antikörpertiter und numerisch niedrigere Influenza A und B Hämagglutinationshemmungs-Antikörpertiter beobachtet. Dies wurde jedoch nicht durchgängig in allen Studien beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Beobachtungen ist nicht bekannt.
Falls Arexvy gleichzeitig mit einem anderen injizierbaren Impfstoff gegeben werden soll, sind die Impfstoffe stets an unterschiedlichen Stellen zu injizieren.
Zurzeit liegen keine Daten zur gleichzeitigen Verabreichung von Arexvy mit anderen Impfstoffen vor.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Daten über die Anwendung von Arexvy bei schwangeren Frauen vor. Die Verabreichung von Arexvy während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.
Nach der Verabreichung eines nicht-adjuvantierten RSVPreF3-Kandidatimpfstoffes an 3'557 schwangere Frauen in einer einzigen klinischen Studie wurde eine Zunahme der Frühgeburten im Vergleich zu Placebo beobachtet.
Ergebnisse aus tierexperimentellen Studien mit einem nicht-adjuvantierten RSVPreF3- Kandidatimpfstoff und Ergebnisse mit Arexvy ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte Reproduktionstoxizität (siehe «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Bisher liegen keine Daten darüber vor, ob Arexvy beim Menschen in die Muttermilch oder beim Tier in die Milch übergeht. Die Verabreichung von Arexvy bei stillenden Frauen wird nicht empfohlen.
Fertilität
Zu den Auswirkungen von Arexvy auf die Fertilität beim Menschen liegen keine Daten vor.
Tierexperimentellen Studien ergeben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf die Fertilität von Weibchen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von Arexvy auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Unerwünschte Wirkungen
Das nachfolgend beschriebene Sicherheitsprofil beruht auf einer placebokontrollierten klinischen Phase-III-Studie (durchgeführt in Europa, Nordamerika, Asien und der südlichen Hemisphäre) bei Erwachsenen ab 60 Jahren, in deren Rahmen 12'467 Erwachsene eine Dosis Arexvy und 12'499 ein Placebo mit einer Nachbeobachtungszeit von etwa 12 Monaten erhielten.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Systemorganklasse | Häufigkeit | Unerwünschte Wirkungen |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Gelegentlich | Lymphadenopathie |
Erkrankungen des Immunsystems | Gelegentlich | Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Hautausschlag) |
Erkrankungen des Nervensystems | Sehr häufig | Kopfschmerzen (27,2%) |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Häufig | Rhinorrhoe |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Gelegentlich | Übelkeit, Bauchschmerzen |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Sehr häufig | Myalgie (28,9%), Arthralgie (18,1%) |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Sehr häufig | Schmerzen an der Injektionsstelle (60,9%), Fatigue (33,6%) |
Häufig | Erythem an der Injektionsstelle, Schwellung an der Injektionsstelle, Fieber, Schüttelfrost |
Gelegentlich | Pruritus an der Injektionsstelle |
Schmerzen, Unwohlsein |
In der Studie RSV OA=ADJ-006 (NCT04886596) wurde innerhalb von 30 Tagen nach der Impfung bei 10 Probanden, die Arexvy erhielten, und 4 Probanden, die Placebo erhielten, über Vorhofflimmern berichtet (davon waren 7 Ereignisse im Arexvy-Arm und 1 Ereignis im Placebo-Arm schwerwiegend); das Auftreten der Symptome reichte von 1 bis 30 Tage nach der Impfung. Die derzeit verfügbaren Informationen über das Vorhofflimmern reichen nicht aus, um einen kausalen Zusammenhang mit dem Impfstoff festzustellen. Innerhalb von 6 Monaten nach der Impfung wurden bei 13 Probanden, die Arexvy erhielten, und 15 Probanden, die Placebo erhielten, schwerwiegende Ereignisse von Vorhofflimmern gemeldet.
Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die aus anderen Studien gemeldet wurden
Studie RSV OA=ADJ-004 (NCT04732871): Ein Fall von Guillain-Barré-Syndrom, der 9 Tage nach der Impfung mit Arexvy begann, wurde bei einem Teilnehmer berichtet, der an einem Studienzentrum in Japan eingeschrieben war.
Zusätzlich erhielten in einer placebokontrollierten klinischen Phase-III-Studie 769 Teilnehmer im Alter von 50 bis 59 Jahren (darunter 386 Teilnehmer mit vordefinierten, stabilen, chronischen Erkrankungen, die zu einem erhöhten Risiko für eine RSV-Erkrankung führen) und 381 Teilnehmer ab 60 Jahren eine Dosis Arexvy. Die berichteten unerwünschten Wirkungen stimmten mit den in der obigen Tabelle aufgeführten Nebenwirkungen überein. Bei Studienteilnehmern im Alter von 50 bis 59 Jahren trat eine höhere Inzidenz von Schmerzen an der Injektionsstelle (76%), Erschöpfung (40%), Myalgie (36%), Kopfschmerzen (32%) und Arthralgie (23%) auf als bei Studienteilnehmern ab 60 Jahren. Dauer und Schweregrad dieser Ereignisse waren jedoch in allen Altersgruppen der Studie vergleichbar.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Überdosierung
Es liegen keine ausreichenden Daten vor.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code
J07BX05
Wirkungsmechanismus
Arexvy induziert funktionelle humorale Immunantworten gegen die RSV-A- und RSV-B-Subtypen sowie antigenspezifische zelluläre Immunantworten, die zum Schutz gegen RSV-assoziierte LRTD beitragen.
Präklinische Daten zeigen, dass AS01E über spezifische molekulare Signalwege eine lokale und vorübergehende Aktivierung des angeborenen Immunsystems induziert. Der Adjuvans-Effekt von AS01E resultiert aus dem Zusammenwirken von MPL und QS-21, die in Liposomen formuliert wurden. Dies erleichtert die Rekrutierung und Aktivierung von Antigen-präsentierenden Zellen, die Impfstoff-Antigene tragen, in den drainierenden Lymphknoten. Dies wiederum führt zur Bildung von RSVPreF3-spezifischen CD4+-T-Zellen und zur Induktion von RSV-A und RSV-B neutralisierenden Antikörperreaktionen. Darüber hinaus kann RSVPreF3, das mit AS01E formuliert wurde, spezifische bindende Antikörper hervorrufen, die auf die Stelle Ø gerichtet sind, ein hochneutralisierendes empfindliches Epitop, das nur auf der Präfusionskonformation des F-Proteins exponiert ist.
Pharmakodynamik
1. Wirksamkeit von Arexvy
Die Wirksamkeit von Arexvy gegen RSV-assoziierte LRTD bei Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter wurde im Rahmen einer laufenden randomisierten, placebokontrollierten, Gutachter-blinden klinischen Phase-III-Studie (RSV OA=ADJ-006) beurteilt, die in 17 Ländern der nördlichen und südlichen Hemisphäre durchgeführt wird. Die Teilnehmenden werden voraussichtlich bis zu 36 Monate lang nachbeobachtet.
Die primäre Population für die Wirksamkeitsanalyse (bezeichnet als modifiziertes Exponierten-Set, bestehend aus Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter, die mindestens 1 Dosis Arexvy oder Placebo erhielten und keine bestätigte RSV-assoziierte akute Atemwegserkrankung (acute respiratory illness (ARI)) vor Tag 15 nach der Impfung berichteten) umfasste 24'960 Teilnehmende, die gleichmässig für eine Behandlung mit 1 Dosis Arexvy (N = 12'466) oder Placebo (N = 12'494) randomisiert wurden. Zum Zeitpunkt der primären Wirksamkeitsanalyse waren die Teilnehmenden über einen Zeitraum von bis zu 10 Monaten (Median 6,7 Monate) auf die Entwicklung einer RSV-assoziierten LRTD beobachtet worden.
Zu Studienbeginn wiesen 39,3% der Teilnehmenden mindestens eine Komorbidität von Interesse auf; 19,7% der Teilnehmenden litten an einer kardiorespiratorischen Grunderkrankung (COPD, Asthma, jegliche chronische respiratorische/pulmonale Erkrankung oder chronische Herzinsuffizienz) und 25,8% der Teilnehmenden hatten endokrine/metabolische Erkrankungen (Diabetes, fortgeschrittene Leber- oder Nierenerkrankung).
Anhand des Ganggeschwindigkeitstests wurden 38,3% der Teilnehmenden als vorgebrechlich (Gehgeschwindigkeit von 0,4-0,99 m/s) und 1,5% als gebrechlich (Gehgeschwindigkeit von < 0,4 m/s oder unfähig, den Test zu absolvieren) klassifiziert.
Wirksamkeit gegen RSV-assoziierte LRTD während der ersten RSV-Saison
Das primäre Ziel bestand im Nachweis der Wirksamkeit von Arexvy bei der Vorbeugung einer ersten Episode einer bestätigten, mit RSV-A und/oder RSV-B assoziierten LRTD während der ersten Saison. Bestätigte RSV-Fälle wurden mittels quantitativer Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (qRT-PCR) an Nasopharyngealabstrichen ermittelt. LRTD wurde anhand der folgenden Kriterien definiert: Der Teilnehmende musste mindestens 2 Symptome/Anzeichen der unteren Atemwege, darunter mindestens 1 Anzeichen der unteren Atemwege für mindestens 24 Stunden, oder mindestens 3 Symptome der unteren Atemwege für mindestens 24 Stunden aufweisen. Symptome der unteren Atemwege waren: neuer oder vermehrter Auswurf, neuer oder vermehrter Husten, neue oder vermehrte Dyspnoe (Kurzatmigkeit). Zu den Anzeichen der unteren Atemwege gehörten: neues oder verstärktes Giemen, Rasselgeräusche, Atemfrequenz ≥20 Atemzüge/Min., niedrige oder verringerte Sauerstoffsättigung (O2-Sättigung < 95% bzw. ≤90% bei einem Ausgangswert von < 95%) oder Notwendigkeit einer Sauerstoffgabe.
Im Vergleich zu Placebo reduzierte Arexvy bei Teilnehmenden im Alter von 60 Jahren und älter, die das vorab definierte Erfolgskriterium für den primären Studienendpunkt erreichten, signifikant das Risiko einer RSV-assoziierten LRTD um 82,6% (96,95%-KI: [57,9-94,1]) (Tabelle 1). Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen RSV-LRTD wurde über den medianen Nachbeobachtungszeitraum von 6,7 Monaten beobachtet.
Die Impfstoffwirksamkeit gegen RSV-A-assoziierte LRTD-Fälle und RSV-B-assoziierte LRTD-Fälle lag bei 84,6% (95%-KI [32,1-98,3]) bzw. 80,9% (95%-KI [49,4-94,3]).
Tabelle 1: Wirksamkeitsanalyse über die erste RSV-Saison: erste RSV-assoziierte LRTD insgesamt sowie in den Subgruppen nach Alter und Komorbidität in der Studie RSV OA=ADJ-006 (modifiziertes Exponierten-Set)
Subgruppe | Arexvy | Placebo | % Wirksamkeit (KI)a |
N | n | Inzidenzrate pro 1'000 Personenjahre | N | n | Inzidenzrate pro 1'000 Personenjahre |
Insgesamt (≥60 Jahre)b | 12'466 | 7 | 1,0 | 12'494 | 40 | 5,8 | 82,6 (57,9-94,1) |
60-69 Jahre | 6'963 | 4 | 1,0 | 6'979 | 21 | 5,5 | 81,0 (43,6-95,3) |
70-79 Jahre | 4'487 | 1 | 0,4 | 4'487 | 16 | 6,5 | 93,8 (60,2-99,9) |
Teilnehmende mit mindestens 1 Komorbidität von Interesse | 4'937 | 1 | 0,4 | 4'861 | 18 | 6,6 | 94,6 (65,9-99,9) |
aKI = Konfidenzintervall (96,95% für die Gesamtanalyse [≥60 Jahre] und 95% für alle Subgruppenanalysen). Das zweiseitige exakte KI für die Impfstoffwirksamkeit wurde auf Grundlage eines nach Alterskategorien und Regionen angepassten Poisson-Modells abgeleitet.
bPrimäres konfirmatorisches Ziel mit vorab definiertem Erfolgskriterium einer Untergrenze des zweiseitigen KI für die Impfstoffwirksamkeit von über 20%.
N = Anzahl der in jede Gruppe aufgenommenen Teilnehmenden
n = Anzahl der Teilnehmenden mit erstem Auftreten einer RSV-bestätigten LRTD ab Tag 15 nach der Impfung
Im Vergleich zu Placebo reduzierte Arexvy bei Teilnehmenden im Alter von 70 Jahren und älter signifikant das Risiko einer RSV-assoziierten LRTD um 84,4% (95%-KI: [46,9-97,0]). Die Wirksamkeit des Impfstoffs in der Subgruppe der Teilnehmenden im Alter ab 80 Jahren (1'016 Teilnehmende unter Arexvy vs. 1'028 Teilnehmende unter Placebo) kann aufgrund der geringen Gesamtzahl der Fälle (5 Fälle) nicht abschliessend beurteilt werden.
Im Vergleich zu Placebo reduzierte Arexvy bei vorgebrechlichen Teilnehmenden signifikant das Risiko einer RSV-assoziierten LRTD um 92,9% (95%-KI [53,4-99,8]). Die Wirksamkeit des Impfstoffs in der Subgruppe der Gebrechlichen (189 Teilnehmende unter Arexvy vs. 177 Teilnehmende unter Placebo) kann aufgrund der geringen Gesamtzahl der Fälle (2 Fälle) nicht abschliessend beurteilt werden.
Von 18 RSV-assoziierten LRTD-Fällen mit mindestens 2 Anzeichen der unteren Atemwege oder Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten traten in der Placebo-Gruppe 4 Fälle von schwerer RSV-assoziierter LRTD auf, die Sauerstoff-Supplementierung benötigten, während es in der RSVPreF3-Gruppe keinen Fall gab.
Wirksamkeit gegen RSV-assoziierte LRTD über 2 RSV-Saisons
Über zwei RSV-Saisons (bis zum Ende der zweiten Saison in der nördlichen Hemisphäre) mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 17,8 Monaten betrug die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen RSV-assoziierte LRTD 67,2% (97,5%-KI [48,2-80,0]) bei Probanden im Alter von 60 Jahren und älter.
Subgruppenanalysen zur Wirksamkeit des Impfstoffs gegen RSV-assoziierte LRTD zeigten ähnliche Punktschätzungen der Wirksamkeit.
Tabelle 2: Wirksamkeitsanalysen über zwei RSV-Saisons: erste RSV-assoziierte LRTD insgesamt sowie in den Subgruppen nach Alter und Komorbidität in der Studie RSV OA=ADJ-006 (modifiziertes Exponierten-Set)
Subgruppe | Arexvya | Placebo | % Wirksamkeitc (KI)d |
Nb | n | Inzidenzrate pro 1'000 Personenjahre | Nb | n | Inzidenzrate pro 1'000 Personenjahre |
Über 2 RSV-Saisons |
Insgesamt (≥60 Jahre) | 12'469 | 30 | 2,0 | 12'498 | 139 | 8,0 | 67,2 (48,2-80,0) |
60 bis 69 Jahre | 6'963 | 17 | 2,1 | 6'981 | 74 | 7,7 | 65,4 (40,4-80,9) |
70 bis 79 Jahre | 4'489 | 9 | 1,7 | 4'489 | 55 | 8,8 | 74,9 (48,4-89,2) |
Teilnehmende mit mindestens 1 Komorbidität von Interesse | 4'983 | 16 | 2,7 | 4'919 | 72 | 10,6 | 66,7 (41,8-82,0) |
aTeilnehmende, die eine zweite Dosis Arexvy erhielten, trugen nach Erhalt von Dosis 2 nicht zu diesen Wirksamkeitsanalysen bei.
bEs wurden mehrere Analysen durchgeführt. Dies führte dazu, dass in jede Analyse eine unterschiedliche Anzahl von Teilnehmenden einbezogen wurde, weil für einige Teilnehmende neue oder aktualisierte Informationen vorlagen.
cVE(%) Poisson-Methode - bereinigt nach Alter, Region und Saison für die Gesamtanalyse (≥60 Jahre) und Teilnehmende mit mindestens 1 Komorbidität von Interesse und bereinigt nach Region und Saison für die Analyse nach Alterskategorie.
dKI = Konfidenzintervall (97,5% für die Gesamtanalyse ≥60 Jahre und 95% für alle Subgruppenanalysen).
Das zweiseitige exakte KI für die Impfstoffwirksamkeit wurde auf Grundlage eines Poisson-Modells mit Bereinigung nach Alterskategorien, Regionen und Saisons abgeleitet.
N = Anzahl der in jede Gruppe aufgenommenen Teilnehmenden.
n = Anzahl der Teilnehmenden mit erstem Auftreten einer RSV-bestätigten LRTD ab Tag 15 nach der Impfung.
Die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen RSV-assoziierte LRTD betrug 69,3% (95%-KI (43,4-84,6]) bei Probanden im Alter von 70 Jahren und älter. Die Wirksamkeit des Impfstoffs in der Subgruppe der Studienteilnehmer im Alter von 80 Jahren und älter kann aufgrund der geringen Gesamtzahl der aufgetretenen Fälle (4 Fälle in der Arexvy-Gruppe und 10 Fälle in der Placebo-Gruppe) nicht abschliessend beurteilt werden.
Die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen schwere RSV-assoziierte LRTD betrug 78,8% (95%-KI [52,6-92,0]) bei Probanden im Alter von 60 Jahren und älter (7 Fälle in der Arexvy-Gruppe und 48 Fälle in der Placebogruppe, von denen 1 Fall in der Arexvy-Gruppe und 5 Fälle in der Placebogruppe eine unterstützende Therapie benötigten).
In der Studie RSV OA=ADJ-006 lag die Impfstoffwirksamkeit gegen RSV-assoziierte LRTD über die zweite RSV-Saison mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6,3 Monaten bei Teilnehmenden ab 60 Jahren bei 56,1% (95%-KI [28,2-74,4]) (20 Fälle in der Arexvy-Gruppe und 91 Fälle in der Placebogruppe).
2. Immunogenität von Arexvy
Ein immunologisches Schutz-Korrelat ist nicht etabliert; daher ist die Höhe der Immunantwort, die einen Schutz gegen RSV-assoziierte LRTD bietet, unbekannt.
Erwachsene ab 60 Jahren
Die Immunantwort auf Arexvy wurde in der Phase-III-Studie RSV OA=ADJ-004 zur Beurteilung der Immunogenität und Sicherheit bei Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter untersucht. Die funktionelle humorale Immunantwort nach der Impfung im Vergleich zur Zeit vor der Impfung wurde anhand der Ergebnisse von 940 Teilnehmenden für RSV-A und 941 Teilnehmenden für RSV-B in Monat 1 sowie anhand der Ergebnisse von 928 Teilnehmenden für RSV-A und 929 Teilnehmenden für RSV-B in Monat 6 bewertet, jeweils im Vergleich zur Zeit vor der Impfung. Die zellvermittelte Immunantwort wurde auf Grundlage der Ergebnisse von 471 Teilnehmenden vor der Impfung, 410 Teilnehmenden in Monat 1 und 440 Teilnehmenden in Monat 6 bewertet.
Arexvy induzierte sowohl eine RSV-spezifische humorale als auch eine zelluläre Immunantwort. Der mittlere geometrische Anstieg der Titer der neutralisierenden RSV-A- und RSV-B-Antikörper im Vergleich zur Zeit vor der Impfung betrug das 10,5-Fache (95%-KI [9,9-11,2]) bzw. das 7,8-Fache (95%-KI [7,4-8,3]) einen Monat nach der Impfung und das 4,4-Fache (95%-KI [4,2-4,6]) bzw. das 3,5-Fache (95%-KI [3,4-3,7]) sechs Monate nach der Impfung. Die mediane Häufigkeit (Perzentil [25., 75.]) der RSVPreF3-spezifischen CD4+-T-Zell-Antworten (pro Million CD4+-T-Zellen) lag einen Monat nach der Impfung bei 1'339,0 (829,0; 2'136,0) und sechs Monate nach der Impfung bei 666,0 (428,0; 1'049,5), verglichen mit 191,0 (71,0; 365,0) vor der Impfung.
Erwachsene im Alter von 50 bis 59 Jahren mit erhöhtem Risiko für eine RSV-Erkrankung
Die Nichtunterlegenheit der Immunantwort auf Arexvy bei Erwachsenen im Alter von 50 bis 59 Jahren im Vergleich zu Erwachsenen ab 60 Jahren, bei denen die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen RSV-assoziierte LRTD nachgewiesen wurde, wurde in einer Beobachter-verblindeten, randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie (RSV OA=ADJ-018) untersucht.
Kohorte 1 bestand aus Teilnehmern im Alter von 50 bis 59 Jahren, die je nach Anamnese in 2 Subkohorten aufgeteilt wurden. Die Subkohorte 1 umfasste Teilnehmer mit vordefinierten, stabilen, chronischen medizinischen Erkrankungen, die zu einem erhöhten Risiko für RSV-Erkrankungen führten (Arexvy, N=386; Placebo, N=191), wie chronische Lungenerkrankung, chronische kardiovaskuläre Erkrankung, Diabetes, chronische Nieren- oder Lebererkrankung. Die Subkohorte 2 bestand aus Teilnehmern ohne vordefinierte, stabile, chronische medizinische Erkrankungen (Arexvy, N=383; Placebo, N=192). Kohorte 2 umfasste Teilnehmer ab 60 Jahren (Arexvy, N=381).
Der primäre Endpunkt zur Immunogenität war der Nachweis der Nichtunterlegenheit der humoralen Immunantwort (im Sinne der RSV-A- und RSV-B-neutralisierenden Titer) nach der Verabreichung von Arexvy 1 Monat nach der Impfung bei Teilnehmern im Alter von 50 bis 59 Jahren mit vordefinierten, stabilen, chronischen Erkrankungen, die zu einem erhöhten Risiko für eine RSV-Erkrankung führen, im Vergleich zu Teilnehmern ab 60 Jahren.
Tabelle 3: Zusammenfassung der angepassten geometrischen mittleren Titerverhältnisse und der Unterschiede in der Seroresponse-Rate in Bezug auf die RSV-A- und RSV-B-Neutralisationstiter (ED60) bei Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter (OA) im Vergleich zu Erwachsenen im Alter von 50 bis 59 Jahren mit vorab definierten, stabilen, chronischen Erkrankungena, die zu einem erhöhten Risiko für eine RSV-Erkrankung führen (Adults-AIR) - Per-Protocol-Set
RSV-A neutralisierende Antikörpertiter (ED60) |
| Angepasster GMT (95% KI) | Angepasstes GMT-Verhältnis (95% KI)b | SRR (%) (95% KI) | SRR-Unterschied (95% KI)c |
OA | 7'440,1 (6'768,4; 8'178.5) | 0,8 (0,7; 1,0) | 80,4 (75,8; 84,5) | -6,5 (-12,1; -0,9) |
Adults-AIR | 8'922,7 (8'118,2; 9'806,9) | 86,9 (82,8; 90,3) |
RSV-B neutralisierende Antikörpertiter (ED60) |
| Angepasster GMT (95% KI) | Angepasstes GMT-Verhältnis (95% KI)b | SRR (95% KI) | SRR-Unterschied (95% KI)c |
OA | 8'062,8 (7'395,9; 8'789,9) | 0,8 (0,7; 0,9) | 74,5 (69,5; 79,0) | -7,2 (-13,3; -0,9) |
Adults-AIR | 10'054,7 (9'225,4; 10'958,7) | 81,6 (77,1; 85,6) |
a Vorab definierte, stabile, chronische Erkrankungen wie chronische Lungenerkrankung, chronische Herz-Kreislauf-Erkrankung, Diabetes, chronische Nieren- oder Lebererkrankung.
b,c Die vorab festgelegten Kriterien für die Nichtunterlegenheit der Immunantworten wurden definiert als die zweiseitigen 95%-KI-Obergrenzen der angepassten GMT-Verhältnisse (OA über Adults-AIR) ≤1,5 und die Obergrenzen des zweiseitigen 95%-KI der SRR-Differenz (OA minus Adults-AIR) ≤10% bei Teilnehmern im Alter von 60 Jahren und älter (OA) im Vergleich zu Teilnehmern im Alter von 50 bis 59 Jahren mit vorab definierten, stabilen, chronischen Erkrankungen, die zu einem erhöhten Risiko für eine RSV-Erkrankung führen (Adults-AIR).
ED60: Geschätzte Verdünnung 60; KI = Konfidenzintervall; GMT = geometrischer Mitteltiter; SRR = Seroresponse-Rate
Die Kriterien der Nichtunterlegenheit der Immunantworten für die RSV-A- und RSV-B-Neutralisationstiter wurden erfüllt. Die Wirksamkeit von Arexvy bei Erwachsenen im Alter von 50 bis 59 Jahren mit erhöhtem Risiko für eine RSV-Erkrankung lässt sich aus einem Vergleich der Immunantwort bei Erwachsenen im Alter von 50 bis 59 Jahren mit der Immunantwort bei Erwachsenen ab 60 Jahren ableiten, bei denen die Wirksamkeit des Impfstoffs nachgewiesen wurde.
Klinische Wirksamkeit
Siehe unter «Pharmakodynamik».
Pharmakokinetik
Eine Beurteilung der pharmakokinetischen Eigenschaften ist für Impfstoffe nicht erforderlich.
Absorption
Nicht zutreffend.
Distribution
Nicht zutreffend.
Metabolismus
Nicht zutreffend.
Elimination
Nicht zutreffend.
Präklinische Daten
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheit lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Reproduktions- und Entwicklungsstudien mit einem nicht-adjuvantierten RSVPreF3-Impfstoff sowie Ergebnisse aus einer Studie mit Arexvy an Kaninchen liessen keine impfstoffbedingten Auswirkungen auf die weibliche Fertilität, die Trächtigkeit, die embryofetale Entwicklung oder die Entwicklung der Nachkommen erkennen.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Hinweise zur Haltbarkeit nach Rekonstitution des Arzneimittels siehe Abschnitt «Hinweise für die Handhabung».
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C), vor Licht geschützt in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Nicht einfrieren. Durchstechflasche verwerfen, wenn sie eingefroren wurde.
Hinweise zur Lagerung nach Rekonstitution des Arzneimittels siehe Abschnitt «Hinweise für die Handhabung».
Hinweise für die Handhabung
Das Pulver und die Suspension sind visuell auf etwaige Fremdpartikel und/oder Veränderungen des Aussehens zu prüfen. Falls solche Abweichungen beobachtet werden, darf der Impfstoff nicht rekonstituiert werden.
Zubereitung von Arexvy:
Arexvy muss vor der Verabreichung rekonstituiert werden.
1.Ziehen Sie den gesamten Inhalt der Durchstechflasche mit der Suspension in eine Spritze auf.
2.Überführen Sie den gesamten Inhalt der Spritze in die Durchstechflasche mit dem Pulver.
3.Sanft schwenken, bis sich das Pulver vollständig aufgelöst hat.
Der rekonstituierte Impfstoff ist eine opaleszente, farblose bis blass bräunliche Flüssigkeit.
Der rekonstituierte Impfstoff ist visuell auf etwaige Fremdpartikel und/oder Veränderungen des Aussehens zu prüfen. Falls solche Abweichungen beobachtet werden, darf der Impfstoff nicht verabreicht werden.
Nach der Rekonstitution sollte der Impfstoff sofort verabreicht werden. Ist dies nicht möglich, soll der Impfstoff im Kühlschrank (2-8°C) oder bei Raumtemperatur bis zu 25°C aufbewahrt werden. Falls der Impfstoff nicht innerhalb von 4 Stunden verabreicht wird, ist er zu verwerfen.
Vor der Verabreichung:
1.Entnehmen Sie mit einer Spritze 0,5 mL des rekonstituierten Impfstoffes.
2.Wechseln Sie die Nadel, sodass Sie eine neue Nadel verwenden.
Verabreichen Sie den Impfstoff intramuskulär.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Zulassungsnummer
69310 (Swissmedic)
Packungen
1 Durchstechflasche mit Pulver und 1 Durchstechflasche mit Suspension (B)
Zulassungsinhaberin
GlaxoSmithKline AG, 3053 Münchenbuchsee
Stand der Information
Januar 2025