Fachinformation

Visipaque

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Iodixanolum

Hilfsstoffe

Trometamolum, Natrii calcii edetas, Calcii chloridum dihydricum, Natrii chloridum, Acidum hydrochloridum (zur pH-Einstellung), Aqua ad iniectabile

 

Maximaler Natriumgehalt pro ml: 0,76 mg (0,03 mmol) in Visipaque 270 mg I/ml.

Maximaler Natriumgehalt pro ml: 0,45 mg (0,02 mmol) in Visipaque 320 mg I/ml.

 

   Gesamt-Natriumgehalt/Einheit

Visipaque 270 mg I/ml:

Visipaque 320 mg I/ml:

20 ml Glasflasche

15,2 mg

   9 mg

50 ml Polypropylene Flasche

 38 mg

22,5 mg

100 ml Polypropylene Flasche

 76 mg

 45 mg

200 ml Polypropylene Flasche

152 mg

 90 mg

500 ml Polypropylene Flasche

380 mg

225 mg

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Visipaque, ein nichtionisches, dimeres, hexaiodiertes, wasserlösliches Röntgenkontrastmittel, ist eine Injektionslösung zur intraarteriellen, intravenösen und intrathekalen Anwendung sowie zur Anwendung in Körperhöhlen.

Visipaque 270

1 ml Injektionslösung enthält: Iodixanolum 550 mg entspr. 270 mg Iod.

Visipaque 320

1 ml Injektionslösung enthält: Iodixanolum 652 mg entspr. 320 mg Iod.

 

Da wässrige Lösungen von Iodixanol in allen klinisch relevanten Konzentrationen eine niedrigere Osmolalität aufweisen als Vollblut, wurden die Iodixanollösungen durch Elektrolytzusätze isotonisch gemacht.

 

Visipaque 270 mg I/ml:

Visipaque 320 mg I/ml:

Iodgehalt (g) pro Einheit

 

 

 20 ml Glasflasche

5,4

6,4

 50 ml Polypropylene Flasche

13,5

16

100 ml Polypropylene Flasche

27

32

200 ml Polypropylene Flasche

54

64

500 ml Polypropylene Flasche

135

160

Kontrastmittelgehalt (g) pro Einheit

 

 

 20 ml Glasflasche

11

13,04

 50 ml Polypropylene Flasche

27,5

32,6

100 ml Polypropylene Flasche

55

65,2

200 ml Polypropylene Flasche

110

130,4

500 ml Polypropylene Flasche

275

326

Osmolalität (mOsm/kg H2O) 37°C

290

290

Viskosität (mPa•s) 20°C

11,3

25,4

Viskosität (mPa•s) 37°C

5,8

11,4

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erwachsene

Röntgenkontrastmittel für die Kardioangiographie, zerebrale Angiographie (konventionell und i.a. DSA), periphere Arteriographie (konventionell und i.a. DSA), Abdominalangiographie (i.a. DSA), Urographie, Venographie und zur Kontrastverstärkung bei Computer-Tomographie (CT-Kopf, CT-Körper) und zur lumbalen, thorakalen und zervikalen Myelographie. Arthrographie, Hysterosalpingographie (HSG) und Untersuchungen des Gastrointestinaltraktes.

Kinder

Kardioangiographie, intravenöse Anwendung zur Urographie, Kontrastverstärkung bei der Computertomographie (CT-Kopf, CT-Körper). Untersuchungen des Gastrointestinaltraktes (auch als Enema).

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung kann je nach der Art der Untersuchung, dem Alter, Gewicht, dem Herzminutenvolumen, dem Allgemeinzustand des Patienten und der angewendeten Technik variieren.

Normalerweise werden dieselben Iodkonzentrationen und Volumina eingesetzt, wie mit anderen gebräuchlichen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln. Aber auch mit etwas geringerer Iodkonzentration wurden in einigen Studien mit Iodixanolinjektionen gute diagnostische Resultate erhalten.

Bei reduzierter Nierenfunktion, bei Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen). Bei solchen Patienten ist es ratsam, die Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung zu beobachten.

Eine ausreichende Hydratisierung vor und nach der Gabe des Kontrastmittels ist zu gewährleisten. Das Präparat kann intraarteriell, intravenös, intrathekal und in Körperhöhlen appliziert werden. Bei jeder Untersuchung müssen die personellen Voraussetzungen für Notfalltherapie gegeben und das notwendige Material verwendungsbereit sein (Sauerstoff, Adrenalin, bzw. andere Medikamente je nach Co-medikation, Infusionsmaterial, Intubations- und Beatmungsmöglichkeit, u.a.). Es ist ratsam, während der ganzen Röntgenuntersuchung eine flexible Verweilkanüle bzw. einen Dauerkatheter zu benutzen, um einen raschen intravenösen Zugang verfügbar zu haben.

Übliche Dosierung

Dosierung für Erwachsene

Die folgenden Empfehlungen für eine mittlere Dosis für einen Erwachsenen von 70 kg Körpergewicht dienen als Richtlinien. Die angegebenen Dosen für die intraarterielle Verabreichung beziehen sich auf eine Einmalinjektion und können wiederholt werden.

Ältere Patienten

Die Dosierungsrichtlinien gelten unter besonderer Sorgfalt auch für ältere Patienten.

Indikation/Untersuchung

Konzentration

Volumen

Intraarterielle Anwendung

 

 

Arteriographie

 

 

 

selektiv zerebral

270/320(1) mg l/ml

5-10 ml/Inj.

 

aortographie

270/320 mg l/ml

40-60 ml/Inj.

 

peripher

270/320 mg l/ml

30-60 ml/Inj.

 

selektiv viszeral (i.a. DSA)

270 mg l/ml

10-40 ml/Inj.

Kardioangiographie

 

 

 

Linker Ventrikel und Aortenwurzelinjektion

320 mg l/ml

30-60 ml/Inj.

 

Selektive Koronarangiographie

320 mg l/ml

4-8 ml/Inj.

Intravenöse Anwendung

 

 

Urographie

270/320 mg l/ml

40-80 ml(2)

Venographie

270 mg l/ml

50-150 ml/Bein

CT Kontrastverstärkung

 

 

 

CT des Kopfes

270/320 mg l/ml

50-150 ml

 

CT des Körpers

270/320 mg l/ml

75-150 ml

Intrathekale Anwendung

 

 

Lumbale und thorakale Myelographie (lumbale Injektion)

270 mg l/ml oder

320 mg l/ml

10-12 ml(3)

10 ml(3)

Zervikale Myelographie

(zervikale oder lumbale Injektion)

270 mg l/ml oder

320 mg l/ml

10-12 ml(3)

10 ml(3)

Anwendung in Körperhöhlen

 

 

Arthrographie

270 mg l/ml

1-15 ml

Hysterosalpingography (HSG)

270 mg l/ml

5-10 ml

Die empfohlene Dosis kann z.B. wegen Rückflusses in die Vagina mehrmals überschritten werden (in einigen Fällen wurden bis zu 40 ml appliziert)

Untersuchungen des Gastrointestinaltraktes per os

 

 

Follow through

320 mg l/ml

80-200 ml wurden appliziert

Oesophagus

320 mg l/ml

10-200 ml wurden appliziert

Magen

320 mg l/ml

20-200 ml wurden appliziert

(1)Beide Konzentrationen sind dokumentiert, aber 270 mg l/ml in den meisten Fällen empfohlen.

(2)Bei der Hochdosis-Urographie können höhere Dosen eingesetzt werden.

(3)Um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren, wird empfohlen, eine Gesamt-Iodmenge von 3,2 g nicht zu überschreiten.

Dosierung für Kinder

Indikation/Untersuchung

Konzentration

Volumen

Intraarterielle Anwendung

 

 

Kardioangiographie

270/320 mg l/ml

Abhängig vom Alter, Gewicht und Pathologie. Empfohlene max. Dosis: 10 ml/kg KG.

Intravenöse Anwendung

 

 

Urographie

 

 

 

< 7 kg

270/320 mg l/ml

2-4 ml/kg KG

 

> 7 kg

270/320 mg l/ml

2-3 ml/kg KG

Alle Dosen hängen vom Alter, Gewicht und Pathologie ab (max. Dosis 50 ml)

CT-Kontrastverstärkung

    CT des Kopfes/Körpers

270/320 mg l/ml

2-3 ml/kg KG bis zu 50 ml (in einigen Fällen wurden bis zu 150 ml appliziert)

Anwendung in Körperhöhlen

 

 

Untersuchungen des Gastrointestinaltraktes per os

270/320 mg l/ml

5 ml/kg KG 10 bis 240 ml wurden appliziert

als Enema

270/320 mg l/ml

30-400 mg l/ml wurden appliziert

Kontraindikationen

Schwerwiegende Überempfindlichkeits-Reaktionen nach Gaben von Visipaque oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung in der Anamnese

Manifeste Thyreotoxikose

Während einer Schwangerschaft oder bei akuter Entzündung im Beckenbereich ist eine Hysterosalpingographie kontraindiziert

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Anwendung von Visipaque sollte nur bei präziser klinischer Indikation erfolgen, wobei eventuelle Risikofaktoren des zu untersuchenden Patienten zu berücksichtigen sind.

Generelle Vorsichtsmassnahmen beim Gebrauch nichtionischer Kontrastmittel

Bei Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel können anaphylaktoide Reaktionen mit unter Umständen lebensbedrohlichen kardiovaskulären (Schock) oder respiratorischen (Larynxödem, Bronchospasmus), sowie Abdominalsymptomen, Urtikaria, Angioödem oder neurologischen Symptomen auftreten und andere Manifestationen einer Überempfindlichkeit verursacht werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung», «Unerwünschte Wirkungen»).

 

Adäquate Hydratation sollte vor und nach der Kontrastmittelgabe gewährleistet sein. Ein gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt ist vor Untersuchungsbeginn auszugleichen. Falls nötig sollte eine intravenöse Hydratisierung erfolgen, bis das Kontrastmittel komplett ausgeschieden ist. Dies trifft besonders für Patienten mit multiplen Myelomen, Diabetes mellitus und Nierenfunktionsstörungen zu, aber auch für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Patienten. Kleinkinder (<1 Jahr) und besonders Neugeborene reagieren empfindlich auf Elektrolytstörungen und Blutdruckveränderungen.

Dosierung auf ein Minimum reduzieren. Die Zufuhr des Kontrastmittels muss sofort unterbrochen und - wenn notwendig - über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden.

Zusätzlicher Stress für die Nieren, wie nephrotoxische Präparate, orale Präparate für die Cholezystographie, Arterienklemmen, renale arterielle Gefässplastik oder grössere chirurgische Eingriffe, sollten vermieden werden, bis das Kontrastmittel renal eliminiert ist; eine erneute Kontrastmitteluntersuchung sollte solange verschoben werden, bis die Nierenfunktion die Ausgangswerte wieder erreicht hat.

Beobachtungszeit: Nach der Kontrastmittelgabe sollte der Patient noch während mindestens 30–60 Minuten beobachtet werden, da die Mehrzahl der schweren unerwünschten Wirkungen in diesem Zeitraum auftreten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Die Erfahrung hat gezeigt, dass Überempfindlichkeitsreaktionen auch als Spätreaktionen nach mehreren Stunden oder Tagen post injectionem auftreten können. Der Patient muss über Symptome und Massnahmen beim Auftreten von Spätreaktionen adäquat informiert werden.

Extravasation: Aufgrund seiner Blutisotonie führt Visipaque wahrscheinlich im Falle einer Extravasation zu geringeren lokalen Schmerzen und extravaskulären Ödemen als zu Blut hyperosmolare Kontrastmittel. Eine versehentliche paravasale Injektion bildet sich meistens ohne bleibende Schäden zurück, meist reicht eine Standardbehandlung aus. Trotzdem sind Entzündungen und sogar Gewebsnekrosen beobachtet worden. Die betroffene Stelle soll erhöht gelagert und mit den üblichen Massnahmen gekühlt werden. Im Falle eines Kompartmentsyndroms kann eine chirurgische Dekompression erforderlich werden.

 

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei bekannter Allergie, Asthma oder schwer behandelbaren Reaktionen gegen iodhaltige Kontrastmittel ist besondere Vorsicht geboten. Hier sollte eine Vorbehandlung mit Kortikosteroiden, und/oder Antihistaminika in Betracht gezogen werden.

Patienten, die mit β-Blockern behandelt werden, können untypische Symptome von Überempfindlichkeitsreaktionen zeigen, die als vagale Reaktion missinterpretiert werden können.

Bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko des Auftretens von Bronchospasmen erhöht. Die Anwendung von β-Blockern kann die Reizschwelle für anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen und insbesondere Bronchospasmen bei Asthmatikern nach Kontrastmittelgabe herabsetzen. Die Schwere von ausgelösten Reaktionen kann sich, insbesondere bei Asthmatikern, erhöhen. Ein Ansprechen auf eine Behandlung mit Adrenalin kann sich vermindern.

Schilddrüsenfunktionsstörungen

Hyperthyreose

Iodierte Röntgenkontrastmittel beeinflussen die Schilddrüsenfunktion aufgrund ihres Gehaltes an freiem Iodid und können bei prädisponierten Patienten zu einer Hyperthyreose führen. Um diese Stoffwechselstörung zu vermeiden, ist es notwendig, mögliche thyreoidale Risikofaktoren zu erfassen. Gefährdet sind Patienten mit latenter Hyperthyreose oder funktioneller Autonomie. Bei potentiell gefährdeten Patienten muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfunktion untersucht und eine Hyperthyreose ausgeschlossen werden. Spezielle Vorsicht ist bei Patienten mit Hyperthyreose geboten. Bei Patienten mit Struma nodosa besteht das Risiko, dass sich nach der Kontrastmittelinjektion eine Hyperthyreose entwickelt.

Hypothyreose

Eine vorbeugende medikamentöse Schilddrüsenblockade ist zu erwägen. Bei Erwachsenen und Kindern, einschliesslich Kleinkindern wurde in Schilddrüsenfunktionstests nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel eine Hypothyreose oder eine vorübergehende Unterdrückung der Schilddrüse gefunden. Einige Patienten wurden aufgrund einer Hypothyreose behandelt.

Hämostase

Nichtionische Kontrastmittel haben eine geringere Wirkung auf das Koagulationssystem in vitro als ionische Kontrastmittel.

Über Blutgerinnung wurde berichtet, wenn Blut in der Spritze in Kontakt mit Kontrastmittel kommt einschliesslich nicht-ionischer Kontrastmittel. Bei Verwendung von Plastikspritzen anstelle von Glasspritzen wurde über eine Abnahme der Wahrscheinlichkeit für eine in-vitro Blutgerinnung berichtet, konnte aber nicht gänzlich eliminiert werden.

Myokardinfarkt oder Schlaganfall auslösende schwerwiegende, selten fatale, thromboembolische Ereignisse wurden während angiographischen Untersuchungen bei ionischen wie auch bei nichtionischen Kontrastmitteln berichtet. Deshalb ist, insbesondere während der angiographischen Durchführung, eine sorgfältige intravaskuläre Anwendungstechnik zur Reduzierung thromboembolische Ereignisse nötig. Neben dem Kontrastmittel können auch zahlreiche anderen Faktoren die Entstehung thromboembolischer Ereignisse beeinflussen. Dazu zählen: Dauer des Untersuchungsverfahrens, Zahl der Injektionen, Art des Katheter- und Spritzenmaterials, bestehende Grunderkrankungen und Begleitmedikation. Um das untersuchungsbedingte Thromboembolierisiko zu minimieren, ist auf eine besonders sorgfältige angiographische Technik, einschliesslich besonderer Sorgfalt bei der Führungsdraht- und Katheterhandhabung, Anwendung von Mehrfachsystemen und/oder Dreiweghähnen, sowie häufiges Spülen der benutzten Katheter z.B. mit heparinhaltiger Salzlösung zu achten und die Untersuchung so kurz wie möglich zu halten. Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Homocysteinurie (Risiko der Induktion von Thromboembolien).

Herzkreislauf-Störungen

Kardiale Reaktionen können durch Grunderkrankung oder die Untersuchung begünstigt werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schweren Herzkrankheiten – besonders fortgeschrittenen Veränderungen an den Koronararterien – und Lungenhochdruck, da Blutdruckveränderungen und Arrhythmien auftreten können. Dies gilt vor allem nach intrakoronarer, linksventrikulärer und rechtsventrikulärer Kontrastmittelapplikation (siehe Unerwünschte Wirkungen).

Es sind selten schwerwiegende lebensbedrohliche Reaktionen und Todesfälle mit kardiovaskulärem Ursprung wie Herz- oder Herzkreislaufstillstand und Myokardinfarkt aufgetreten. Für kardiale Reaktionen besonders prädestiniert sind Patienten mit Herzinsuffizienz, mit schwerer koronarer Herzkrankheit, mit instabiler Angina pectoris, mit Erkrankungen der Herzklappen, mit kurz zurückliegendem Herzinfarkt, mit koronaren Bypässen und Patienten mit pulmonaler Hypertonie. Bei älteren Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen treten Reaktionen mit ischämischen EKG-Veränderungen und Arrhythmien häufiger auf. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann die intravasale Injektion von Kontrastmitteln pulmonale Ödeme auslösen.

Nierenfunktion

Einer der Hauptrisikofaktoren für kontrastmittelinduzierte Nephropathie ist eine bestehende Nierenerkrankung, als weitere prädisponierende Faktoren gelten: Diabetes mellitus, hoch dosierte Kontrastmittelgaben, Dehydratation, schlechte Nierenperfusion, Alter über 60 Jahre, Exposition mit weiteren Nephrotoxinen (z.B. die Einnahme bestimmter Medikamente oder Zustand nach grösseren Operationen), fortgeschrittene Gefäßsklerose, dekompensierte Herzinsuffizienz, Mehrfachinjektionen, direkte Kontrastmittelverabreichung in die A. renalis, schwere und chronische Hypertonie, Hyperurikämie und Paraproteinämie (z. B. Plasmozytom, Makroglobulinämie Waldenström).

Als präventive Maßnahmen werden empfohlen:

Identifizierung von Hochrisikopatienten, Sicherstellen einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr vor und auch nach Kontrastmittelgabe, ggf. durch intravasale Infusion bis das Kontrastmittel renal ausgeschieden ist, Vermeidung aller zusätzlichen Belastungen der Niere bis das Kontrastmittel ausgeschieden wurde (nephrotoxische Medikamente, orale Cholecystographie-Mittel, arterielle Klemmen, renale arterielle Angioplastie, große Operationen etc.), Reduktion der Dosis auf das unbedingt Notwendige. Eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat.

Dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für radiologische Untersuchungen erhalten, da diese mittels Dialyse eliminiert werden können. Kontrastmittelapplikation und Hämodialyse müssen nicht zeitlich aufeinander abgestimmt werden.

Diabetes mellitus mit Metforminbehandlung

Der Einsatz iodhaltiger Kontrastmittel kann eine vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion zur Folge haben. Dies kann bei Diabetikern, die Metformin einnehmen, eine Laktatazidose auslösen. Zur Vorbeugung einer Azidose sollte bei Diabetikern, die Metformin erhalten, vor der intravaskulären Verabreichung von iodhaltigen Kontrastmitteln der Serumkreatininspiegel gemessen werden.

Bei Patienten mit einer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) von mindestens 60 ml/min/1,73 m2 (CKD Stadium 1 und 2) kann die Metforminbehandlung normal fortgeführt werden.

Bei Patienten mit einer eGFR 30-59 ml/min/1,73 m2 (CKD Stadium 3)

-Bei geplanter intravenöser Kontrastmittelgabe und einer eGFR von mindestens 45 ml/min/1,73 m2 kann Metformin normal weitergenommen werden.

-Bei intraarterieller Kontrastmittelgabe und wenn vor intravenöser Verabreichung die eGFR zwischen 30-44 ml/min/1,73 m2 liegt, sollte Metformin 48 Stunden vor Kontrastmittelgabe abgesetzt und - vorausgesetzt die Nierenfunktion hat sich nicht verschlechtert - erst 48 Stunden danach wieder aufgenommen werden.

Bei Patienten mit einer eGFR unter 30 ml/min/1,73 m2 (CKD Stadium 4 und 5) oder wenn eine interkurrente Erkrankung die Leberfunktion beeinträchtigt oder zu einer Hypoxie führt, ist Metformin kontraindiziert und iodhaltige Kontrastmittel sollten in solchen Fällen nicht eingesetzt werden.

Bei Notfall-Patienten, bei denen die Nierenfunktion eingeschränkt oder nicht bekannt ist, soll der Arzt Risiko und Nutzen der Kontrastmitteluntersuchung abwägen und Vorsichtsmassnahmen treffen: Absetzen der Metformin-Therapie zum Zeitpunkt der Kontrastmittelgabe; Nach der Anwendung: Beobachtung des Patienten auf klinische Anzeichen einer Laktatazidose. Bleiben Serum-Kreatinin/eGFR unverändert zum Ausgangswert, kann 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe mit der Metformin-Medikation wieder begonnen werden.

Um nach einer Kontrastmittelgabe einem akuten Nierenversagen vorzubeugen, ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus besondere Vorsicht geboten, weil es sich hier um Risikopatienten handelt.

Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion

Besondere Vorsicht ist bei Patienten erforderlich, die schwere Störungen sowohl der Nieren-, als auch der Leberfunktion aufweisen, weil die Kontrastmittelclearance stark verzögert sein kann. Durch den Einsatz von iodierten Kontrastmitteln kann es vorübergehend zu einer Einschränkung der Nierenfunktion oder zu Nierenversagen kommen. Hier kann es zu einer ernsthaft verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels kommen, die gegebenenfalls eine Hämodialyse erfordert. Nierenversagen ist sehr selten, trotzdem traten bei Risikopatienten (Patienten mit bestehender Nephropathie und/oder diabetischer Nephropathie sowie wie oben definierte Risikopatienten) auch Todesfälle auf.

Dehydratation des Patienten vor dem Einsatz des Kontrastmittels sollte unbedingt vermieden werden. Iodhaltige Kontrastmittel können mittels Dialyse eliminiert werden. Dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für die radiologische Untersuchung unter Einhaltung der entsprechenden Vorsichtsmassnahmen erhalten. Kontrastmittelapplikation und Hämodialyse müssen nicht zeitlich aufeinander abgestimmt werden.

ZNS-Störungen

Bei der Anwendung von Iodixanol ist über Enzephalopathie berichtet worden (siehe Unerwünschte Wirkungen). Eine kontrastmittelinduzierte Enzephalopathie kann sich innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Verabreichung von Iodixanol durch Symptome und Anzeichen einer neurologischen Dysfunktion wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, kortikale Blindheit, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Koordinationsverlust, Hemiparese, Aphasie, Bewusstlosigkeit, Koma und Hirnödem manifestieren und klingt im Allgemeinen innerhalb von Tagen ab. Das Arzneimittel ist mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit Erkrankungen, die die Integrität der Blut-Hirn-Schranke (BHS) beeinträchtigen und damit potenziell zu einer erhöhten Permeabilität der BHS für Kontrastmittel führen und das Risiko einer Enzephalopathie erhöhen.

Patienten mit akuter zerebraler Pathologie, intrakraniellen Tumoren, Metastasen oder Epilepsie in der Anamnese sind für konvulsive Anfälle prädisponiert und benötigen spezielle Aufmerksamkeit. Durch zerebrovaskuläre Erkrankungen, intrakranielle Tumoren oder Metastasen, degenerative oder entzündliche Prozesse verursachte neurologische Symptome können durch Kontrastmittelgabe verstärkt werden. Auch Alkoholiker und Drogenabhängige weisen ein erhöhtes Risiko für konvulsive Anfälle und neurologische Reaktionen auf. Bei Alkoholikern und Drogensüchtigen ist auch wegen einer möglicherweise erniedrigten Reizschwelle Vorsicht geboten.

Vorsicht ist geboten bei intravasaler Applikation bei Patienten mit akutem Hirninfarkt oder akuten intrakraniellen Blutungen sowie bei Patienten mit Erkrankungen, die eine gestörte Blut-Hirn-Schranke zur Folge haben, bei Patienten mit zerebralen Ödemen oder akuter Demyelinisation. Durch intraarterielle Injektion von Kontrastmitteln können Vasospasmen und daraus folgende zerebrale ischämische Phänomene hervorgerufen werden. Patienten mit symptomatischen zerebrovaskulären Erkrankungen, kurz zurückliegendem Schlaganfall oder häufigen vorübergehenden ischämischen Anfällen weisen ein erhöhtes Risiko für kontrastmittelinduzierte neurologische Komplikationen auf. Bei Verdacht auf eine kontrastmittelinduzierte Enzephalopathie ist die Verabreichung von Iodixanol abzubrechen und eine angemessene medizinische Behandlung einzuleiten.

Myasthenia gravis

Die Gabe iodhaltiger Kontrastmittel kann die Symptome einer Myasthenia gravis verstärken.

Phaeochromozytom

Patienten mit Phaeochromozytom sollten vor der Kontrastmittel-Verabreichung prophylaktisch Alphablocker erhalten, um eine Hochdruckkrise zu vermeiden. Bei Patienten mit Verdacht hierauf ist besondere Vorsicht geboten.

Autoimmunerkrankungen

Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wurden Fälle schwerer Vaskulitis oder Stevens-Johnson-ähnliche Syndrome berichtet.

Plasmozytom oder Paraproteinämie

Bei Patienten mit Plasmozytom oder Paraproteinämie (z. B. multiples Myelom, Waldenström’s Makroglobulinämie) kann eine Niereninsuffizienz nach Kontrastmittelgabe auftreten. Eine ausreichende Hydratation ist obligatorisch.

Intrathekale Anwendung

Nach einer Myelographie sollte der Patient mit um 20° hochgelagertem Kopf und Oberkörper 1 Stunde lang ruhen. Nachher darf er vorsichtig umhergehen, darf sich jedoch nicht nach vorne beugen. Während der ersten 6 Stunden im Bett sollten Kopf und Oberkörper ebenfalls hochgelagert werden. Patienten, die eine niedrige Krampfschwelle aufweisen, sollten während dieser Periode überwacht werden. Ambulante Patienten dürfen während den ersten 24 Stunden nach der Myelographie nicht völlig allein gelassen werden. Es liegen keine Daten bezüglich der Sicherheit der Anwendung in der Myelographie bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma oder bei in Kürze geplanten operativen Eingriffen vor.

Koronararteriographie und Ventrikulographie

Bei der Koronararteriographie und linksseitigen Ventrikulographie können Herzdekompensation, schwere Arrhythmien, Ischämie und Herzinfarkt auftreten. Im Vergleich mit zu Blut höher osmolaren Kontrastmitteln treten elektrokardiographische und hämodynamische Veränderungen mit Visipaque in geringerer Häufigkeit und Intensität auf. Es ist unbedingt erforderlich, dass die Untersuchung von spezialisiertem Personal durchgeführt wird und dass EKG Geräte und ausreichende Möglichkeiten zur Reanimation und Kardioversion zur Verfügung stehen. Eine Überwachung des EKG und der Vitalfunktionen sollte während der gesamten Untersuchung routinemäßig stattfinden.

Phlebographie

Bei Patienten mit Verdacht auf Thrombosen, Phlebitis, schwere Ischämie, lokale Infektionen oder einen Totalverschluss des Venensystems ist besondere Vorsicht geboten.

Hysterosalpingographie

Eine Hysterosalpingographie ist während einer Schwangerschaft oder bei akuter entzündlicher Beckenerkrankung kontraindiziert, siehe Rubrik «Kontraindikationen».

Pädiatrie

Grundsätzlich ist vor jeder Ausscheidungsurographie der Ersatz der Untersuchung durch den Ultraschall zu erwägen. Infolge der Unreife der Nierenfunktion bei Neugeborenen ist bei der Urographie in den ersten Lebenstagen bei Normaldosierung oft keine ausreichende Bildqualität zu erreichen. In dieser Altersklasse sollten Ausscheidungsurographien deshalb vermieden werden. Säuglinge unter 1 Jahr und insbesondere Neugeborene sind anfällig für Störungen im Elektrolythaushalt und hämodynamische Veränderungen. Vorsicht ist deshalb geboten hinsichtlich der Kontrastmitteldosis, der Ausführung der Untersuchung sowie des Patientenstatus.

Die Gabe iodierter Kontrastmittel bei Neu- sowie, ganz besonders bei Frühgeborenen kann eine Hypothyreose auslösen. Aus diesem Grund sollten die TSH- und T4-Werte 7–10 Tage sowie 1 Monat nach der Kontrastmittelgabe überprüft werden. Es kann eine Schilddrüsenhormonsubstitution notwendig werden. Auch sollte man sich bewusst sein, dass die Möglichkeit besteht, dass bei einem zu früh geborenen Kind und bei Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht eine vorübergehende Hypothyreose verursacht werden könnte.

Die Schilddrüsenfunktion des Kindes ist nach Exposition, auch in Utero zu überwachen. Bei Neugeborenen sollte in der ersten Lebenswoche die Schilddrüsenfunktion überprüft werden, falls die Mutter während der Schwangerschaft ein iodhaltiges Kontrastmittel erhalten hat. Insbesondere bei Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht und bei Frühgeborenen wird eine wiederholte Überprüfung der Schilddrüsenfunktion in der 2. bis 6. Lebenswoche empfohlen.

Während einer Kardioangiographie wurden vereinzelt Arrhythmien beobachtet.

Bei Kindern im Alter <2 Monaten wurde eine verzögerte Elimination von Iodixanol festgestellt (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»). Die Verträglichkeit von Visipaque bei Serumkonzentrationen >200 µmol/l ist nicht geprüft worden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten kann es aufgrund eingeschränkter physiologischer Funktionen insbesondere bei hohen Kontrastmitteldosen zu Nebenwirkungen, wie Myokardischämie, Herzrhythmusstörungen sowie akuten Nierenfunktionsstörungen kommen.

Eine ausreichende Hydratation dieser Patienten sollte vor und nach der Untersuchung mit iodhaltigen Kontrastmitteln gewährleistet sein.

Patienten mit Niereninsuffizienz oder -erkrankungen: Bitte beachten Sie die Abschnitte «Nierenfunktion» und «Generelle Vorsichtsmassnahmen beim Gebrauch nichtionischer Kontrastmittel » in der Rubrik Kapitel «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

Allgemeinzustand

Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand ist Vorsicht geboten.

 

Visipaque 270mg I/ml

Dieses Arzneimittel enthält 0,76 mg Natrium pro ml, entsprechend 0,038% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Visipaque 320mg I/ml

Dieses Arzneimittel enthält 0,45 mg Natrium pro ml, entsprechend 0,023% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Gesamt-Natriumgehalt (mg) / Einheit (Fläschchen), siehe Rubrik «Zusammensetzung».

Interaktionen

Der Einsatz iodhaltiger Kontrastmittel kann eine vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion zur Folge haben. Dies kann bei Diabetikern, die Metformin einnehmen, eine Laktatazidose auslösen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Patienten, die weniger als 2 Wochen vor der Injektion mit iodierten Kontrastmitteln, Interleukin-2 erhalten haben, weisen ein erhöhtes Risiko für Spätreaktionen auf (grippeartige Symptome oder Hautreaktionen).

Betreffend Beeinflussung von Schilddrüsenfunktionstests und in-vitro-Labortests siehe Rubrik «Sonstige Hinweise».

Es gibt Hinweise, dass die Einnahme von β-Blockern ein Risikofaktor für Überempfindlichkeitsreaktionen/ anaphylaktoide Reaktionen auf das Kontrastmittel, wie schwerwiegender Blutdruckabfall darstellt (schwerwiegender Blutdruckabfall konnte bei Röntgenkontrastmitteln bei β-Blockertherapie beobachtet werden) insbesondere, wenn Bronchialasthma vorliegt. Darüber hinaus ist in Betracht zu ziehen, dass Patienten, die β-Blocker erhalten, auf die Standardbehandlung gegen Überempfindlichkeitsreaktionen mit β-Agonisten möglicherweise nicht ansprechen.

Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen (z. B. Phenothiazinderivate, Analeptika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika), können insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen. Soweit ärztlich vertretbar sollte bei diesen Patienten die Therapie mit solchen Arzneimitteln 48 Stunden vor und bis 24 Stunden nach einer zerebralen Angiographie ausgesetzt werden.

Bei Patienten, die mit Interferonen oder Interleukinen weniger als 2 Wochen vor Kontrastmittelgabe behandelt wurden, können bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome häufiger und vor allem verzögert auftreten. Eine Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.

Beeinflussung diagnostischer Tests

Iodsubstituierte Röntgenkontrastmittel können die Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse für Radioisotope zur Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen bis zu zwei Wochen vermindern, in Einzelfällen auch länger.

Hohe Kontrastmittelkonzentrationen in Serum und Urin können in vitro-Laborbestimmungen von Bilirubin, Proteinen oder anorganischen Substanzen (z. B. Eisen, Kupfer, Calcium und Phosphat) beeinträchtigen. Bestimmungen dieser Art sollten daher am Untersuchungstag nicht vorgenommen werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Visipaque während der Schwangerschaft ist bisher nicht in kontrollierten klinischen Studien erwiesen. Eine Evaluation tierexperimenteller Studien weist nicht auf eine direkte oder indirekte schädigende Wirkung auf Reproduktion, Entwicklung von Embryo oder Fötus, Schwangerschaftsverlauf und peri- oder postnatale Entwicklung hin. Da in der Schwangerschaft eine Strahlenbelastung ohnehin vermieden werden soll, sollte eine Röntgenuntersuchung (mit oder ohne Visipaque) in der Schwangerschaft nicht erfolgen, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. In solchen Fällen ist die Thyroid-Funktion des Neugeborenen zu kontrollieren vgl. Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

Stillzeit

Iodhaltige Kontrastmittel werden zu einem geringen Umfang in die Muttermilch ausgeschieden und minime Mengen werden über den Gastrointestinaltrakt absorbiert. Das Stillen kann normal fortgesetzt werden, wenn der Mutter iodhaltige Kontrastmittel verabreicht werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Der Allgemeinzustand des Patienten, die Grundkrankheit und die unerwünschten Wirkungen des Kontrastmittels sind zu beachten. Es wird empfohlen, während 24 Stunden nach einer intrathekalen Untersuchung kein Fahrzeug zu steuern oder Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Unerwünschte Wirkungen, die mit der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel assoziiert werden, sind normalerweise leicht bis mässig ausgeprägt und vorübergehend. Sie treten mit nichtionischen Kontrastmitteln weniger häufig auf als mit ionischen. Untenstehend sind mögliche Nebenwirkungen im Zusammenhang von radiographischen Untersuchungen aufgelistet, die auch die Anwendung von Visipaque einschliessen.

Schwere Reaktionen und auch Todesfälle wurden in seltenen Fällen beobachtet, die möglicherweise akutes und chronisches Nierenversagen, akutes Nierenversagen, anaphylaktischer und anaphylaktoider Schock, Überempfindlichkeitsreaktion gefolgt von kardialen Reaktionen (Kounis‘ Syndrom), Herz- oder Herz- und Atemstillstand, Myokardinfarkt einschliessen. Kardiale Reaktionen können durch die Grunderkrankung oder die Untersuchung begünstigt werden.

Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wurden Fälle von Vaskulitis und Stevens-Johnson-ähnliches Syndrom beobachtet.

Überempfindlichkeitsreaktionen treten entweder unmittelbar oder bis zu Tagen nach der Injektion auf. Die unter den Organklassen unten erwähnten Symptome, die unabhängig von Menge und Art der Verabreichung auftreten können, können Vorboten einer schwerwiegenden anaphylaktoiden Reaktion/Schock sein.

Patienten, die mit β-Blockern behandelt werden, können untypische Symptome von Überempfindlichkeitsreaktionen zeigen, die als vagale Reaktion missinterpretiert werden können. Gelegentlich tritt nach Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln ein geringer, vorübergehender Anstieg des Serum-Kreatinins auf, welcher aber gewöhnlich keine klinische Relevanz hat. Die am häufigsten berichteten Reaktionen sind Überempfindlichkeitsreaktionen, Erbrechen, Übelkeit und Wärmegefühl.

Liste der unerwünschten Wirkungen

Die bei der Anwendung von Visipaque aufgetretenen unerwünschten Wirkungen sind nach Organsystemen und entsprechend ihren Häufigkeiten in folgende Kategorien eingeteilt (MedDRA): „Sehr häufig“ (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1'000, < 1/100), selten (≥ 1/10'000, < 1/1’000) und sehr selten (< 1/10‘000). Die angegebenen Häufigkeiten basieren auf der internen klinischen Dokumentation und auf publizierten, teils unkontrollierten Studien, die insgesamt mehr als 57`705 Patienten umfassen. Die Häufigkeit von Reaktionen aus der post-Marketing-Erfahrung, kann wegen nicht genau bekannten Nenners der Exponierten nicht verlässlich abgeschätzt werden. Sie sind als „nicht bekannt“ aufgeführt.

Nach intravaskulärer Anwendung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt:

Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Häufig:

verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen (1,4%), d.h. nach einer Stunde oder bis zu Tagen nach der Verabreichung. Verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen nach intravasaler Gabe wurden bei nicht-ionischen, dimeren Kontrastmitteln häufiger als bei nicht-ionischen, monomeren Kontrastmitteln beobachtet (Klassen-Effekt); sie sind selten schwerwiegend.

Gelegentlich:

Überempfindlichkeitsreaktionen (milde Atemwegs- oder Hautsymptome wie Dyspnoe, Frösteln, Fieber, Schwitzen, Kopfschmerz, Brustschmerz, Bauchschmerz, Schwindel, Blässe, Schwäche, Würgen und Erstickungsgefühl, ein Anstieg oder Abfall des Blutdrucks, Krämpfe, Muskelzittern, Niesen, Tränenfluss, Exanthem, Erythem, Urtikaria, Pruritus und Angioödem). In einigen Fällen können diese Symptome, insbesondere Hautreaktionen, verzögert auftreten (d.h. nach einer Stunde oder bis zu Tagen nach der Verabreichung). Im Allgemeinen sind sehr wenige dieser verzögerten Reaktionen schwerwiegend. Diese Symptome, die unabhängig von Menge und Art der Verabreichung auftreten können, können Vorboten einer schwerwiegenden anaphylaktoiden Reaktion/eines beginnenden Schockzustandes sein. Die Zufuhr des Kontrastmittels muss sofort unterbrochen und – wenn notwendig – über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden.

Selten:

schwerwiegende verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen (0,06%), einschließlich pustulöser oder bullöser Hautreaktionen.

Nicht bekannt:

Anaphylaktoider/anaphylaktischer Schock, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen einschliesslich lebensbedrohlicher oder tödlicher Anaphylaxie, schwere lebensbedrohliche Reaktionen, die eine Notfallbehandlung erfordern. Betreffen Vitalfunktionen des kardiovaskulären Systems, meist in Verbindung mit respiratorischen und zentralnervösen Reaktionen. Anaphylaktoide Reaktionen in Form eines Schocks, die eine Notfallbehandlung erfordern, können in Form einer Kreislaufreaktion auftreten, die mit peripherer Vasodilatation und nachfolgendem Blutdruckabfall sowie Reflextachykardie, Kurzatmigkeit und Zyanose einhergeht und bis zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Endokrine Erkrankungen

Nicht bekannt:

Hyperthyreose, vorübergehende Hypothyreose

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten:

Angst, Agitiertheit

Nicht bekannt:

vorübergehende Konfusion

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:

Kopfschmerzen

Selten:

Schwindel, sensorische Abnormitäten einschliesslich Geschmacksstörung, Parästhesie, Parosmie. Bei der zerebralen Angiographie sowie sonstigen Verfahren, bei denen das Kontrastmittel in hoher Konzentration mit dem arteriellen Blut ins Gehirn gelangt, können vorübergehende neurologische Komplikationen wie vorübergehende Verwirrtheit und Somnolenz, vorübergehende Paresen, Sehstörung oder Fazialisschwäche sowie epileptische Anfälle und Koma auftreten.

Sehr selten:

Schlaganfall, Ohnmacht, Synkope, Zittern (vorübergehend), Hypoästhesie

Nicht bekannt:

Koma, Konvulsionen, motorische Funktionsstörungen, Bewusstseinsstörungen, Krämpfe, vorübergehende kontrastmittelinduzierte Enzephalopathie, die sich als sensorische, motorische oder umfassende neurologische Dysfunktion manifestieren kann (einschliesslich Amnesie, Halluzinationen, Lähmung, Parese, Desorientierung, Aphasie, vorübergehende Sprachstörung, Dysarthrie)

Augenerkrankungen

Sehr selten:

kortikale Blindheit (vorübergehend), Beeinträchtigung der Sehkraft (einschliesslich Doppeltsehen, verschwommenes Sehen), Augenlidödem

Herzerkrankungen

Selten:

Arrhythmie (einschliesslich Bradykardie und Tachykardie), Myokardinfarkt

Sehr selten:

Herzstillstand, Herzrasen

Nicht bekannt:

Herzversagen, Herz- oder Atemstillstand, Myokardinfarkt, Leitungsstörungen, ventrikuläre Hypokinesie, Thrombose der Koronargefässe, Angina pectoris, Spasmen der Koronargefässe

Gefässerkrankungen

Gelegentlich:

Hitzewallungen

Selten:

Hypotension

Sehr selten:

Hypertension, Ischämie

Nicht bekannt:

Schock, arterielle Spasmen, Thrombose, Thrombophlebitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: 

vorübergehende Änderungen der Atemfrequenz, Kurzatmigkeit, Husten, Niesen

Sehr selten:

Atemnot, Reizung des Rachens, Rachenödem, Larynxödem

Nicht bekannt: 

nicht kardiogenes Lungenödem, Atemstillstand, Kreislaufstillstand, Lungenversagen, Bronchospasmus, Engegefühl im Rachen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:

Übelkeit, Erbrechen

Sehr selten:

Abdominale Schmerzen, Durchfall, Unwohlsein

Nicht bekannt:

akute Pankreatitis, Verschlechterung einer Pankreatitis, vergrösserte Speicheldrüse

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich:

Hautausschlag oder Arzneimittelexanthem, Pruritus, Urtikaria

Selten: 

Erythem

Sehr selten:

Angioödem Hyperhidrose

Nicht bekannt:

bullöse oder exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson-Syndrom, Kokardenerythem, toxische epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematöse Pustulosis, Arzneimittel-Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, allergische Dermatitis, Hautabschuppung

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten:

Rückenschmerzen, Muskelkrampf

Nicht bekannt:

Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich:

Verschlechterung der Nierenfunktion einschliesslich akutes Nierenversagen oder toxische Nephropathie (kontrastmittelinduzierte Nephropathie)

Nicht bekannt:

Akute Verschlechterung der Nierenfunktion bei bereits bestehender chronischer Niereninsuffizienz, erhöhter Blutkreatininspiegel

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich:

Hitzegefühl, Brustschmerz

Selten:

Schmerzen, Unwohlsein, Frösteln (Schüttelfrost), Fieber, Reaktionen an der Einstichstelle einschliesslich Extravasation, Kältegefühl

Sehr selten:

asthenische Zustände (z.B. Malaise, Müdigkeit), Gesichtsödem, lokale Ödeme, Schweissausbruch, vasovagale Reaktionen

Nicht bekannt:

Schwellung, lokale Reaktionen können vor allem bei der peripheren Angiographie auftreten.

Untersuchungen

Sehr selten:

Anstieg des Serumkreatinins

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Nicht bekannt:

Iodismus

 

Nach intrathekaler Anwendung

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt:

Überempfindlichkeit einschliesslich anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:

Kopfschmerz (kann schwerwiegend und langanhaltend sein)

Nicht bekannt:

Schwindel, vorübergehende Kontrastmittel-induzierte Enzephalopathie, die sich als sensorische, motorische oder umfassende neurologische Dysfunktion manifestieren kann (einschliesslich Amnesie, Halluzinationen, Verwirrung, Lähmung, Parese, Desorientierung, Aphasie, vorübergehende Sprachstörung, Dysarthrie)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:

Erbrechen

Nicht bekannt:

Übelkeit

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt:

Muskelspasmen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt:

Schmerzen an der Einstichstelle, Schüttelfrost

 

Unerwünschte Ereignisse nach intrathekaler Anwendung können einige Stunden oder sogar Tage nach der Untersuchung verspätet eintreten. Die Häufigkeit ist ähnlich wie bei der alleinigen lumbalen Punktion. Meningeale Reizung mit Lichtscheu und Meningismus und chemische Meningitis sind beobachtet worden mit anderen nicht-ionischen Kontrastmitteln. Die Möglichkeit einer infektiösen Meningitis sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden.

 

Nach Anwendung in Körperhöhlen

Hysterosalpingographie (HSG)

Erkrankung des Immunsystems

Nicht bekannt:

Überempfindlichkeit, einschliesslich anaphylaktische/ anaphylaktoide Reaktionen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Kopfschmerz

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:

Schmerzen im unteren Abdomen

Häufig: 

Übelkeit

Gelegentlich:

Erbrechen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdruese

Sehr häufig:

Vaginalblutungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: 

Fieber

Nicht bekannt:

Schüttelfrost, Reaktionen an der Injektionsstelle

 

Nach Anwendung in der Arthrographie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:

Schmerzen an der Einstichstelle

Nicht bekannt: 

Schüttelfrost

 

Nach Untersuchungen des GI-Traktes

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt:

Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Übelkeit

Gelegentlich:

Erbrechen

 

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Eine symptomatische Überdosierung ist bei Patienten mit einer normalen Nierenfunktion unwahrscheinlich. Die Dauer der Untersuchung ist wichtig für die Nierenverträglichkeit hoher Kontrastmitteldosen (t½β ca. 2 Stunden). Im Fall einer Überdosierung müssen alle Wasser- und Elektrolytverluste mittels einer Infusion behoben werden. Die Nierenfunktion muss in den nächsten drei Tagen überwacht werden. Nötigenfalls kann Iodixanol mittels Hämodialyse eliminiert werden. Ein spezifisches Antidot gibt es nicht.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

V08AB09

Wirkungsmechanismus

Das organisch gebundene Iod absorbiert in den Blutgefässen und Geweben nach der Injektion Röntgenstrahlen. Bei gesunden Probanden kam es nach einer intravenösen Injektion von Visipaque zu keinen signifikanten Änderungen der meisten hämodynamischen, klinisch-chemischen und Koagulationsparameter im Vergleich zu den Ausgangswerten. Die wenigen Veränderungen der Laborparameter waren geringfügig und klinisch nicht relevant.

Visipaque hat nur leichte Auswirkungen (d.h. eine vorübergehende Reduktion der Clearance) auf die Nierenfunktion von Patienten. Bei 64 Diabetikern mit Serumkreatininspiegeln von 1,3 – 3,5 mg/dl führte die Anwendung von Visipaque bei 3% der Patienten zu einem Anstieg des Kreatinins um ≥ 0,5 mg/dl und bei 0% der Patienten zu einem Anstieg um ≥ 1,0 mg/dl. Nach Visipaque ist die Freisetzung der Markerenzyme (alkalische Phosphatase und N-Acetyl-β-Glucosaminidase) durch die proximalen Tubuluszellen geringer als nach Gabe von nicht-ionischen monomeren, wie auch von ionischen dimeren Kontrastmitteln (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen/Nierenfunktion»).

In klinischen Studien hat man mit Visipaque einen kleineren Einfluss auf die jeweils gemessenen kardiovaskulären Parameter (LVEDP, LVSP, Herzfrequenz, QT-Intervall, femorale Blutzirkulation) als mit dem Vergleichs-Kontrastmittel festgestellt.

Pharmakodynamik

Siehe Rubrik «Wirkungsmechanismus».

Klinische Wirksamkeit

keine Daten vorhanden

Pharmakokinetik

Absorption

keine Angaben

Distribution

Iodixanol wird rasch im Körper verteilt, mit einer mittleren Halbwertszeit der Verteilungsphase (t½β) von ca. 21 Minuten. Das Verteilungsvolumen entspricht jenem der extrazellulären Flüssigkeit (0,26 l/kg), was darauf hinweist, dass Iodixanol nur im extrazellulären Volumen verteilt wird. Es wurde weder am Tier noch an stillenden Frauen geprüft, ob Iodixanol in die Muttermilch sezerniert wird. Mit den empfohlenen Dosierungen kam es zu keiner dosisabhängigen Plasmakinetik. Die Plasmaproteinbindung liegt unter 2%.

Metabolismus

Es konnten keine Metaboliten nachgewiesen werden.

Elimination

Die Halbwertszeit der Elimination (t½β) beträgt ca. 2 Stunden.

Die Ausscheidung erfolgt über die Glomerulumfiltration. Nach einer i.v.-Injektion haben gesunde Probanden ca. 80% der Dosis unverändert im 4-h-Urin eliminiert, 97% der Dosis im 24-h-Urin. Lediglich 1,2% der Dosis wurden mit den 72-h-Fäzes ausgeschieden.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Die Eliminationsgeschwindigkeit von Visipaque bei Kindern ist altersabhängig;

bei Neugeborenen (< 2 Monate) beträgt t½ ungefähr 4 Stunden,

bei Kleinkindern älter als 2, aber jünger als 6 Monate beträgt t½ zirka 2,8 Stunden;

Kinder bis 12 Jahren haben ähnliche t½-Werte wie gesunde Erwachsene (2,1 Stunden).

Präklinische Daten

Toxizitätsstudien nach einfacher und wiederholter Gabe zeigten eine allgemein geringe Toxizität von Iodixanol.

Reproduktionstoxizität

Reproduktionstoxikologische Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität, Schwangerschaftsrate sowie Aufzucht und Entwicklung der Nachkommen gegeben.

Mutagenität

In vitro Prüfungen mit Bakterien und Säugerzellen sowie ein in vivo Test (Mikronucleustest) mit Iodixanol ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Bis jetzt sind keine Inkompatibilitäten festgestellt worden. Visipaque sollte nicht mit anderen Präparaten gemischt werden. Es sollte eine separate Spritze verwendet werden.

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Alle iodhaltigen Kontrastmittel können Schilddrüsenfunktionstests beeinträchtigen. Dabei kann das Iodbindevermögen des Schilddrüsengewebes bis zu 2 Wochen herabgesetzt sein. Hohe Konzentrationen des Kontrastmittels in Serum und Urin können in-vitro-Labortests von Bilirubin, Proteinen oder anorganischen Substanzen (wie Eisen, Kupfer, Calcium und Phosphat) beeinträchtigen. Diese Substanzen sollten daher nicht am selben Tag analysiert werden, an dem Visipaque appliziert wurde.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Nicht über 30 °C lagern.

Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Röntgenstrahlen zu schützen. Das Präparat kann 1 Monat lang bei 37 °C gelagert werden.

Hinweise für die Handhabung

Sollte sich Flüssigkeit im Hals der Propylenflaschen befinden, dann muss diese vor dem Öffnen des Behälters entfernt werden. Wie alle Parenteralia sollte die Injektionslösung visuell geprüft werden, sie muss frei von Teilchen und darf nicht verfärbt sein. Der Behälter muss intakt sein.

Die Injektionslösung sollte vor Gebrauch auf Körpertemperatur erwärmt werden. Das Präparat sollte unmittelbar vor Gebrauch in die Spritze aufgezogen werden. Die Injektions-/Infusionsflaschen sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Angebrochene Packungen sind zu verwerfen.

Zusätzliche Hinweise für die 500 ml Flasche

Die 500 ml-Infusionsflaschen können für den mehrfachen Gebrauch während eines Arbeitstages intravasal eingesetzt werden, falls mit einem für dieses Volumen zugelassenen Injektomaten gearbeitet wird. Der Gummistopfen sollte nur einmal gestochen werden. Alle Materialien, die mit dem Patienten in Berührung kommen, sowie die dazugehörenden Bestecke und Schläuche müssen nach jeder Untersuchung entfernt werden, um eine Kontamination zwischen Patienten zu verhindern. Die Empfehlungen der Hersteller müssen eingehalten werden. Die nicht aufgebrauchte Infusionslösung sowie die Einmalartikel des Injektorsystems müssen am Ende des Tages verworfen werden. Die verschiedenen Systeme dürfen ausschliesslich von speziell geschultem und kontrolliertem Personal angewendet werden.

Zulassungsnummer

52228 (Swissmedic)

Packungen

Visipaque 270 (B)

Injektionsflasche:

1 x 20 ml, 10 x 20 ml

PP-Flaschen:

1 x 50 ml, 10 x 50 ml, 1 x 100 ml, 10 x 100 ml, 1 x 200 ml, 10 x 200 ml,

1 x 500 ml, 6 x 500 ml

Visipaque 320 (B)

Injektionsflasche:

1 x 20 ml, 10 x 20 ml

PP-Flaschen:

1 x 50 ml, 10 x 50 ml, 1 x 100 ml, 10 x 100 ml, 1 x 200 ml, 10 x 200 ml,

1 x 500 ml, 6 x 500 ml

Zulassungsinhaberin

GE Healthcare AG, Opfikon

Stand der Information

September 2021