Fachinformation

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Absatz Immunogenität. hinzugefügte Klammer: Persistenz des Ansprechens: « (mindestens 24 Monate) »; Abschnitt Metabolismus: Text hinzufügen: « keine Daten vorhanden“

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, den Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen».

NexoBrid 5 g

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain (Bromelain aus dem Stamm)

Die proteolytischen Enzyme sind eine Mischung von Enzymen aus dem Stamm von Ananas comosus (Ananas-Pflanze).

Hilfsstoffe

NexoBrid-Pulver

Ammoniumsulfat

Essigsäure

Gel

Carbomer 980

Dinatriumphosphat

Natriumhydroxid

Wasser für Injektionszwecke

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Pulver und Gel zur Herstellung eines Gels.

Das Pulver ist gebrochen weiß bis leicht hellbraun. Das Gel ist durchsichtig und farblos.

Eine Durchstechflasche enthält 5 g Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain; nach dem Mischen entspricht dies 0,09 g/g Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain (bzw. 5 g/55 g Gel).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

NexoBrid wird zur Entfernung des Verbrennungsschorfs (Eschar), bei Erwachsenen mit tiefen thermischen Verletzungen (Grad IIb – III; „deep partial“ und „full thickness“) angewendet.

Dosierung/Anwendung

NexoBrid soll ausschließlich durch geschultes medizinisches Fachpersonal in speziellen Verbrennungszentren angewendet werden.

5 g NexoBrid-Pulver in 50 g Gel werden auf Brandwunden mit einer Fläche von 2,5 % der Gesamtkörperoberfläche (TBSA, Total Body Surface Area) eines Erwachsenen aufgetragen, mit einer Gelschichtdicke von 1,5 bis 3 mm.

NexoBrid soll nicht auf mehr als 15% der TBSA in einer Sitzung aufgetragen werden (siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», Koagulopathie).

NexoBrid soll für eine Dauer von 4 Stunden auf der Brandwunde belassen werden. Es liegen nur sehr begrenzte Daten zur Anwendung von NexoBrid auf Bereichen vor, von denen sich Verbrennungsschorf nach der ersten Anwendung nicht abgelöst hat.

Eine zweite und nachfolgende Applikationen werden nicht empfohlen.

Rückverfolgbarkeit

Um die Rückverfolgbarkeit von biologischen Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Es liegen keine Daten zur Anwendung von NexoBrid bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vor. Diese Patienten sollten sorgfältig überwacht werden.

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Es liegen keine Daten zur Anwendung von NexoBrid bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vor. Diese Patienten sollten sorgfältig überwacht werden.

Ältere Patienten

Die Erfahrung mit NexoBrid bei älteren Patienten (>65 Jahre) ist begrenzt. Bei der Nutzen-/Risiko-Bewertung ist zu beachten, dass bei älteren Patienten häufiger Begleiterkrankungen oder eine begleitende Behandlung mit anderen Arzneimitteln vorliegen. Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von NexoBrid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.

NexoBrid ist nicht für die Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren bestimmt.

Art der Anwendung

Anwendung auf der Haut.

Vor der Anwendung muss das Pulver mit dem Gel vermengt werden, um ein homogenes Gel herzustellen. NexoBrid soll auf einen sauberen, keratinfreien (vorherige Entfernung von Blasen) und feuchten Wundbereich aufgetragen werden.

Vor der Applikation von NexoBrid müssen andere auf der Wunde befindliche topische Arzneimittel (wie Sulfadiazin-Silber oder Povidon-Iod) entfernt werden, und die Wunde muss gereinigt werden.

Für Hinweise zur Herstellung von NexoBrid-Gel siehe Rubrik «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung».

 

Vorbereitung des Patienten und der Wunde

Die mit NexoBrid behandelte Wundfläche darf insgesamt nicht mehr als 15% der TBSA betragen (siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», Koagulopathie).

§Das enzymatische Debridement ist eine schmerzhafte Prozedur und bedarf einer adäquaten Analgesie und/oder Anästhesie. Es muss eine Schmerzbehandlung erfolgen, wie sie bei großen Verbandswechseln üblich ist. Diese sollte mindestens 15 Minuten vor Applikation von NexoBrid beginnen.

§Die Wunde muss gründlich gereinigt und die oberflächliche Keratinschicht oder Blasen müssen vom Wundbereich entfernt werden, da Keratin den direkten Kontakt zwischen dem Verbrennungsschorf und NexoBrid und damit die Eschar-Entfernung durch NexoBrid verhindert.

§Für die Dauer von 2 Stunden muss eine in antibakterieller Lösung (z.B. Chlorhexidin oder Natriumhypochlorit (Dakin-Lösung) 0,05–0,5 %, hypertone Kochsalzlösung 5-10 %) getränkte Wundkompresse aufgelegt werden. Sulfadiazin-Silber oder Povidon-Iod sollten nicht verwendet werden.

§Vor der Applikation von NexoBrid sind topisch applizierte Antiseptika zu entfernen. Reste von antibakteriellen Arzneimitteln können die Wirkung von NexoBrid herabsetzen, da die Wirksamkeit reduziert wird.

§Der Bereich, von dem der Verbrennungsschorf abgelöst werden soll, muss mit einer haftenden sterilen Paraffin-Salbe (adhäsive Barriere) umrandet werden. Tragen Sie die Salbe hierzu einige Zentimeter außerhalb des zu behandelnden Bereichs auf (mit Hilfe eines Spenders). Die Paraffin-Schicht darf nicht in Kontakt mit dem zu behandelnden Bereich kommen, um zu verhindern, dass sie den Verbrennungsschorf bedeckt und dadurch den direkten Kontakt zwischen dem Schorf und NexoBrid verhindern würde.
Um eine mögliche Reizung abgeschürfter Hautbereiche durch versehentlichen Kontakt mit NexoBrid sowie mögliche Blutungen vom Wundbett zu vermeiden, sollten akute Wundbereiche wie Schnittwunden oder Escharotomie-Schnitte mit einer Schicht steriler Fettsalbe oder Schutzsalbe (z.B. Vaseline) geschützt werden.

§Die Brandwunde muss mit steriler isotonischer Natriumchloridlösung [9 mg/ml (0,9 %)] besprüht und während der Applikation von NexoBrid feucht gehalten werden.

 

Applikation von NexoBrid

§NexoBrid muss innerhalb von 15 Minuten nach dem Einmischen des Pulvers in das Gel (siehe Rubrik «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung») auf die befeuchtete Verbrennungswunde aufgetragen werden, in einer Schicht von 1,5 bis 3 Millimetern Dicke.

§Anschließend muss die Wunde mit einem sterilen okklusiven Folienverband abgedeckt werden, der an der sterilen Paraffin-Salbe anhaftet, die wie oben beschrieben aufgetragen wurde (siehe Vorbereitung des Patienten und der Wunde). Das NexoBrid-Gel muss den gesamten Okklusivverband ausfüllen. Achten Sie besonders darauf, dass keine Luft unter dem Okklusivverband verbleibt. Indem Sie den Okklusivverband an den Kontaktstellen mit der adhäsiven Barriere leicht andrücken, stellen Sie sicher, dass der okklusive Folienverband und die sterile Paraffin-Salbe aneinanderhaften und NexoBrid vollständig auf dem behandelten Bereich verbleibt.

§Die Wunde mit dem Folienverband muss mit einem lockeren, dicken und bauschigen Verband bedeckt werden, der durch eine Binde fixiert wird.

§Der Verband muss für 4 Stunden auf der Wunde verbleiben.

 

Entfernen von NexoBrid

§Geeignete Schmerzmittel sollten präventiv verabreicht werden.

§Nach 4-stündigem Einwirken von NexoBrid ist der Okklusivverband mit aseptischer Technik abzunehmen.

§Die Paraffin-Salbe ist mit einem sterilen stumpfen Instrument (z. B. einem Zungenspatel) zu entfernen.

§Der aufgelöste Verbrennungsschorf muss mit einem sterilen stumpfen Instrument von der Wunde entfernt werden.

§Danach muss die Wunde zunächst gründlich mit einem großen Stück trockenen sterilen Verbandsmulls oder einem Tuch und anschließend mit in steriler isotonischer Natriumchloridlösung [9 mg/ml (0,9 %)] getränktem sterilem Verbandsmull/Tuch abgewischt werden. Der behandelte Bereich muss so lange abgerieben werden, bis eine rosa Oberfläche mit punktförmigen Blutungen oder weißliches Gewebe zu sehen ist. Durch das Reiben lässt sich anhaftender nicht aufgelöster Verbrennungsschorf in Bereichen, in denen er verblieben ist, nicht entfernen.

§Anschließend muss für weitere 2 Stunden eine in antibakterieller Lösung (z.B. Chlorhexidin oder Natriumhypochlorit (Dakin-Lösung) 0,05–0,5 %, hypertone Kochsalzlösung 5-10 %) getränkte Wundkompresse aufgelegt werden.

 

Wundversorgung nach dem Debridement

§Die Wundfläche muss sofort nach dem Debridement mit einem vorübergehenden oder permanenten Hautersatz gedeckt oder mit einem Verband bedeckt werden, um eine Austrocknung und/oder die Bildung von Pseudoschorf („Pseudoeschar“) und/oder Infektionen zu vermeiden.

§Vor der vorübergehenden oder permanenten Deckung mit Hautersatz muss ein durchtränkter „Wet-to-dry“-Verband auf die frisch debridierte Wundfläche aufgelegt werden.

§Vor Aufbringen des Transplantats oder primären Verbands muss das debridierte Wundbett gesäubert und angefrischt werden, z. B. durch Bürsten oder Abschaben, um ein Anhaften zu ermöglichen.

§Wundbereiche mit tiefer und drittgradiger Verbrennung („full thickness“) sollen so früh wie möglich nach dem NexoBrid-Debridement mit einem autologen Hauttransplantat versorgt werden. Ebenso ist bei tief-dermalen Wunden („deep partial thickness“; Grad IIb) zu erwägen, diese bald nach dem NexoBrid-Debridement mit einem permanenten Hautersatz (z. B. autologes Hauttransplantat) zu versorgen. Siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

Jede NexoBrid-Durchstechflasche, das Gel bzw. das rekonstituierte Gel dürfen jeweils nur für ein und denselben Patienten verwendet werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Ananas oder Papain (siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») oder einen der in Rubrik «Hilfsstoffe» genannten sonstigen Bestandteile.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Absorption und Brandwunden, für die NexoBrid nicht empfohlen ist

Das Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain wird von den Wundflächen in den systemischen Kreislauf resorbiert (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).

Die Anwendung von NexoBrid wird nicht empfohlen bei:

§penetrierenden Brandwunden, bei denen es während des Debridements zu einer Exposition von körperfremden Materialien (z. B. Implantate, Schrittmacher oder Shunts) und/oder von lebenswichtigen Strukturen (z. B. größere Gefäße, Augen) kommt oder kommen könnte,

§chemischen Brandwunden,

§Anwendung in Hohlräumen wie Peritoneal- und Pleurahöhlen,

§mit radioaktiven oder anderen Gefahrstoffen kontaminierten Wunden, um unvorhersehbare Reaktionen mit NexoBrid und ein erhöhtes Risiko einer Ausbreitung der gesundheitsschädlichen Substanz zu verhindern.

 

Anwendung bei Patienten mit kardiopulmonaler oder pulmonaler Erkrankung

NexoBrid sollte bei Patienten mit kardiopulmonaler oder pulmonaler Erkrankung, einschließlich Patienten mit pulmonalem Verbrennungstrauma oder Verdacht auf pulmonales Verbrennungstrauma, mit Vorsicht angewendet werden.

Bei der Anwendung von NexoBrid sind die allgemeinen Prinzipien der Wundbehandlung von Verbrennungen zu beachten. Dazu gehört eine adäquate Abdeckung der exponierten Wundfläche.

 

Brandwunden, für die nur begrenzte oder keine Erfahrung vorliegt.

Es gibt keine Erfahrung mit der Anwendung von NexoBrid bei:

§Verbrennungen im Bereich des Perineums und der Genitalien,

§elektrischen Verbrennungen.

Es liegen begrenzte Daten zur Anwendung von NexoBrid bei Verbrennungen im Gesicht vor. Es liegen Berichte in der Literatur zur erfolgreichen Anwendung von NexoBrid bei Verbrennungen im Gesicht vor, eine solche Anwendung von NexoBrid sollte aber nur von Teams in Betracht gezogen werden, die bereits Erfahrung mit enzymatischen Debridement-Verfahren haben.

NexoBrid muss bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Die Augen müssen während der Behandlung von Verbrennungen im Gesicht sorgfältig geschützt werden; dazu wird eine für die Anwendung am Auge geeignete Fettsalbe auf die Augen und eine Paraffin-Salbe als adhäsive Barriere um die Augen herum aufgetragen, um die Augen zu isolieren; die Augen werden dann mit einem okklusiven Film abgedeckt.

 

Vorbeugung von Wundkomplikationen

In Studien zu NexoBrid wurden Wunden mit sichtbaren Dermisresten einer Spontanepithelialisierung überlassen. In mehreren Fällen blieb eine adäquate Abheilung aus, und zu einem späteren Zeitpunkt wurde eine Hauttransplantation notwendig. Dies führte zu einer Verzögerung des Wundverschlusses, die mit einem erhöhten Risiko für Wundkomplikationen verbunden sein kann. Daher sollen Wunden mit Bereichen drittgradiger Verbrennung („full thickness“) bzw. Wundbereiche mit tiefen Verbrennungen, so früh wie möglich nach dem NexoBrid-Debridement mit einem autologen Hauttransplantat versorgt werden (zu Studienergebnissen siehe Rubrik «Klinische Wirksamkeit»). Ebenso ist bei Verbrennungen Grad IIb („deep partial thickness“) sorgfältig zu erwägen, diese früh nach dem NexoBrid-Debridement mit einer permanenten Hautdeckung (z. B. einem autologen Hauttransplantat) zu versorgen. Siehe auch die Rubriken «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen».

Wie auch nach einem operativen Debridement sollte der mit NexoBrid behandelte Bereich sofort durch vorübergehenden oder permanenten Hautersatz gedeckt oder mit einem Verband bedeckt werden, um eine Austrocknung und/oder die Bildung von «Pseudoeschar» und/oder Infektionen zu vermeiden. Vor permanenter (z. B. durch ein autologes Hauttransplantat) oder vorübergehender Deckung durch Hautersatz (z. B. ein Allotransplantat) eines frisch debridierten Bereichs ist darauf zu achten, dass das Wundbett gesäubert und angefrischt wird, z. B. durch Bürsten oder Abschaben, um ein Anhaften zu ermöglichen.

 

Schutz der Augen

Direkter Augenkontakt muss verhütet werden. Bei Gefahr von Augenkontakt sollten die Augen des Patienten mit einer fettenden Augensalbe geschützt werden.

Sollte NexoBrid in die Augen gelangen, müssen die betroffenen Augen mindestens 15 Minuten lang mit viel Wasser gespült werden.

 

Überempfindlichkeitsreaktionen, Hautkontakt, Inhalation

Es wurden bei Patienten infolge eines NexoBrid-Debridements schwerwiegende allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxie (die sich als Ausschlag, Erythem, Hypotonie, Tachykardie äußerte) gemeldet. In diesen Fällen wurde ein kausaler Zusammenhang mit NexoBrid als möglich erachtet, obwohl eine Beziehung auf Begleitmedikamente nicht ausgeschlossen werden konnte.

In der Literatur wurden allergische Reaktionen auf Bromelain beschrieben (wie anaphylaktische Reaktionen und andere Reaktionen vom Soforttyp, die sich als Bronchospasmus, Angioödem, Urtikaria und Schleimhaut- bzw. gastrointestinale Reaktionen manifestierten). Im Rahmen einer Studie, in der die Menge an Schwebeteilchen während der NexoBrid-Gelzubereitung untersucht wurde, wurde keine berufsbedingte Gefahr identifiziert. Jedoch sind geeignete Maßnahmen beim Umgang mit dem Präparat für das Wund-Debridement (u. a. das Tragen von Handschuhen, Schutzkittel und Schutzmaske) erforderlich.

Bei wiederholter Exposition eines Patienten mit Bromelain-haltigen Präparaten zu einem späteren Zeitpunkt ist das Sensibilisierungspotential von NexoBrid (einem proteinhaltigen Produkt) zu beachten. Die Anwendung von NexoBrid bei nachfolgenden Verbrennungen wird nicht empfohlen.

Bei Hautkontakt von NexoBrid sollte das Gel mit Wasser abgewaschen werden, um das Risiko einer Hautsensibilisierung zu verringern (siehe Rubrik «Hinweise für die Handhabung»).

 

Kreuzsensibilisierung

In der Literatur wurde eine Kreuzsensibilisierung zwischen Bromelain und Papain sowie Latex-Proteinen (Latex-Frucht-Syndrom), Bienengift und Olivenbaumpollen beschrieben.

 

Koagulopathie

Nach oraler Verabreichung von Bromelain wurden in der Literatur als mögliche Wirkungen eine Verringerung der Thrombozytenaggregation und des Fibrinogen-Plasmaspiegels sowie eine mäßige Verlängerung der partiellen Thromboplastin- und Prothrombinzeit beschrieben. In-vitro-Daten und Daten aus tierexperimentellen Untersuchungen weisen darauf hin, dass Bromelain darüber hinaus die Fibrinolyse fördern kann. Während der klinischen Entwicklung von NexoBrid gab es keine Hinweise auf eine vermehrte Blutungsneigung oder Blutungen am Ort des Debridements.

NexoBrid sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die unter einer Therapie mit Antikoagulanzien oder anderen Arzneimitteln stehen, die die Blutgerinnung beeinflussen, sowie bei Patienten mit Gerinnungsstörungen, mit niedrigen Thrombozytenzahlen oder erhöhtem Blutungsrisiko anderer Ursache, z. B. aufgrund eines peptischen Ulkus oder einer Sepsis, mit Vorsicht angewendet werden.

Die Patienten sind auf mögliche Zeichen einer Gerinnungsstörung und Anzeichen von Blutungen zu kontrollieren.

 

Überwachung

Neben der routinemäßigen Überwachung von Verbrennungspatienten (z. B. Vitalzeichen/ Volumen-/ Flüssigkeits-/ Elektrolytstatus, großes Blutbild, Albumin-Serumkonzentration und Leberwerte) müssen bei mit NexoBrid behandelten Patienten folgende Parameter überwacht werden:

§Anstieg der Körpertemperatur.

§Zeichen lokaler oder systemischer entzündlicher oder infektiöser Prozesse.

§Störungen, die durch eine analgetische Prämedikation (z. B. Magendilatation, Übelkeit und Risiko von plötzlichem Erbrechen, Obstipation) oder Antibiotika-Prophylaxe (z. B. Durchfall) ausgelöst oder verstärkt werden könnten.

§Hinweise auf lokale oder systemische allergische Reaktionen.

§Potenzielle Auswirkungen auf die Hämostase (siehe oben).

 

Entfernung von topisch applizierten antibakteriellen Arzneimitteln vor Applikation von NexoBrid

Vor der Applikation von NexoBrid müssen alle topisch applizierten Antiseptika entfernt werden. Reste dieser Arzneimittel können die Wirkung von NexoBrid herabsetzen, da seine Wirksamkeit reduziert wird.

Interaktionen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit NexoBrid durchgeführt.

Nach oraler Verabreichung von Bromelain wurden als mögliche Wirkungen eine Verringerung der Thrombozytenaggregation und Fibrinogen-Plasmaspiegel sowie eine mäßige Verlängerung der partiellen Thromboplastin- und Prothrombinzeit beschrieben. In-vitro-Daten und Daten aus tierexperimentellen Untersuchungen weisen darauf hin, dass Bromelain darüber hinaus die Fibrinolyse fördern kann. Daher ist bei gleichzeitiger Verordnung von Arzneimitteln, die die Blutgerinnung beeinflussen können, Vorsicht geboten, und es sind entsprechende Kontrollen erforderlich. Siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

Resorbiertes NexoBrid ist ein Inhibitor von Cytochrom-P450-2C8 (CYP2C8) und Cytochrom-P450-2C9 (CYP2C9). Dieser Umstand ist zu berücksichtigen, wenn NexoBrid bei Patienten angewendet wird, die CYP2C8-Substrate (wie Amiodaron, Chloroquin, Fluvastatin, Paclitaxel, Pioglitazon, Repaglinid, Sorafenib und Torasemid) und CYP2C9-Substrate (wie Ibuprofen, Losartan, Celecoxib, Warfarin und Phenytoin) erhalten.

Topisch applizierte antibakterielle Wirkstoffe (wie Sulfadiazin-Silber oder Povidon-Iod) können die Wirksamkeit von NexoBrid verringern (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Bromelain kann die Wirkungen von Fluorouracil und Vincristin verstärken. Die Patienten sollten im Hinblick auf eine erhöhte Toxizität überwacht werden.

Bromelain kann die blutdrucksenkende Wirkung von Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)-Hemmern verstärken und einen stärkeren Blutdruckabfall als erwartet zur Folge haben. Bei Patienten, die ACE-Hemmer erhalten, sollte der Blutdruck überwacht werden.

Bromelain kann die durch bestimmte Arzneimittel (z. B. Benzodiazepine, Barbiturate, Narkotika und Antidepressiva) verursachte Benommenheit verstärken. Dieser Aspekt sollte bei der Dosierung derartiger Arzneimittel berücksichtigt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von NexoBrid bei Schwangeren vor.

Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien vor, die eine adäquate Beurteilung des Potentials von NexoBrid für eine Beeinflussung der embryonalen/fetalen Entwicklung zulassen (siehe Rubrik «Präklinische Daten»).

Da die sichere Anwendung von NexoBrid in der Schwangerschaft noch nicht erwiesen ist, wird die Anwendung von NexoBrid während der Schwangerschaft nicht empfohlen.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob das Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain oder Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für das Neugeborene / Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Das Stillen soll ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Applikation von NexoBrid für mindestens 4 Tage unterbrochen werden.

Fertilität

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von NexoBrid auf die Fertilität durchgeführt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Nicht relevant.

Unerwünschte Wirkungen

Im Rahmen der klinischen Entwicklung wurden 467 Patienten mit NexoBrid in acht klinischen Studien behandelt, wovon zwei randomisierte und kontrollierte offene Phase-3-Studien waren.

Die primäre Sicherheitsbewertung basiert auf der integrierten Analyse von diesen zwei Studien bei 177 Patienten, die mit NexoBrid behandelt wurden.

Die am häufigsten beschriebenen Nebenwirkungen nach Anwendung von NexoBrid sind eine vorübergehende Pyrexie/Hyperthermie (bei 15,3 % der, mit NexoBrid behandelten, Patienten) und Schmerzen (4,5 %).

Die schwerwiegenden Nebenwirkungen, die bei mehr als einem Patienten (≥ 1,1 %) auftraten, waren nach Vorzugsbenennung: Sepsis und bakterielle Wundinfektion.

Die Nebenwirkungen werden unten aufgeführt.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100, <1/10)

Gelegentlich (1/1.000, <1/100)

Selten (1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Die im Folgenden angegebenen Häufigkeiten von Nebenwirkungen beziehen sich auf die Anwendung von NexoBrid zur Eschar-Entfernung bei tiefen Verbrennungen (Grad IIb und III, „deep partial“ und „full thickness“) im Rahmen von Behandlungsprotokollen, die eine lokale Antiseptika-Behandlung, die empfohlene Analgesie und die Bedeckung des Wundbereichs mit einem Okklusivverband über 4 Stunden (um NexoBrid nach Applikation auf der Wunde zu halten) vorsahen.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig: Wundinfektion

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Wundkomplikationen (einschließlich Austrocknung der Wunde, Vertiefung der Wunde, Wiedereröffnung der Wunde, Transplantatverlust/Transplantatversagen und lokale Hämatome)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Pyrexie/Hyperthermie

Häufig: Lokale Schmerzen

Herzerkrankungen

Häufig: Tachykardie

Störungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Schwerwiegende allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxiea

Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen

Immunogenität

Die DETECT-Studie umfasste Immunogenitätstests von Proben, die vor und zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Behandlung mit NexoBrid untersucht wurden (Baseline, Tag 28, Tag 56, 6 Monate und 24 Monate).

Zu Studienbeginn (Baseline) waren 39,4 % (26/66) der getesteten Personen Antikörper-positiv gegen NexoBrid, was möglicherweise auf eine frühere Sensibilisierung gegenüber aus Ananas stammenden Proteinen und Glykoproteinen mit kreuzreagierenden Kohlenhydrat-determinanten zurückführen könnte.

Die Inzidenz der während der Behandlung entwickelten Antikörper betrug 92,4 % (61/66), wovon 62,3 % (38/61) der Patienten, die zu Studienbeginn negativ waren, und 37,7 % (23/61), die zu Studienbeginn positiv waren und einen mindestens vierfachen Anstieg der Antikörpertiter nach der Behandlung erfuhren.

Der Zeitpunkt des Auftretens von Antikörpern während der Behandlung (erhöhte Antikörpertiter) stimmte mit einer affinitätsgereiften Immunantwort auf ein xenogenes Protein überein (100 % Serokonversion nach 4 Wochen), und die Antwort war anhaltend (mindestens 24 Monate).

Es gab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem maximalen Antikörpertiter nach der Behandlung und entweder der Gesamtdosis von NexoBrid (in Gramm) oder der mit TBSA behandelte Dosis. Es gab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen der Wirksamkeit (vollständige Eschar-Entfernung) und dem Antikörpertiter vor oder nach der Behandlung. Es konnte kein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Antikörpern vor der Behandlung und dem Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen hergestellt werden.

Pädiatrische Population

Sicherheitsdaten für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wurden noch nicht erstellt.

 

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Im Rahmen einer klinischen Studie führte die Behandlung mit dem Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain in einem Pulver:Gel-Verhältnis von 1:5 (0,16 g je Gramm des fertigen Gels) bei Patienten mit tiefen Verbrennungen (Grad IIb – III) nicht zu signifikant anderen Sicherheitsergebnissen als die Behandlung mit dem Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain in einem Pulver:Gel-Verhältnis von 1:10 (0,09 g je Gramm des fertigen Gels).

Begrenzte Daten aus klinischen Studien und der Anwendung nach Markteinführung von NexoBrid in einer Konzentration von 0,09 g pro 1 g gemischtem Gel zeigten kein erhöhtes Risiko, wenn NexoBrid in zwei Anwendungen mit einer TBSA > 15 % (bis zu 30 % TBSA) verwendet wurde.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

D03BA03

Pharmakotherapeutische Gruppe: Präparate zur Behandlung von Wunden und Geschwüren, proteolytische Enzyme.

Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik

Das Konzentrat proteolytischer Enzyme angereichert aus Bromelain ist ein Präparat für das Wund-Debridement und wird topisch aufgetragen, um bei tiefen Verbrennungen (Grad IIb – III) den Verbrennungsschorf (Eschar) zu entfernen.

Die Enzym-Mischung in NexoBrid löst den Verbrennungsschorf auf Brandwunden auf. Die für diese Wirkung verantwortlichen Bestandteile wurden noch nicht identifiziert. Hauptbestandteil ist Stamm-Bromelain.

Klinische Wirksamkeit

Die Wirksamkeit und Sicherheit von NexoBrid zur Eschar-Entfernung bei thermischen tiefen Verbrennungen (DPT und/oder FT) wurden in zwei multizentrische, randomisierte, kontrollierte Phase-3-Studien beurteilt (MW2010-03-02 and MW2004-11-02).

 

DETECT-Studie (MW2010-03-02) - Phase 3

Bei dieser Studie handelt es sich um eine multizentrische, multinationale, Prüfarzt-verblindete, randomisierte, kontrollierte, dreiarmige Studie mit dem Ziel, die Überlegenheit der NexoBrid-Behandlung gegenüber der Gelvehikel-Kontrolle (Placebo) und der Standardbehandlung bei hospitalisierten erwachsenen Patienten mit thermischen Verbrennungen (DPT und/oder FT) von 3 bis 30 % der TBSA und einer Gesamtfläche an Brandwunden von nicht mehr als 30 % der TBSA nachzuweisen.

Die Analysen erfolgten in folgenden Abschnitten: Die erste Analyse wurde am Ende der Akutphase durchgeführt (ab Baseline bis 3 Monate, nachdem der letzte Patient vollständigen Wundverschluss hatte) und die zweite Analyse wurde durchgeführt, nachdem der letzte Patient die Nachuntersuchung nach 12 Monaten erreicht hatte (12 Monate Laufzeit).

Insgesamt wurden 175 Probanden randomisiert (Intend-to-Treat-Kohorte) in einem Verhältnis von 3:3:1 (NexoBrid:Standardtherapie:Gelvehikel), und 169 Probanden wurden behandelt. Die Patienten im Behandlungsarm der Standardtherapie erhielten je nach Ermessen der Prüfärzte eine chirurgische und/oder nicht chirurgische Standardtherapie.

Insgesamt waren die demografischen Daten der Probanden und die Ausgangsmerkmale der Wunde in den Studienarmen vergleichbar. Die Altersspanne lag in der mit NexoBrid behandelten Gruppe bei 18 bis 75 Jahren, in der Standardtherapiegruppe bei 18 bis 72 Jahren und in der Gelvehikel-Gruppe bei 18 bis 70 Jahren. Das Durchschnittsalter in allen 3 Gruppen betrug 41 Jahre, und 65 %, 79 % bzw. 60 % der Probanden in den Gruppen NexoBrid, Standardtherapie bzw. Gelvehikel (Placebo) waren männlich. Die Zielwunde (TW) war der Verbrennungsbereich, der mit NexoBrid, Standardtherapie oder Gel Vehikel behandelt werden sollte (Eschar-Entfernung). Auf den Patienten bezogen war die mittlere Größe der TW-Fläche in der NexoBrid-Behandlungsgruppe 6,28 % TBSA, in der Standardtherapiegruppe 5,91 % TBSA und in der Gelvehikel-Gruppe 6,53 % TBSA (durchschnittlich 1,7 Zielwunden pro Patient).

Primärer Endpunkt war die Inzidenz der vollständigen (> 95 %) Eschar-Entfernung im Vergleich zum Gelvehikel. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Zeit bis zur vollständigen Eschar-Entfernung, die Verringerung der chirurgischen Belastung und der mit dem Debridement verbundene Blutverlust im Vergleich zur Standardtherapie. Als Sicherheitsendpunkte wurden die Zeit bis zum vollständigen Wundverschluss, die Langzeit-Kosmetik und die Funktion (gemessen mit dem Modified Vancouver Scar Scale (MVSS)) nach dem 12-monatigen Nachbeobachtungszeitraum analysiert.

Die Studienergebnisse zeigten, dass die Inzidenz der vollständigen Eschar-Entfernung in der NexoBrid-Gruppe signifikant höher als in der Gelvehikel-Kontrolle war.

 

Inzidenz der vollständigen Eschar-Entfernung in der DETECT-Studie

 

NexoBrid

(ER/N)

Gelvehikel

(ER/N)

p-Wert

Inzidenz der vollständigen Eschar-Entfernung

93,3%

70/75

4,0%

(1/25)

p < 0,0001

ER = Eschar-Entfernung

 

Im Vergleich zur Standardtherapie führte NexoBrid zu einer signifikanten Verringerung der Inzidenz der chirurgischen Eschar-Entfernung (tangentiale/kleine/Avulsion/Versajet-Exzision und/oder Dermabrasion), der Zeit bis zur vollständigen Eschar-Entfernung und des tatsächlichen Blutverlusts (siehe Tabelle unten).

 

Inzidenz der chirurgischen Eschar-Exzision, Zeit bis zur vollständigen Eschar-Entfernung und Blutverlust in der DETECT-Studie

 

NexoBrid

(N=75)

Standardtherapie (N=75)

p-Wert

Inzidenz der chirurgischen Exzision (Anzahl der Probanden)

4,0% (3)

72,0% (54)

p < 0,0001

Mediane Zeit bis zur vollständigen Eschar-Entfernung

1,0 Tag

3,8 Tag

p < 0,0001

Mit der Eschar-Entfernung zusammenhängender Blutverlusta

14,2 ±512,4 mL

814,5 ±1020,3 mL

p < 0,0001

a Tatsächlicher Blutverlust, berechnet nach der in McCullough 2004 beschriebenen Methode:

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EBV = Geschätztes Blutvolumen wird mit 70 cm3/kg*Gewicht (kg) angenommen; (Hbvor Hbnach) = Veränderung des Hb-Werts während der Eschar-Entfernung; VWB= Volumen [mL] des während der Eschar-Entfernung transfundierten Vollbluts; VPC= Volumen [mL] des während der Eschar-Entfernung transfundierten Erythrozyten-Konzentrats.

 

Studie MW2004-02-11 - Phase 3

Es handelte sich um eine randomisierte, multizentrische, multinationale, unverblindete, konfirmatorische Phase-III-Studie, in der NexoBrid im Vergleich zur Standardtherapie bei hospitalisierten Patienten mit tiefen Verbrennungen (Grad IIb und/oder III; „deep partial“ und/oder „full thickness“) mit einer Ausdehnung von 5 bis 30 % der TBSA (bei denen aber insgesamt nicht mehr als 30 % der TBSA von Verbrennungen betroffen waren) untersucht wurde.

Die Standardtherapie bestand je nach üblicher Praxis im jeweiligen Prüfzentrum in einer primären chirurgischen Exzision und/oder einem nicht-chirurgischen Debridement mit topischen Arzneimitteln, die eine Mazeration oder Autolyse des Schorfs induzieren sollten.

Die Altersspanne betrug in der Gruppe der mit NexoBrid behandelten Patienten 4,4 bis 55,7 Jahre und bei den mit der Standardtherapie behandelten Patienten 5,1 bis 55,7 Jahre.

Die Wirksamkeit der Schorfentfernung wurde über die Bestimmung des prozentualen Anteils der noch mit Eschar bedeckten Wundfläche beurteilt, bei der eine weitere Entfernung mittels Exzision oder Dermabrasion erforderlich war, sowie über den prozentualen Anteil der Wunden (Anzahl der Wunden), bei denen der Verbrennungsschorf operativ entfernt werden musste.

Der Effekt auf die Zeitdauer bis zur erfolgreichen Eschar-Entfernung wurde bei Patienten mit erfolgreichem Debridement (Entfernung von mindestens 90 % des Verbrennungsschorfs bezogen auf alle Wunden dieses Patienten) über die Zeitspanne zwischen Verletzung bzw. Einwilligungserklärung und erfolgreicher Eschar-Entfernung untersucht.

Die beiden primären Endpunkte der Wirksamkeitsanalyse waren:

§der prozentuale Anteil der Verbrennungswunden Grad IIb („deep partial thickness“), bei denen eine Exzision oder Dermabrasion erforderlich wurde, und

§der prozentuale Anteil der Verbrennungswunden Grad IIb („deep partial thickness“), die mit einem autologen Hauttransplantat versorgt wurden.

Dieser Endpunkt lässt sich nur bei Verbrennungen Grad IIb ohne Bereiche mit Verbrennung Grad III („full thickness“), bestimmen, da bei Letzteren immer eine Deckung mit einem Hauttransplantat erforderlich ist.

Im Folgenden sind die Wirksamkeitsergebnisse dieser Studie kombiniert für alle Altersgruppen zusammengefasst.

 

 

NexoBrid

Standardtherapie

p-Wert

Grad IIb Verbrennungen („deep partial thickness“), bei denen eine Exzision/Dermabrasion (Operation) erforderlich war

 Anzahl der Wunden

106

88

 

 % der Wunden, bei denen eine Operation erforderlich war

15,1%

62,5%

<0,0001

 % der mittels Exzision oder Dermabrasion behandelten Wundfläche1 (Mittelwert± SD)

5,5% ± 14,6

52,0% ± 44,5

<0,0001

Mit einem Autotransplantat gedeckte Grad IIb Verbrennungen („deep partial thickness“) *

 Anzahl der Wunden

106

88

 

 % der mit einem Autotransplantat gedeckten Wunden

17,9%

34,1%

0,0099

 % der mit einem Autotransplantat gedeckten Wundfläche (Mittelwert± SD)

8,4% ± 21,3

21,5% ± 34,8

0,0054

Grad IIb Verbrennungen („deep partial thickness“), bei denen eine Exzision/Dermabrasion (Operation) erforderlich war

 Anzahl der Wunden

163

170

 

% der Wunden, bei denen eine Operation erforderlich war

24,5%

70,0%

<0,0001

 % der mittels Exzision oder Dermabrasion behandelten Wundfläche1 (Mittelwert± SD)

13,1% ± 26,9

56,7% ± 43,3

<0,0001

Zeit bis zum vollständigen Wundverschluss (Zeit ab Einwilligungserklärung)

 Anzahl der Patienten 2

70

78

 

 Tage bis zum Verschluss der letzten Wunde

(Mittelwert ± SD)

36,2 ± 18,5

28,8 ± 15,6

0,0185

Zeit bis zur erfolgreichen Eschar-Entfernung

 Anzahl der Patienten

67

73

 

 Tage (Mittelwert ± SD) seit  Verletzung

2,2 ± 1,4

8,7 ± 5,7

<0,0001

 Tage (Mittelwert± SD) seit  Einwilligungserklärung

0,8 ± 0,8

6,7 ± 5,8

<0,0001

Patienten, bei denen keine erfolgreiche Eschar-Entfernung beschrieben wurde

7

8

 

1 Bestimmt bei der ersten operativen Versorgung, wenn mehr als eine Operation erfolgte. 2 Alle randomisierten Patienten, für die Daten zum vollständigen Wundverschluss vorlagen.

*Dieser Endpunkt lässt sich nur bei Verbrennungen Grad IIb ohne Bereiche mit Grad III bestimmen, da bei Letzteren immer eine Deckung mit einem Hauttransplantat erforderlich ist.

SD: Standardabweichung.

 

Analyse der Daten zum Wundverschluss

In der DETECT-Studie (MW2010-03-02) betrug die geschätzte mediane Dauer nach der Kaplan-Meier-Methode bis zum vollständigen Wundverschluss im NexoBrid-Behandlungsarm 27 Tage, bzw. 28 Tage im Standardtherapie-Behandlungsarm. Der p-Wert von 0,0003 bestätigte die Nichtunterlegenheit (7-Tage-Nichtunterlegenheitsgrenze) des NexoBrid-Behandlungsarms im Vergleich zur Standardtherapie. Die laut effektiven Daten berechnete mediane Dauer bis zum vollständigen Wundverschluss betrug 23 Tagen im NexoBrid-Behandlungsarm sowie im Standardtherapie-Behandlungsarm.

Die Ergebnisse der gepoolten Daten zum Wundverschluss aus beiden Phase-III-Studien unterstützen die Nichtunterlegenheit von NexoBrid im Vergleich zur Standardtherapie auf der Grundlage einer Nichtunterlegenheitsgrenze von 7 Tagen. Basierend auf den gepoolten Daten der DETECT-Studie und der Studie MW2004-02-11 war die Dauer bis zum vollständigen Wundverschluss in der NexoBrid-Gruppe etwas länger als in der Standardtherapiegruppe, wenn sie nach der Kaplan-Meier-Methode geschätzt wurde (Median 30,0 Tage vs. 25,0 Tage) oder anhand der effektiven Daten berechnet wurde (Mittelwert 31,7 Tage NexoBrid vs. 29,8 Tage Standardtherapie). Nach der Nichtunterlegenheitsanalyse war die Zeit bis zum vollständigen Wundverschluss mit NexoBrid weniger als 7 Tage länger als mit der Standardtherapie (p für Nichtunterlegenheit = 0,0006).

Sicherheit und Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten

Die vorliegenden Daten sind begrenzt und NexoBrid darf bei Patienten unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Langzeitdaten

Die Phase-III-Studie (DETECT) umfasste eine langfristige Nachbeobachtung zur Beurteilung von Kosmetik und Funktion. Nach 12 Monaten zeigte die Untersuchung der Narben anhand des Modified Vancouver Scar Score (MVSS) vergleichbare Ergebnisse zwischen NexoBrid, Standardtherapie und dem Gelvehikel, mit Durchschnittswerten von 3,70, 5,08 bzw. 5,63. Statistische Analysen zeigten, Nichtunterlegenheit (NU) der NexoBrid-Behandlung im Vergleich zur Standardtherapie (vordefinierte NU-Grenze: 1,9 Punkte; p < 0,0027).

Die Messungen der Funktionalität und Lebensqualität (QOL) nach 12 Monaten waren in allen Behandlungsgruppen ähnlich.

Pharmakokinetik

Absorption

Pharmakokinetische Analysen wurden an einer Untergruppe von NexoBrid-Patienten durchgeführt, die an der Studie MW2008 09 03 und der Studie MW2010-03-02 (DETECT) teilgenommen hatten, wobei dieselbe bioanalytische Methode verwendet wurde.

Nach der topischen Anwendung von NexoBrid wurde bei allen Patienten eine systemische Serumexposition festgestellt. Im Allgemeinen wird NexoBrid schnell resorbiert, mit einem medianen Tmax-Wert von 4,0 Stunden (Dauer der Applikation). Die NexoBrid-Exposition wurde mit quantifizierbaren Serumkonzentrationen bis 48 Stunden nach der Applikation der Dosis beobachtet. Bei der Auswertung wurde festgestellt, dass bei der Mehrheit der Patienten nach 72 Stunden keine quantifizierbaren Konzentrationen mehr vorlagen.

Die Expositionsergebnisse aus den Studien MW2008-09-03 und MW2010-03-02 sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.

In jeder Studie waren die Cmax und die dosisnormalisierte Cmax, nach der ersten und zweiten Anwendung vergleichbar. Der Vergleich zwischen der AUC0-4 und dosisnormalisierten AUC0-4- bei der ersten Anwendung gegenüber der zweiten Anwendung zeigt, dass die Exposition nach der zweiten Anwendung etwas höher war, aber vergleichbar (weniger als 2-fach). Nicht bei allen Patienten lagen Werte über 4 Stunden vor, sodass die AUClast-Werte für einige Patienten nur 4 Stunden der Exposition abdecken, während sie für andere Patienten 48 Stunden der Exposition abbilden.

In diesen beiden Studien gab es eine statistisch signifikante Korrelation zwischen den Serum-Cmax- und -AUC0–4-Werten in Abhängigkeit von der Dosis oder dem prozentualen Anteil an der TBSA, was auf eine Dosis- oder Behandlungsbereich- abhängige Zunahme der Exposition hindeutet. Die Tiefe der mit NexoBrid behandelten Wunde hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die systemische Exposition.

 

Zusammenfassung der PK-Parameter gemessen in allen Patienten der Studien MW2008 und MW2010 (erste Anwendung)

Studien ID

N

Tmax

Median (Bereich) (h)

Cmax

(ng/mL)

Cmax/Dosis
(ng/mL/g)

AUC0-4
(h*ng/mL)

AUC0-4/Dosis
(h*ng/mL/g)

AUClast
(h*ng/mL)

AUClast/Dosis
(h*ng/mL/g)

Study MW2008-09-03

 

13a

4,0 (0,50 4,1)

800±640
(Min=222)

(Max=2440)

44,7±36,6

1930±648

103±48,8

2760±2870

149±147

Study MW2010-03-02

 

21

4,0 (0,50 12)

 

200±184

(Min=30.7)

(Max=830)

16,4±11,9

516±546

39,8±29,7

2500±2330

215±202

* Werte werden angegeben als Mittel ± SD, mit Ausnahme von Tmax, angegeben als Median (Min-Max).

a n=8 für AUC0–4 und AUC0–4/dosis

AUClast = Fläche unter der Kurve bis zum letzten messbaren Zeitpunkt; AUC0–4 = Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve vom Zeitpunkt Null bis zum Zeitpunkt 4 h; Cmax = maximale beobachtete Konzentration; Tmax=Zeitpunkt, zu dem die maximale Konzentration beobachtet wurde.

 

Distribution

Einem Bericht aus der Literatur zufolge bindet Bromelain im Plasma zu etwa 50 % an die humanen Plasma-Antiproteasen α2-Makroglobulin und α1-Antichymotrypsin.

Metabolismus

Keine Daten vorhanden.

Elimination

In Studie MW2008-09-03 betrug die mediane Eliminationshalbwertszeit 12 ± 4.4 Stunden.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Die pharmakokinetischen Parameter und das Ausmaß der Resorption wurden bei Kindern nicht untersucht.

Präklinische Daten

Toxizität bei wiederholter Gabe

Eine einmalige intravenöse Infusion einer aus NexoBrid-Pulver hergestellten Lösung wurde von Minischweinen in einer Dosis von bis zu 12 mg/kg (womit Plasmaspiegel erzielt wurden, die dem 2,5fachen Plasmaspiegel nach Applikation der vorgesehenen klinischen Dosis für 15% der TBSA im Menschen entsprachen) gut vertragen, dagegen erwiesen sich höhere Dosen als eindeutig toxisch und verursachten in mehreren Geweben eine Hämorrhagie. Wiederholte intravenöse Injektionen von Dosen von bis zu 12 mg/kg jeden dritten Tag wurden von Minischweinen über die ersten drei Injektionen gut vertragen, während nach den verbleibenden drei Injektionen klinische Zeichen einer schweren Intoxikation (z. B. Blutungen in mehreren Organen) beobachtet wurden. Diese Auswirkungen waren auch nach der Erholungszeit von 2 Wochen noch erkennbar.

Genotoxizität

Nexobrid zeigte bei der üblichen Reihe von In-vitro-Tests (bakterieller Mutagenitätstest [mit Salmonella thyphimurium], Chromosomenaberrations-test an V79-Zellen des chinesischen Hamsters), und In-vivo-Test (Maus Knochenmark Mikronukleus Test) kein genotoxisches Potential.

Kanzerogenität

Studien zur Kanzerogenität wurden mit NexoBrid nicht durchgeführt.

Entwicklungstoxizität

In Studien zur embryo-fetalen Entwicklung an Kaninchen und Ratten ergaben sich nach intravenöser Verabreichung von NexoBrid keine Hinweise auf eine indirekte und direkte toxische Wirkung auf den sich entwickelnden Embryo/Feten. Allerdings war die Exposition des Muttertiers deutlich niedriger als sie maximal im klinischen Bereich angegeben wird (10–500-fach niedriger als die AUC beim Menschen, 3–50-fach niedriger als die Cmax beim Menschen). Da NexoBrid von den Muttertieren schlecht vertragen wurde, wird diesen Studien keine Relevanz für die Bewertung des Risikos beim Menschen beigemessen.

Lokale Toxizität

NexoBrid wurde nach Applikation auf intakte Haut von Minischweinen gut vertragen, während es nach Applikation auf beschädigte (abgeschürfte) Haut schwere Reizungen und Schmerzen hervorrief.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Vor der Applikation von NexoBrid müssen auf der Wunde befindliche topisch applizierte Arzneimittel (wie Sulfadiazin-Silber oder Povidon-Iod) entfernt werden und die Wunde muss gereinigt werden. Reste von antibakteriellen Arzneimitteln können die Wirkung von NexoBrid herabsetzen, da die Wirksamkeit reduziert wird.

Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung und den Fläschchen mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.

Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten und angesichts der Tatsache, dass die enzymatische Aktivität des Präparats nach der Mischung fortlaufend abnimmt, soll das rekonstituierte Präparat unmittelbar nach der Zubereitung verabreicht werden (innerhalb von 15 Minuten).

Besondere Lagerungshinweise

Kühl lagern und transportieren (2 °C – 8 °C).

Aufrecht lagern, damit das Gel am Boden der Flasche verbleibt. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nicht einfrieren.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Hinweise für die Handhabung

Es gibt Berichte über eine berufliche Exposition mit Bromelain, die zu einer Sensibilisierung führte. Die Sensibilisierung wurde möglicherweise durch Inhalation von Bromelain-Pulver verursacht. Mögliche allergische Reaktionen auf Bromelain umfassen anaphylaktische Reaktionen und andere Reaktionen vom Soforttyp, die sich als Bronchospasmus, Angioödem, Urtikaria und Schleimhaut- bzw. gastrointestinale Reaktionen manifestieren können. Dieser Umstand ist bei der Mischung vom NexoBrid-Pulver mit dem Gel zu berücksichtigen. Das Pulver nicht einatmen. Siehe auch Rubrik «Warnhinweise / Vorsichtsmassnahmen».

Versehentlicher Kontakt mit den Augen muss vermieden werden. Sollte NexoBrid in die Augen gelangen, müssen die betroffenen Augen mindestens 15 Minuten lang mit viel Wasser gespült werden. Bei Hautkontakt muss NexoBrid mit Wasser abgewaschen werden.

 

Zubereitung von NexoBrid-Gel (Mischen von Pulver und Gel)

§NexoBrid-Pulver und das Gel sind steril. Das Einmischen des Pulvers in das Gel muss mit aseptischer Technik erfolgen.

§Beim Öffnen der Durchstechflasche mit dem Pulver vorsichtig den Aluminium-Schnappdeckel abnehmen und den Gummistopfen entfernen. Das Pulver nicht einatmen. Geeignete Maßnahmen beim Umgang mit dem Präparat für das Wund-Debridement (u. a. das Tragen von Handschuhen, Schutzkittel und Schutzmaske) sind erforderlich.

§Beim Öffnen der Flasche mit dem Gel ist darauf zu achten, dass sich der manipulationssichere Ring vom Flaschendeckel trennt. Sollte der manipulationssichere Ring bereits vor dem Öffnen vom Flaschendeckel getrennt gewesen sein, muss die Flasche mit dem Gel verworfen und eine andere, neue Gel-Flasche verwendet werden.

§Das Pulver wird dann in die dazugehörige Flasche mit dem Gel gegeben.

§Pulver und Gel müssen gründlich gemischt werden, bis eine homogene, leicht hellbraune bis bräunliche Mischung entsteht. In der Regel müssen Pulver und Gel hierfür 1 bis 2 Minuten gemischt werden.

§Das Gel sollte am Bett des Patienten zubereitet werden.

 

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zulassungsnummer

68012 (Swissmedic)

Packungen

Jede Packung enthält eine Durchstechflasche mit Pulver und eine Flasche mit Gel.

NexoBrid 5 g [A]

Zulassungsinhaberin

Triskel Integrated Services, Le Grand-Saconnex-Genève

Stand der Information

Mai 2022